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Am Anfang unserer Beziehung hatten mein Mann und ich noch geregelte Arbeitszeiten. Er machte drei Schichten und ich war ebenfalls im Schichtdienst. Als wir dann Kinder hatten, blieb ich die erste Zeit zu Hause, ging aber später wieder arbeiten, größtenleils lastete alles auf mir. Ich wurde dann krank und mein Mann wollte ein Haus bauen. Ich äußerte meine Bedenken, weil ich nicht wollte, dass es auch noch über seine Kräfte ging, denn ich wollte nicht, dass es auf Kosten der Gesundheit geschieht. Es kam dann doch zum Hausbau (ich fühlte mich völlig unverstanden) und dann nach ca. einem halben Jahr wurde er arbeitslos. Fand aber wieder was neues, indem er sich selbständig machte. Das verstärkte nur noch meine Angst, denn er kam immer später von der Arbeit. Und wenn er nach Hause kam, aß er was und schlief dann immer auf der Couch ein. Weiterhin lastete größtenteils alles auf mir, Kinder, Haushalt. Ich fühlte mich vernachlässigt und einsam in der Parnerschaft, ausserdem kam noch hinzu, dass er nur unzufrieden war und am allen herumnörgelte, mich nur kritisierte und versuchte, mich vor den Kindern runterzumachen. Auch hatte ich das Thema mal angesprochen und meinen Rat, sich professionelle Hilfe zu suchen, nahm er zwar an, denn ich ließ mir was einfallen. Aber das brachte nicht viel. Er machte trotzdem so weiter, wie bisher.
Irgendwann war das Maß bei mir voll und ich hatte mich entschlossen, räumlich zu trennen, was kein einfacher Schritt war. Aber ich fühlte mich auch so hilflos ihm gegenüber bei diesem Problem.
Seitdem versuche ich auch wieder mehr auf meine Bedürfnisse einzugehen. Ihm gefällt das zwar nicht, dass ich meine eigene Wohnung habe und ich verstehe ihn da auch, hatte er auch kürzlich noch seinen Vater verloren...

Liebe Grüße

28.08.2013 09:01 • 28.08.2013 #1


19 Antworten ↓


hast Du mal überlegt dass Dein Mann evtl mit dem Hausbau, den Kindern, Dir und Deiner Erkrankung überfordert ist und deswegen quasi flüchtet ? also sich in die Arbeit rein flüchtet um mit dem Rest nicht konfrontiert zu werden ?

ich kenn ja weder ihn noch Dich, aber das ist so das erste was mir in den Sinn kam nachdem ich Deine Zeilen las.
hoffe Du fühlst Dich nicht getreten jetzt, aber Du hast ja auch geschrieben dass sich bei ihm Unzufriedenheit breit machte.

A


Wenn der Partner zuviel arbeitet

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Natürlich hatte ich das auch schon überlegt und ich war auch bereit, mit ihm ne Paartherapie zu machen, aber erfolglos...

Und dann war es noch so, dass seine Mutter ihn noch in seiner Meinung darin bestärkte, ein Haus zu bauen, sie sah es auch gerne, wenn eines ihrer Kinder ein Haus bauten ohne Rücksicht mal auf meinen Gesundheitszustand.

Dann fühlte ich mich, als ich dann krank war, nicht mehr als wertvollen Menschen wahrgenommen, wurde manchmal als faul bezeichnet, obwohl ich weiter für die Kinder, Haushalt, Hausaufgaben, Schule verantwortlich war und für die Probleme unserer Kinder. Sie wollten aufs Gymnasium und heute gehen sie eigene Wege. Ich hatte also trotzdem mein Zeug gemacht, ob ich nun gesund oder krank war. Meine Schwiegermutter rühmte nur seine Arbeit und ich kam mir so wertlos vor. Ich kriegte das Gefühl, das man nur ein wertvoller Mensch ist, wenn man leistungsfähig ist. Das hattte mich sehr verletzt und mir sehr wehgetan. Auch meine Wege, zu den Ärzten oder zu meiner Psychologin machte ich auch allein, war ja auch gut so. Er hatte nie Zeit für mich. Allerdings hatte ich ja auch die Kinder und durch sie durfte ich erfahren, dass man, auch wenn man zu Hause ist, auch geschätzt wird.

LG

Inzwischen weiß er es aber auch zu schätzen, was ich geleistet hatte, als Mutter usw. Er hat aber auch schon gesundheitliche Probleme und weil ich mir das nicht mehr länger anschauen wollte, das Dilemma hatte ich ihm auch schon mal den Rat gegeben, sich erneut professionelle Hilfe zu suchen, wenn er schon mit mir keine Paartherapie machen wollte/will. Ich finde, jeder hat ne zweite Chance verdient und die würde ich ihm wohl auch geben. Das Haus ist auf Kredit und dadurch steht er auch enorm unter Druck, was ich gut nachvollziehen kann. Wir sind seit 30 Jahren verheiratet und nun schon seit 5 Jahren getrennt. Er will aber keine Trennung und so telefonieren wir so zweimal pro Woche und sehen uns dann am Wochenende. Vielleicht kennt ja jemand eine solche Situation.

Ich bin auch kein fehlerfreier Mensch, er auch nicht...

Ja bis auf ein paar Dinge, könnte man meinen du redest von meinemvMann.
Wir haben zwar kein Haus und zu seiner Mutter hat er keinen Kontakt, aber es gab genug andere Menschen, die immer alles besser wussten und ihm tolle tips gaben.

Wieso wollen Männer keine Trennung, aber Hilfe nehmen sie auch nicht an?

Mein Mann arbeitete auch immer sehr viel, am Schluss war es auch mehr Flucht wie sonst was. Aber die anderen Probleme werden unter den Tisch gekehrt und einfach weiter gemacht

Verstehe ich auch nicht, warum Männer keine Trennung wollen.

Hm, kann ich gut nachvollziehen.

Alles Liebe

Vielleicht weil mancher sich dann dumm und duselig Zahlen müsste

Zitat von Finja:
Verstehe ich auch nicht, warum Männer keine Trennung wollen.


Wahrscheinlich weil es so bequem ist wie es ist und Neues würd nicht in deren Weltbild passen. das verletzte Ego eines Mannes der verlassen wurde kann natürlich auch nicht so ganz außen vor gelassen werden .....


Zitat von Peppermint:
Vielleicht weil mancher sich dann dumm und duselig Zahlen müsste


Könnte ein Grund sein, aber das würde ich von meinem Partner garnicht verlangen, denn ich frage mich auch, wie er das schaffen sollte.

LG

Zitat von ClicliDinoim:
Zitat von Finja:
Verstehe ich auch nicht, warum Männer keine Trennung wollen.


Wahrscheinlich weil es so bequem ist wie es ist und Neues würd nicht in deren Weltbild passen. das verletzte Ego eines Mannes der verlassen wurde kann natürlich auch nicht so ganz außen vor gelassen werden .....



Das könnte auch hinkommen...

Klar, kommt hin, verlassen zu werden ist ja auch schei..

Gehst du denn arbeiten ? Oder bekommst schon Rente ?

Ansonsten müsstest du Geld einklagen sonst würde es keine sozialen leistungen geben..

Zitat von Kater Carlo:
Klar, kommt hin, verlassen zu werden ist ja auch schei..


Sehe ich auch so...

Zitat von Peppermint:
Gehst du denn arbeiten ? Oder bekommst schon Rente ?

Ansonsten müsstest du Geld einklagen sonst würde es keine sozialen leistungen geben..


Arbeiten gehe ich nicht mehr, darf nur noch drei Stunden ehrenamtlich was machen, aus gesundheitlichen Gründen. Erhalte EU- Rente.

LG

Auch wenn man mir nachsagt, alles zu sachlich zu sehen, so hätte ich von Vornherein anders entschieden.
Wenn man Kinder hat, ist es ohne wahnsinnige Unterstützung (oder aber ganztägige Abschiebung der Kinder) kaum möglich, dass beide Elternteile im Schichtdienst arbeiten. Allein das hat euch ja schon rein geritten.
Ebenso wenig hätte ich, unter euren Bedingungen, ein Haus gebaut. Ich halte es da nach der Devise: Ich hatte noch nie Schulden und werde auch niemals welche machen. Auch nicht für ein Haus. Hast du da für Kreditverträge unterzeichnet?
Sowas würde mir nie passieren. Wenn ich kein Haus geerbt hätte, wäre ich lieber zur Miete wohnen geblieben. Da hätte mein Mann sich auf den Kopf stellen können. Ich hätte meinen Otto nicht unter einen Kreditvertrag gesetzt.
Ich habe die anderen Antworten nicht gelesen. Aber ich weiß nicht so recht, was du willst. Ihr seid halt total unterschiedliche Charaktere scheinbar. Du wolltest Vieles nicht, hast dich aber von deinem Mann unterbuttern lassen. Nun sitzt ihr wahrscheinlich auf nem Haus und Schulden und du bist weg, was natürlich deinen Mann entzürnt.

Und woran hängt es letztlich? Wie bei fast allen Dingen?! Am lieben Geld.

Bei Geld hört es bei mir auf. Bei mir hört alles auf dabei. Auch mein Mann und meine Ehe.
Mein Mann fängt auch ab und an an und meint, wir sollten hier und da was modernisieren usw. Aber ich mache da nicht mit. Wenn er das will, sage ich ihm immer nur, dass er ja ausziehen kann, wenn es ihm nicht passt.

Wenn dein Mann meiner gewesen wäre, hätte ich ihm a) gesagt: Kinder und beide Eltern im Schichtdienst geht nicht so einfach und b) Hausbau ohne das ausreichende Kleingeld und einen absolut sicheren und gut bezahlten Job geht auch nicht.

Es ist schade, dass so viele Frauen sich von ihren Männern unterbuttern und bevormunden lassen!

Zitat von pumuckl:
Auch wenn man mir nachsagt, alles zu sachlich zu sehen, so hätte ich von Vornherein anders entschieden.
Wenn man Kinder hat, ist es ohne wahnsinnige Unterstützung (oder aber ganztägige Abschiebung der Kinder) kaum möglich, dass beide Elternteile im Schichtdienst arbeiten. Allein das hat euch ja schon rein geritten.
Ebenso wenig hätte ich, unter euren Bedingungen, ein Haus gebaut. Ich halte es da nach der Devise: Ich hatte noch nie Schulden und werde auch niemals welche machen. Auch nicht für ein Haus. Hast du da für Kreditverträge unterzeichnet?
Sowas würde mir nie passieren. Wenn ich kein Haus geerbt hätte, wäre ich lieber zur Miete wohnen geblieben. Da hätte mein Mann sich auf den Kopf stellen können. Ich hätte meinen Otto nicht unter einen Kreditvertrag gesetzt.
Ich habe die anderen Antworten nicht gelesen. Aber ich weiß nicht so recht, was du willst. Ihr seid halt total unterschiedliche Charaktere scheinbar. Du wolltest Vieles nicht, hast dich aber von deinem Mann unterbuttern lassen. Nun sitzt ihr wahrscheinlich auf nem Haus und Schulden und du bist weg, was natürlich deinen Mann entzürnt.

Und woran hängt es letztlich? Wie bei fast allen Dingen?! Am lieben Geld.

Bei Geld hört es bei mir auf. Bei mir hört alles auf dabei. Auch mein Mann und meine Ehe.
Mein Mann fängt auch ab und an an und meint, wir sollten hier und da was modernisieren usw. Aber ich mache da nicht mit. Wenn er das will, sage ich ihm immer nur, dass er ja ausziehen kann, wenn es ihm nicht passt.

Wenn dein Mann meiner gewesen wäre, hätte ich ihm a) gesagt: Kinder und beide Eltern im Schichtdienst geht nicht so einfach und b) Hausbau ohne das ausreichende Kleingeld und einen absolut sicheren und gut bezahlten Job geht auch nicht.

Es ist schade, dass so viele Frauen sich von ihren Männern unterbuttern und bevormunden lassen!



Harte Worte,
trotzdem steckt auch viel Wahrheit drin,denn die meisten Beziehungen scheitern tatsächlich
am Geld,an zuwenig Gleichberechtigung und wenn man Träume hat,
die man sich nicht leisten kann und sich überschuldet.
Ich lass da auch lieber die Finger von....

Eben, deshalb hatte ich ja dann auch später verkürzt gearbeitet, damit ich auch genügend Zeit hatte für die Kinder, wenn sie aus der Schule kamen.
Wir hatten anfangs auch zur Miete gewohnt, nur als die Wende kam, kriegte er Höhenflüge.
Meine Meinung zählte damals nicht und das war mein Verhängnis. Ich hatte mir auch lange Vorwürfe gemacht, dann unterschrieben zu haben, denn ich war eigentlich auch schlecht aufnahmefähig und da denke ich, dass meine Situation auch irgendwo ausgenutzt wurde. Natürlich sehe ich da auch meinen Anteil an der Situation.

LG
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Solltest du dadurch heute noch Probleme haben, kannst du ja notfalls die Hütte zur Versteigerung zwingen (wenn er nicht allein weiter zahlen will) und selbst in Privatinsolvenz gehen. Also falls du Schulden hast, gibt es durchaus diesen Ausweg.

Mein Opa sagte immer: Man kann nicht mehr ausgeben als man hat. Immer nach der eigenen Decke strecken. Und sein Lieblingsspruch war: Von einer Mark muss man 50 Pfennig zurück legen.
Oder auch: Spare in der Zeit, dann hast du in der Not.

Schade, dass nur noch so wenige Leute das heute beherzigen.

@ Pumuckl

Danke für deine Meinung

Also im Moment ist es so, dass er den Kredit abzahlt und die Rechnungen. Und dadurch steht er auch sehr unter Druck und kommt erst spät heim.

Man sollte sich nicht zu hohe Ziele setzen, dass geht meist schief.

Bloß, wie geht es weiter? Diese Frage stelle ich mir schon länger.

Dem kann ich nur zustimmen, dass man nicht nehr ausgeben sollte, als man hat. Toll der Lieblingsspruch von deinem Opa.

LG

Naja, jedenfalls habe ich vorgeschlagen, die Hütte zu verkaufen. Ansonsten muss er sich entscheiden zwischen dem Haus und mir...

Manchen ist ein Haus wichtiger als ihre Gesundheit...

A


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Dr. Matthias Nagel
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