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Ich stimme euch beiden ja grundsätzlich zu. Man muss die Neurosen akzeptieren, dann verlieren sie ihren Schrecken und ihre Wirkung. Und mit Glück verschwinden sie dann weitestgehend. Alles richtig.

Was ich nicht verstehe ist, warum mein Geist ständig etwas sucht, vor dem er sich fürchten kann. Bereits als Kind hatte ich oftmals ein ungutes Gefühl, wie eine böse Vorahnung, und war in Erwartung, dass bald etwas schlimmes passiert. Das trat aber in der Regel nie ein.

Auch heute habe ich dieses Gefühl noch. Und gerade im Moment in der für mich gesundheitlich schwierigen Zeit haben sich diverse Psychosmoatische Symptome entwickelt, die sich immer wieder abwechseln. Wenn sich das eine beruhigt und mich nicht mehr sorgt, tritt das nächste wieder auf usw.... Kann man daran mit psychologischer Hilfe was ändern? Kann man diese Grunderwartung ändern und meinen Geist auxh mal einfach glücklich sein lassen? Die Umstände in meinem Leben würden das nämlich aktuell durchaus zulassen...

Zitat von Andy0815:
Kann man daran mit psychologischer Hilfe was ändern? Kann man diese Grunderwartung ändern und meinen Geist auxh mal einfach glücklich sein lassen?

Ich würde sagen ja. Bei mir gelang das durch die Therapie. Aber nicht in dem Sinne, dass wir da aufgedeckt hätten, woran genau es liegt, dass ich mir grundsätzlich eher mehr Sorgen mache als andere, oder bei Ärger (im Job) emotional reagiere. Das gabs laut meiner Therapeutin auch nix mehr aufzudecken, ist einfach so. Sondern dass wir festgestellt haben, dass ich eben so bin, egal warum (nach Ausschluss ernster Gründe, wie oben geschrieben). Und mit der Akzeptanz kann ich eben gut leben. Der Weg dahin war lang genug, ihn noch mit kleinteiliger Suche nach Gründen zu verlängern schien meiner Therapeutin nicht sinnvoll. Der habe ich einfachmal vertraut.

Wenn ich nachts hochschrecke, und an ein scheinbar unlösbares Problem bei der Arbeit denke, komme ich jetzt auf die Idee, dass ich das nachts gar nicht zu versuchen brauche, zu lösen, sondern weiß, dass mir morgen früh irgendwas einfällt.

Damit kann ich gut leben, aber wie Icefalki schon schrieb, da muss jeder auch seinen eigenen Weg finden.

LG Amyg.





Dr. Matthias Nagel
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