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Sprich: wie unterscheidet ihr, ob etwas noch psychisch bedingt ist oder gerade tatsächlich ein möglicherweise gesundheitliches Problem da ist?
Ich tu mir phasenweise wirklich schwer, das noch richtig zuzuordnen.
Trotz langer Erfahrung damit, Untersuchungen und auch Therapien, finde ich alle Missempfindungen in der Brust zum Beispiel als wahnsinnig schwer zu ignorieren bzw immer klar als psychosomatisch abzutun.
Ein Arzt meinte zu mir: wenn da WIRKLICH ein Problem wäre, dann würden Sie nicht mehr dasitzen und mir davon erzählen, sondern eben extremer reagieren.
Das versuche ich im Hinterkopf zu bewahren.
Trotzdem ist es nur von geringer Hilfe, wenn Angst vor der Angst dazukommt oder eben ein was wenn das jetzt.... Gedanke.
Darum einfach die Frage, ob ihr für euch Methoden gefunden habt, um zu unterscheiden, worüber man sich wirklich noch Sorgen sollte.

Ein Satz noch dazu:
Ich habe mir heute zum Beispiel auch mal das überlegt... wenn ich so starke Missempfindungen habe, dass ich panisch werde, ob ich dann nicht doch einfach mal selbst (so wie es mein Arzt mir auch mal vorgeschlagen hat) zehn Tropfen PsychoPax nehme und beobachte, wie sich die Empfindungen und Gedanken in den nächsten 15 Minuten ändern.
Denn wenn man sich dann okay fühlt, muss ja eigentlich alles nur Kopfsache gewesen sein.
Ich glaube ja kaum, dass sich irgendwelche anderen körperlichen Beschwerden von sowas einfach wegblasen lassen.

25.05.2016 21:51 • 11.03.2022 #1


13 Antworten ↓


mir geht es so ähnlich
die ärzte sagen mir es ist nichts ,aber mein kopf will anders denken
es ist so schwer
wenn ich krämpfe habe schiesst mir gleich in kopf blinddarm
obwohl meine werte bestens sind

A


Wie bewertet ihr eure Symptome?

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Ich versuche mich zu fragen, ob mich das früher beunruhigt hätte, als ich noch keine Angst hatte und versuche rationale Erklärungen für die Symptome zu finden. Klappt beides nicht und die Symptome gehen nach Tagen nicht weg, gehe ich lieber zum Arzt.

Hallo vvolv,

ist das für Dich noch in Ordnung, wenn ich Dir sage, Du machst es Dir zu schwer.

Zitat:
Trotz langer Erfahrung damit, Untersuchungen und auch Therapien


Was hast Du denn aus Deinen Therapien für Dich Gutes verwerten können?
Angst vor der Angst ergibt sehr wenig Sinn. Mit meinen eigenen Worten gesprochen
sagt Du damit:
Als Mann macht mir das Angst, das ich Gefühle im Kopf habe.
Wobei stören Dich Deine Gefühle? Fühlst Du Dich damit unfrei?
Möchtest Du lieber ein Mensch sein, der kaum etwas empfindet und sich über nichts Gedanken machen muss?


Viele Grüße

Bernhard

Hallo Hotin

Klar ist das für mich in Ordnung, du hast damit teils sicher auch Recht.

Was ich aus den Therapien für mich verwerten konnte, ist eigentlich eine gute Frage. Mir erscheint es oft als sehr temporär und nicht nachhaltig, was ich daraus lerne.
Kann sein dass ich mich dann für den Tag besser fühle, aber langfristig nicht das Gefühl habe, dass sich was ändert.
Was natürlich nicht die alleinige Aufgabe der Therapie ist, sondern meine. Aber man (oder ich zumindest) erhofft sich doch durch Therapie, dass irgendwann mal der Knoten aufgeht und sich wirklich etwas ändert.

Angst vor der Angst ergibt durchaus Sinn. Wenn man daheim sitzt, und sich nicht aus dem Haus traut, aus Angst vor der nächsten Panikattacke, weil die letzte dazu geführt hat, dass man mit Schüttelfrost gekauert um sein Leben gebangt hat, dann ist das eben die Angst vor der Angst, die völlig lähmt.
Oder wenn ich, so wie heute Nacht um halb drei aufwache und direkt Angstzustände bekomme, die sich um Befürchtungen drehen, dass mir etwas passiert.
Das meine ich damit.
Und wenn das den Großteil der Gedanken des Tages ausmacht, dann ja, das stört mich. Weil ich mich damit eingeengt, deprimiert und zurückgehalten fühle.

Wie du sagst, wahrscheinlich mache ich es mir zu schwer. Aber um es zumindest etwas einfacher gestalten zu können, glaube ich, wäre es eben wichtig, sich mal NICHT ständig Gedanken zu machen und jedem Gefühl nachzugehen.

Hallo vvolv,

Zitat:
glaube ich, wäre es eben wichtig, sich mal NICHT ständig Gedanken zu machen und jedem Gefühl nachzugehen.


Tolle Aussage von Dir. Hier schließe ich mich Deiner Meinung an.

Zitat:
Weil ich mich damit eingeengt, deprimiert und zurückgehalten fühle.


Warum fühlst Du Dich Durch ein Gefühl ( Deine Angst) eingeengt?
Wenn ich Dir einen breiten Strich vor Deine Schlafzimmer Tür male und Dir sage,
hier darfst Du nicht drüber gehen. Was machst Du dann?

Zitat:
Angst vor der Angst ergibt durchaus Sinn.


Jetzt wird es interessant. Kannst Du mir das beschreiben, wo Deiner Meinung nach der Sinn darin liegt.
Das möchte ich gern lernen.

Viele Grüße

Bernhard

Hallo Bernhard

Ich rolle von hinten nach vorne auf: Sinn ergeben sollte heißen existiert natürlich, da deine erste Reaktion so gewirkt hatte, als wäre Angst vor der Angst ein absurdes Konzept, das nicht nachvollziehbar ist. Mag sein, dass ich das falsch interpretiert habe.
Sinn ergeben kann ich natürlich auch so erläutern: es ist nachvollziehbar, warum Angst vor der Angst da ist, und woher sie stammt.
Es ist jetzt nicht mein Anliegen, dich von meiner Meinung zu überzeugen.
Aber ich spüre sehr deutlich, dass das für mich ein großes Hindernis ist, Dingen nachzugehen, aus ständiger Befürchtung vor der nächsten PA oder Derealisation, dem Gefühl der Hilflosigkeit.

Das sollte zum Teil auch beantworten, warum ich mich durch die Angst eingeengt fühle.
Ein Beispiel: gestern nachmittag habe ich ein Nickerchen gemacht, weil ich die letzten Tage nachts kaum geschlafen habe. Normalerweise mache ich das nicht, aber ich konnte einfach nicht mehr die Augen aufhalten.
Nach circa einer halben Stunde bin ich aufgewacht, war etwas verwirrt und fühlte mich schwummrig, und sofort setzte die Angst ein, dass sich die Ereignisse des vorigen Wochenendes wiederholen könnten. Das hat zu 1-2 Stunden ziemlicher Derealisation geführt und dem Gefühl, ich kann das Haus nicht verlassen, weil ich dann noch schutzloser bin. Ein logisch vielleicht nicht nachvollziehbarer Gedanke, gefühlt in diesem Moment aber absolut plausibel.

Ein anderes Beispiel, was mich zum Beispiel sehr beschäftigt: ich habe ja eine Herzneurose. Die war die letzten zwei Jahre recht ruhig, bis auf meine Panikattacken bei Autofahrten. Aber es war kein ich hab den ganzen Tag Angst mehr da. Seit ich Valdoxan abgesetzt habe (bzw. circa eine gute Woche danach) ging es plötzlich wieder los, seitdem eigentlich Dauerzustand.
Nun sitze ich daheim. Draußen ist herrliches Wetter, die Sonne scheint, blauer Himmel, dazu noch Feiertag.
Ich sitze im Haus, habe Druck auf der Brust, fühle mich halb unwirklich, und habe nun Angst, rauszugehen, weil ich befürchte dass es mir dann noch schlimmer gehen wird, und ich mein gefühlt sicheres Umfeld aufgebe. Da ich in letzter Zeit bei fast jeder Autofahrt eine Panikattacke hatte, ist meine Motivation, in ein Auto (oder anderes Transportmittel) zu steigen, ungefähr auf 0.
Natürlich weiß ich nicht mit Sicherheit, dass es schlechter wird, aber die Erfahrungen der letzten zwei Wochen lösen so starke Befürchtungen aus, dass mich die Angst vor Eventualitäten lähmt.
Das meine ich mit Sinn ergeben.

Den schwarzen Strich würde ich wohl erst hinterfragen, dann ignorieren. Weil, und ich vermute mal, darauf möchtest du hinaus, das eine Abgrenzung ist, die willkürlich und ohne Sinn ist. Die kann ich auch als solche erkennen. Bisher hatte ein schwarzer Strich noch nie Panikattacken ausgelöst bei mir, oder dafür gesorgt, dass ich die Rettung rufe, aus Angst, es geht zu Ende mit mir.
Da ist mein Hirn oder Unterbewusstsein oder wer auch immer noch nicht so überhaus toll negativ trainiert worden.

Hallo vvolv,

Zitat:
Sinn ergeben kann ich natürlich auch so erläutern: es ist nachvollziehbar, warum Angst vor der Angst
da ist, und woher sie stammt.


Wenn Du das so beschreibst bin ich ganz Deiner Meinung. Wenn ich nach dem Sinn gefragt habe, meinte ich aber. Was hilft uns Menschen Angst vor der Angst zu haben ?

Zitat:
Aber ich spüre sehr deutlich, dass das für mich ein großes Hindernis ist, Dingen nachzugehen, aus
ständiger Befürchtung vor der nächsten PA oder Derealisation, dem Gefühl der Hilflosigkeit.


Ja klar, verstehe ich.
Zitat:
Natürlich weiß ich nicht mit Sicherheit, dass es schlechter wird, aber die Erfahrungen der letzten zwei Wochen
lösen so starke Befürchtungen aus, dass mich die Angst vor Eventualitäten lähmt.
Das meine ich mit Sinn ergeben.


Du beschreibst das also genau so, wie es die meisten beschreiben.

Zitat:
Den schwarzen Strich würde ich wohl erst hinterfragen, dann ignorieren.


Warum könntest Du es an dieser Stelle, aber bei Deinem Angstgefühl
glaubst Du nicht an Deine Möglichkeit einen Einfluss auf Dein Gefühl zu haben.

Zitat:
Da ist mein Hirn oder Unterbewusstsein oder wer auch immer noch nicht so überhaus toll negativ trainiert worden.


Deine Beschreibungen sind sehr nachvollziehbar. Der Trainer für Dein Hirn bist Du doch. Wenn Du
das alles weißt, warum trainierst Du nicht jeden Tag Dein Hirn?
Dies verstehe ich nicht.

Denn dadurch wird es automatisch ganz langsam und dann immer schneller besser.
Erkennst Du den Sinn von trainieren nicht?


Viele Grüße

Bernhard

Hallo Bernhard

Vielleicht erkenne ich den Sinn von trainieren wirklich nicht ausreichend, oder bin zu frustriert manchmal, was sicher keine tolle Reaktion darauf ist.
Ist dir das denn selbst gelungen?
Wie trainiert man Angst weg, ganz einfach gefragt.

Hallo vvolv,
Zitat:
Wie trainiert man Angst weg, ganz einfach gefragt.


Eigentlich ist das gar nicht so schwer.
Ich schreibe Dir jetzt eine Private Nachricht

Viele Grüße

Bernhard

Dieses Thema sollte ich noch einmal aufgreifen:

Heute hatte ich so eine Situation, die ich überbewertet habe und mit Stresssymptomen reagierte. Ich hatte plötzlich das Gefühl, nicht gut schlucken zu können bzw. war das Gefühl im Mund komisch (bißchen pelzig) und schon bekam ich Angst, tatsächlich nicht mehr schlucken zu können. Und dann schluckt man und schluckt und trinkt was und übertreibt es natürlich. Nun beobachte ich natürlich meinen Mund, Zunge etc. Ich hatte vorher lediglich Mittag gegessen und zum Schluss eine Orange.

Ich frage mich, warum ich dann plötzlich doch wieder so überbewerte.

Zitat von koenig:
Heute hatte ich so eine Situation, die ich überbewertet habe und mit Stresssymptomen reagierte. Ich hatte plötzlich das Gefühl, nicht gut schlucken zu können bzw. war das Gefühl im Mund komisch (bißchen pelzig) und schon bekam ich Angst, tatsächlich nicht mehr schlucken zu können. Und dann schluckt man und schluckt und trinkt was und übertreibt es natürlich.

Was Du beschreibst ist mir verständlich. Es kann schnell mal passieren, dass man etwas stark
überbewertet. Oft geschieht soetwas, wenn man gerade in Gedanken ist oder auch etwas Stress hat.

Zitat von koenig:
Ich frage mich, warum ich dann plötzlich doch wieder so überbewerte.

Möglicherweise, weil Du in dem Moment vergessen hast, dass wir uns alle in solchen Situationen
selbst beruhigen sollten. Rede mit Dir selbst und versuche sachlich und ruhig zu bleiben.
Sonst schaukelt sich das Angstgefühl in Sekunden hoch.

@vvolv
Es gibt sehr hilfreiche Videos dazu, vor allem auch einfach erklärt, wie man die Angst annehmen kann bzw. sie nicht als Feind anzusehen und somit wird sich die Angst oder auch die Angst vor der Angst allmählich von dir lösen. Angst ist ok, nur, wenn sie Überhand nimmt, sollte man sich damit beschäftigen und sich Fragen, was genau das Problem eigentlich ist. Zumindest wäre das ein Ansatz zur Linderung.
Ich hatte ähnliche Erfahrungen mit Symptomen durch, ein Ärztemarathon ergab keine Diagnosen, welche lebensbedrohlich oder ernst waren.
Erst, als ich gelernt habe, mich mit der Angst zu beschäftigen, konnte ich wieder Vertrauen in meinen Körper fassen und wenn Symptome kommen, um einiges seltener als zuvor, bewerte ich sie gar nicht, sondern beobachte bzw. nehme sie wahr und mache meine Dinge weiter, meist verschwinden sie von allein.

Ich kann die Symptome nicht mehr unterscheiden was von der Angst bzw wirklich körperlich ist mir bereitet alles Angst
Habe mich dazu entschlossen erstmal in eine klinik zu gehen um wieder auf die beine zu kommen

A


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Dr. Matthias Nagel
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