App im Playstore
Pfeil rechts
30

Hallo
Vorab: Ich habe schon einen Thread zum Tinnitus, aber da ging es um Angst vor Schlaganfall. Das hat sich jetzt weitestgehend erledigt bei mir.
Der Tinnitus nicht. Seit mehreren Tagen ist er wieder da...
Vor 5 Wochen war es ein tieftöniges Flackern rechts. Vor allem im Liegen und durch starke Kopfdrehung abstellbar. Nach 14 Tagen wurde es immer leiser und war dann weg. Etwa 10-14 Tage später auf einmal wieder da. Diesmal auf beiden Seiten, lageabhänig, monoton und nicht durch Kopfbewegungen beeinflussbar.
Es ist ein helles Rauschen, Fiepen. Kein einzelner Piiiiep-Pfeiffton, sondern eher wie so ein schrill surrendes Elektroteil, ein bisschen dumpf. Ich habe aber keinen merklichen Hörverlust.. Wie wenn man richtig laut Kopfhörer aufhatte und die dann abnimmt (hatte ich aber nicht). Es macht mich absolut wahnsinnig, ohne ablenkende Geräusche kann ich mich nicht länger in einem Raum aufhalten.
Ich habe also den ganzen Tag irgendwelche Hörspiele, Radio oder Tinnitus-Videos auf Youtube an. Ich würde so gerne mal wieder Stille genießen, aber das ist noch schlimmer als die Berieselung.
Schlafen ohne ist ausgeschlossen, ich drehe nach wenigen Minuten im ruhigen Schlafzimmer. Ich achte den ganzen Tag auf kaum etwas anderes mehr, obwohl ich weiß, dass man dem Tinnitus keine Aufmerksamkeit schenken darf. Aber es geht nicht anders...

Nächste Woche gehe ich zum HNO, erhoffe mir davon aber nicht viel. Es gibt wohl keine wissenschaftlich erwiesene Behandlung... Kortison und Infusionen wirken nicht besser als Placebos (Hab mich in meiner Panik natürlich schon hinter Google geklemmt -.-)

Kennt es jemand und kann mich irgendwie runterbringen?

05.05.2017 23:52 • 30.04.2022 #1


77 Antworten ↓


Ich habe seit 30 Jahren Tinnitus.

A


Wer hier hat Tinntius / Ohrgeräusche?

x 3


ich auch , mal ganz schlimm , mal fast gar nicht.

ich ignorier ihn , dann ignoriert er mich auch irgendwann.

Hallo Panikzähnchen,


auch ich habe seit Jahren Tinnitus-Ohrgeräusche. Gern könnte ich darauf verzichten.
Vermutlich werden sie durch Stress begünstigt.

Dein HNO-Arzt wird Dir nächste Woche sagen, ob dies bei Dir eine behandlungsbedürftige Sache ist.
Zitat:
Es macht mich absolut wahnsinnig, ohne ablenkende Geräusche kann ich mich nicht länger in einem Raum aufhalten.


Dies hat meiner Meinung nach weniger mit den Ohrgeräuschen, sondern mehr damit zu tun, dass Du der Meinung bist,
Ohrgeräusche dürfen nicht sein, oder sind etwas Schlimmes.
Zitat:
Ich würde so gerne mal wieder Stille genießen, aber das ist noch schlimmer als die Berieselung.


Dann genieße doch die Stille. Ich kann das trotz Ohrgeräuschen sehr gut.
Zitat:
Ich achte den ganzen Tag auf kaum etwas anderes mehr, obwohl ich weiß, dass man dem Tinnitus keine
Aufmerksamkeit schenken darf. Aber es geht nicht anders...


Doch, es geht anders, aber Du machst es noch nicht.

Viele Grüße

Bernhard

Ich habe auch Tinnitus. Sogar einen mit hoher und einen mit tiefer Frequenz.
Je nach Stresslevel wird er lauter und leiser. Ich habe aber mittlerweile feststellen können, dass zumindest der hohe Ton etwas mit meiner Muskulatur zu tun haben muss. Bei Anspannung wird er deutlich lauter und Piepsiger.

Mir hilft da nur Ablenkung, für die härteren Nächte habe ich mir ein Kopfball mit Kleinen Lautsprechern gehört, sodass ich mich zur Not auch über Nacht beschallen könnte. Aber momentan ist es ganz okay.

Ich habe seit einer Woche einen sehr hohen Piep-Ton. Es ist so nervig. Nächste Woche gehe ich zum HNO-Arzt. Kann mir noch nicht vorstellen, damit zu leben. Gerade wenn es still ist nervt es. Denk natürlich auch oft dran :/. Dann bin ich noch relativ jung. Wäre echt traurig, wenn ich das jetzt für immer hätte.

Auch beim Tinnitus ist es wie bei vielen anderen Symptomen: Umso mehr man die beachtet, desto stärker treten die hervor.

Ich habe auch immer ein leichtes pfeifen im rechten Ohr. Da ich es aber meist nicht beachte stört es nicht so. Höre ich da aber genau hin, nervt mich das pfeifen gewaltig.

Und wie kommt man an den Punkt, nicht mehr hinzuhören? Ich habe das Gefühl, dass am Anfang jeder drauf achtet, aber man mit Angststörung natürlich noch viel fixierter darauf ist.
Ja es ist bedrohlich für mich. Auch weil ich es nicht kontrollieren kann, ich fühle mich total ausgeliefert.
Und ich habe auch Angst, dass es schlimmer wird.
Wenn ich im Ruhigen bin kann ich momentan versuchen was ich will, auf Straßenverkehr oder Vogelgezwitscher achten zum Beispiel. Pustekuchen, es wird immer lauter, ich denke dann fast mein ganzer Kopf fiept.

Kennt ihr dieses kurze Pfeifen, was man manchmal für ein paar Sekunden hat? Das ist dagegen ja mal gar nichts

Zitat von Panikzähnchen:
Und wie kommt man an den Punkt, nicht mehr hinzuhören?


Das dauert schon ein paar Jahre, bis man es schafft

Klingt jetzt nicht sehr ermutigend...

Paar Jahre? =D und bis dahin?

Zitat von Coru:
Paar Jahre? =D und bis dahin?


Ich habe immer die Stille gemieden. Hatte sogar die ganze Nacht das Radio laufen.

Zitat:
Und wie kommt man an den Punkt, nicht mehr hinzuhören?


Dadurch, dass Du den Ton im Ohr als nicht bedrohlich bewertest. Du kannst den Ton ja hören, nur
brauchst Du davor zukünftig keine Angst zu haben.

Zitat:
Ja es ist bedrohlich für mich. Auch weil ich es nicht kontrollieren kann, ich fühle mich total ausgeliefert.
Und ich habe auch Angst, dass es schlimmer wird.


Warum sollte es schlimmer werden? Dafür gibt es doch zunächst überhaupt keinen Grund. Es könnte aber
eventuell wieder etwas schwächer werden, falls es Stress bedingt ist.
Es gibt auch verflixt vieles, was ich nicht kontrollieren kann. Deswegen fühle ich mich aber niemals
dabei ausgeliefert. Es gibt vieles, was wir einfach akzeptieren müssen.

Viele Grüße

Bernhard

Zitat:
Dadurch, dass Du den Ton im Ohr als nicht bedrohlich bewertest. Du kannst den Ton ja hören, nur
brauchst Du davor zukünftig keine Angst zu haben.
Puh, das wird schwer :/

Zitat:
Warum sollte es schlimmer werden?

Weil es ja bereits schlimmer geworden ist. Zu Beginn hatte ich es einseitig und deutlich schwächer, Schlafen war kein Problem. Nervig, am Anfang auch angsteinflößend, aber nicht so laut wie jetzt.
Da es jetzt umso stärker zurück ist, frage ich mich, wo das noch hinführen soll... :S

Zitat:
Da es jetzt umso stärker zurück ist, frage ich mich, wo das noch hinführen soll...


Irgendwie verständlich, dass Du Dich auch einmal so etwas fragst. So etwas kannst Du Dich aber bei
allem fragen. Der HNO-Arzt kann Dir hoffentlich etwas mehr dazu erklären.
Versuche alles nicht schlimmer zu sehen, als es bisher ist. Für Deine innere Ruhe bist Du sehr stark
selbst verantwortlich.
Es ist super einfach, Angst davor zu haben, das etwas schlimmer werden wird.
Warum versuchst Du nicht davon überzeugt zu sein, das Du es mit ärztlicher Unterstützung schaffst, den
Ton nicht lauter werden zu lassen.

Deine allgemeine Lebenseinstellung spielt dabei die entscheidende Rolle.
Kannst Du Dir das vorstellen?


Bernhard

Kann ich mir vorstellen Ich bin mir sogar sehr sicher, dass es genau so ist, wie du sagst. Aber mein rationales Denken ist im Moment auch nur auf dem Papier vorhanden, in der Praxis liegt es aktuell bei fast null...
Ich habe auch schon viel zu viel gegoogled, obwohl ich da natürlich auch weiß, dass das nix bringt. Leider musste ich da auch feststellen, dass ein Arzt einen auch nicht befreien kann bzw. es für Tinnitus keine Behandlung gibt wie für andere Krankheiten.

Und was bei mir auch immer so ein Problem ist: Ich sage mir irgendwann Du MUSST jetzt entspannen. Natürlich weiß ich vom Kopf her, dass ich gar nichts muss. Aber es klappt nicht so recht. Ich sage mir jetzt immer, dass ich runterfahren muss, damit der Tinni besser wird oder ich ihn zumindest besser aushalte. Und das macht dann noch mehr Stress, ein Teufelskreis. Aktuell bin ich seit Tagen dauer-nervös. Da hilft bei mir wohl nur aussitzen...

Und dann bin ich auch noch ungeduldig. Duschen ist z.B. super, weil ich durch das Wasserprasseln das Fiepen kaum wahrnehme. Aber sobald das Wasser aus ist ist dann da wieder die große Enttäuschung, dass es doch noch da ist (und nach einer akustischen Ablenkung nehme ich es immer eine ganze Weile stärker als vorher wahr)

Vielen Dank übrigens für deine Mühe hier. Ich weiß, ich bin anstrengend. Aber es hilft sehr, darüber zu reden.

Ich hab auch Tinnitus. Ein sehr hoher immergleicher Piepston. Wenn ich gestresst, resp. angespannt bin, wird er lauter. Logische Folge: versuchen zu entspannen. Was nicht immer gelingt. Eine Zeitlang ging ich fast die Wände hoch. Langsam gewöhne ich mich dran.
Sponsor-Mitgliedschaft

Liebe Panikzähnchen,

Du bist überhaupt nicht anstrengend. Anstrengend wäre etwas völlig anderes.

Zitat:
Aber mein rationales Denken ist im Moment auch nur auf dem Papier vorhanden, in der
Praxis liegt es aktuell bei fast null...


Ob jemand rational denkt ist hauptsächlich eine Willenssache. Nur in sehr schwierigen Zeiten funktioniert
das mit dem Willen schlecht. Dann kann und sollte man dies mit einem leichten Psychopharmaka unterstützen.
Zitat:

Ich habe auch schon viel zu viel gegoogled, obwohl ich da natürlich auch weiß, dass das nix bringt. Leider
musste ich da auch feststellen, dass ein Arzt einen auch nicht befreien kann bzw. es für Tinnitus keine
Behandlung gibt wie für andere Krankheiten.


Dies ist so. Ein Arzt ist kein Wünscheerfüller.


Zitat:
Ich sage mir jetzt immer, dass ich runterfahren muss, damit der Tinni besser wird oder ich ihn zumindest
besser aushalte.


In einer heftigen Angstphase fühlt man sich unter Druck, kann sich schlecht entspannen. Wenn Du dann
noch sagst, Ich muss runterfahren, erhöhst Du doch noch den Druck. Außerdem verschwindet der
Tinnitus nicht, wenn man sich mal eine Zeit entspannt. Wenn er überhaupt weggehen soll, dauert
dies ziemlich lang.
Zitat:

Und das macht dann noch mehr Stress, ein Teufelskreis.


Diesen Teufelskreis hast Du Dir selbst gebaut. Somit kannst Du ihn auch nur selbst durchbrechen.
Mit Deinem Willen akzeptierst Du eigentlich nur eins, das ist, der Tinnitus muss weg.
Ist das nicht der Teufelskreis, den Du Dir gebaut hast?

Bernhard

Also mit dem Tinnitus ist das so eine Sache.
ich erzähl dir jetzt mal was.
Ich habe so einen ganz normalen Tinnitus, leise, fiepend wie ein Netzteil am Strom. und einen dumpferen darunter. Die stören mich nicht weiter.
Aber ich hatte kürzlich ja einen pulssynchronen. der wurde ja vom HNO als harmlso eingestuft bzw Verspannungen weil der bei einer bestimmten lage verschwindet.
So.
ich abe ja ein Marfan Syndrom dabei ist das beindegewebe extrem schlecht und das kann eben auch gefäße betreffen.
Letztens wollte ich was anderes wissen, blieb beim Marfan hängen und hab da zu viel von Aneurismen gelesen. Blöd gelaufen.
denn gleich hatte ich wieder die ANgst, dass der pulssynchrone wieder kommt und dann vielleicht doch was mit einem Aneurisma zu tun hat und das vielleicht in meinem Kopf sitzt.
dann dachte ich ach neee kann ja nicht sein weil es ist ja wieder weggegangen, dann hätte ich das Geräusch ja dauerhaft.
Aber mein Unterbewusstsein hat sich das gemerkt, dass ich Angst jhatte davor, dass es wiederkommt und dann doch was schlimmeres ist.
Und was war?
Dreimal darfst du raten: Noch am selben Abend im bett höre ich wieder den pulssynchronen. tadaaaa.
hausgemachtes Problem. Durch die Angst forciert, durch die dazugehörige Anspannung mitproduziert und tag, da bin ich wieder.
Dumm gelaufen. tagsüber hör ich es gar nicht. Und es höngt bei mir wohl mit der Kopfhaltung zusammen. (Schiildkrötenhaltung) da muss ich aufpassenw ie ein Schießhund. Sitz ja auch so immer am Pc....

Was will ich sagen?
Die Angst produziert unglaublich viel. Sttress macht TInnituis, Anspannung auch. Und du wartest jetzt förmlich drauf, dass es noch schlimmer und schlimmer wird.

@kopfloseshuhn

Sehr schöne anschauliche Beschreibung.
So kann es oft gehen.

Bernhard

A


x 4


Pfeil rechts




Dr. Matthias Nagel
App im Playstore