ich bin Leliana, bin 21 Jahre alt und habe schon so einiges in meinem Leben durch.
Ich bin seit 3 Tagen in einer Tagesklinik.
Nun erzähle ich aber am besten einfach mal, wie es angefangen hat.
Vor ein paar Jahren hatte ich es das erste Mal. Ganz plötzlich aus heiterem Himmel überfiel mich ein merkwürdiges Gefühl, dass durch den ganzen Körper kribbelte. Ich rannte geschockt zu meiner Mutter in den oberen Stock und war total außer mir.
Ich war fest davon überzeugt, dass ich jetzt sterben muss.
Der Notarzt kam und stellte nichts fest. Er sagte, es sei eine Panikattacke gewesen. Ich brauche viel(mehr) Ruhe.
Ich bekam damals dann vom Hausarzt Opipramol. Das half mir so weit ich mich erinnern kann. Dann als ich mein Kind weggeben musst (keine weiteren Infos, nur.....Krankheit!)...ich bekam die umgekehrte Panik. Hatte eine Art Zwangsgedanken an Selbstmord. Ich wollte mir nie was antun, konnte aber nicht aufhören darüber nach zu denken.
Es ging mir einige Wochen schlecht.
Ich weiß nur noch, dass ich entweder voll am Rad drehte und mich fragte warum mein Kopf sowas einfach denkt, oder weinte....oder schlief. Ich schlief fast den ganzen Tag damals.
Als die Tabletten nach ca. 3 Wochen anfingen zu helfen, ging es mir auch bald wieder besser. Fluoxetin war es damals.
Nun lebte ich ca ein Jahr fast ohne, dann ganz ohne die Tabletten und es ging mir eigtl gut. Obwohl so viel schlimmes passiert ist.
Habe das Verfahren wegen meinem Sohn (gefühlt) verloren....etc etc.
Jedoch merkte ich schon Wochen vor der ersten PA, dass da ein Gefühl in mir hoch steigt.....dass etwas nicht stimmt.
Ich versuchte es zu verdrängen.
Ich bekam wegen meinen Krankheitsschüben kaum Arbeit, musste Schulen abbrechen und jetzt war es wieder so weit.
Ich hatte ein Probepraktikum in einem EDEKA-Markt und ein paar Tage vorher bekam ich auf einmal beim Zähne putzen dieses merkwürdiges Gefühl. Als ob ich mir gerade selbst beim sterben zusehe. Ich bekam Herzklopfen, es kribbelte überall.
Ich versuchte mich zu beruhigen.
Das Praktikum verlief ganz gut. Nur in der 2. Woche war ich gleich 3 Tage krank (Magen-Darm).
Danach bekam ich angeboten, bis entschieden ist wer die Lehrstelle bekommt, als Aushilfe dort zu arbeiten.
Jeden Mittwoch wenn die Lieferung kommt wird man angerufen und muss sofort kommen und dann helfen bis Schluss. Also bis alles gemacht ist, egal wie lange das dauert und wann das ist.
Nun bekam ich am Samstag vor 8 Wochen auf einmal beim Autofahren dieses Gefühl. Ich bat meinen Mann anzuhalten, stieg aus und versuchte nicht um zu fallen.
Im Krankenhaus konnte nichts festgestellt werden. Sie meinten es wär ein Kollaps gewesen. Ich solle mehr trinken.
Danach bin ich zum Hausarzt....der hat mir erst nichts gegeben. Nach einer flehenden E-Mail verschrieb er mir dann wieder Fluoxetin. Und er gab mir Tetrazepam als Notfallmedikament.
Nun habe ich jedoch die erste Zeit im Grunde fast jeden Tag so eine Tetrazepam nehmen 'müssen', weil es mir einfach so beschissen ging.
Der Gedanke, das Gefühl, die Panik, dass ich doch sterben muss lässt mich einfach nicht gehen.
Ich bekam auch Fluspi-Spritzen beim Hausarzt noch...die sollten auch Angst lindern.
Aber alles half nicht richtig. =/ Und die Fluoxetin beginnen ja erst so nach 3 Wochen zu wirken.
Jeden Tag mind. 1 Panikattacke. Ich versuche immer sie zu unterdrücken, mich nicht rein zu steigern....aber sie überfällt mich doch.
Und jedes Mal dieser komische 'Kopfschwindel' und dieses Kribbeln überall.
Und ich denke jedes Mal, mein Kopf schaltet gleich einfach ab und weg bin ich.
Kennt ihr dieses grauenhafte Gefühl?
Einmal sind wir sogar spät abends noch zum Notdienst in der Neurologie gefahren. Der Arzt machte ein paar Gleichgewichtstests, schaute mir in die Augen etc und holte dann einen Kollegen aus der Psychiatrie. Mit dem sprach ich und auch mein Mann einige Zeit. Er meinte, er könne mich auch gerne ein paar Tage aufnehmen.
Einerseits hatte ich das Gefühl, vielleicht ist es besser.
Andererseits wollte ich nicht von meinem Mann, meinen Katzen, meinem zuhause weg und wieder in so eine Klinik.
Und was ist, wenn dann doch etwas ist?
Ich war als Teenager mal in so einer Klinik wegen Depressionen nach dem Suizid meines Vaters.
Nun habe ich mich hier mal angemeldet.
Ich habe seit diesen 8 Wochen ständig das Gefühl, ich müsse gleich auf jeden Fall sterben. =/
Es frisst mich völlig auf, dann denke ich ich verliere den Verstand.
Kennt ihr das? Wie und wann ging es bei euch weg?
Ich habe einfach solche Angst verrückt zu werden oder doch sterben zu müssen....auch wenn bisher alle Tests super waren und die Ärzte Panikstörung schon als Diagnose in den Brief an den Hausarzt geschrieben haben.
Mein Kopf sagt mir einfach: 'Da ist was!' Und 'was ist wenn doch?' 'Ich muss bestimmt sterben'. und solche Sachen.
Ich habe manchmal das Gefühl, ich halte es nicht mehr aus.
An dem Abend in der Neuro haben die mir da noch Tavor (1mg) gegeben. Ich wurde zwar ruhiger, aber dieses Angstgefühl war weiterhin da....in mir drin.
Ich bin irgendwann halt eingeschlafen.....
Seit dem war ich bei einer Gynäkologin, die mich ganz geschockt und besorgt SOFORT zu einer Internistin schickte. Diese machte einen Ultraschall vom Herz und meinte, das arbeitet 1A. Blutwert und EKG waren auch in Ordnung.
Beim Orthopäden war ich auch. Der renkte meine Wirbel wieder ein und gab mir 2 Spritzen. Er meinte durch die Anspannung in mir verschieben sich die Wirbel.
Aber wär nix schlimmes.
Ich war also schon bei mehreren Ärzten und habe zisch Blutuntersuchungen hinter mir.
Und trotzdem werde ich den Gedanken und das Gefühl nicht los, dass ich tot krank bin und sterben muss.
Jeden Tag habe ich etliche Male das Gefühl, ich falle gleich tot um.
Mittlerweile nehme ich Venlafaxin (75mg) 1-0-1 und 1/2 Lorazepam am Tag.
Die Klinik wollte nicht gleich am Anfang auch die Medis umstellen.
In der Klinik sind zwar viele mit Depressionen und auch Panikattacken.
Aber ich habe noch keinen getroffen, dem es genau so geht. Mit der Angst zu sterben. Und zwar dauerhaft.
Das erste Ergebnis der Gespräche mit Psychologin, Stationsschwesterund Ärztin ergab, dass ich wohl ein Burn-out mit Depressionen und Panikattacken/Angstzuständen habe.
Das ist also so die erste Vermutung.
Trotzdem denke ich bei jedem Zipperlein, es ist ein Tumor, Krebs, Hirnschlag, Herzinfarkt, oder mein Herz bleibt gleich einfach stehen etc etc.
Im Moment ist es morgens am schlimmsten, wenn ich aufwache und weiß, ich muss gleich mit dem Taxi in die Klinik fahren. Und abends wird es auch meist etwas schlimmer.
Ich kann nicht richtig schlafen. Wache öfter nachts auf und muss zur Toilette und um spätestens 6 Uhr bin ich von selbst wach. Für meine Verhältnisse viiiel zu früh.
Noch dazu bin ich blass wie eine Leiche und habe Augenringe, als hätte ich 10 Tage am Stück nicht geschlafen. Ich habe innerhalb der letzten Wochen 11 Kilo abgenommen. Meine Haut hat kleine Pickelchen gebildet und ich habe ständig blaue Flecken an den Beinen, die einfach so aus dem nichts kommen.
Und in meinem Kopf kribbelt es. Ich habe oft das Gefühl, meine Beine geben gleich nach und bin ziemlich müde und abgeschlagen.
Gibt es hier denn irgend jemanden, der genau DIESE Ängste kennt?
Oder bin ich damit wirklich ganz alleine auf der Welt?
Habe ich am Ende doch etwas ganz schlimmes oder übersinnliches oder irres, woran ich bald sterbe?!
Liebe Grüße, Leliana
Gruß, Leliana1988
15.07.2010 19:05 • • 18.07.2010 x 1 #1