Ja, kenne ich gut, sämtliche Symptome, die du beschreibst kenne ich genau so, und die Sorgen dazu auch, dass sind ja die klassischen Angstlersymptome, wenn sich die Herzphobie verselbständigt.
Ich habe das große Glück, mit meinem Kardiologen befreundet zu sein, und der ist bei sämtlichen Symptomen immer total gelassen gewesen. Heißt, der hat mich irgenwann mal durchgecheckt, meinte: Du brauchst dir überhaupt keine Sorgen zu machen. Ein paar Wochen später hatte ich Phänomene, die ich als Salven bezeichnen würde. Denke ich natürlich: Das ist neu, muss der unbedingt wissen. Ihm erzählt, er so: Nöö, brauche ich mir nicht angucken. Ich kenne dein Herz, kannst du vergessen.
Wir neigen dazu, alles was sich unnormal anfühlt zu sezieren, ob sich was Schlimmes dahinter verbergen könnte, ob das anders war als gestern, als noch alles in Ordnung schien, ob das nicht ein neuer Sachstand ist, der untersucht werden muss. Und genau diese Einordnung muss wieder in die Spur: Wieviel Flexibilität bei solchen Empfindungen eigentlich normal ist, ohne das wir zum Arzt rennen müssen, und auch ohne das wir uns Gedanken machen müssen. Diese ständige Absicherung muss raus. Abbau von Vermeidung (diese Gedanken gehören zu Vermeidungsverhalten) und von Absicherung ist im Verlauf der Therapie wichtig, wenn man den Fuß in der Tür hat.
02.12.2022 10:07 •
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