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Hallo an alle,

ich habe seit Monaten verstärkt hypochondrische Anwandlungen, was mal durch verstärkte Panikattacken eingeleitet wurde. Derzeit geht es mir im Vergleich von vor 1/2 Jahr bedeutend besser. Ich mache nur leider die Erfahrung, dass irgendein Symptom sein muss. Zuletzt hatte ich mich am Darm festgebissen. Und dazu passt gut, dass ich gereizte Haut um den After herum habe. Das hatte ein Proktologe, bei dem ich mal war, auch bemerkt, aber nicht problematisiert. Nur, 1x ausgesprochen, hänge ich jetzt irgendwie daran fest. Das Ganze verschlimmert sich nicht, aber bleibt mir irgendwie erhalten, da ich täglich drauf fokussiert bin. Ich kenne diese Hautreizugen auch von Kniekehlen, Händen und Bein und habe eh Tendenz zu trockener Haut.

Mache übrigens derzeit Verhaltestherapie wg. meiner Ängste, die ich schon aus frühester Jugend her kenne. Hatte schon früher Todesängste und Panikattacken.

Mein Anliegen an diese Community mit bestimmt grossem Erfahrungsschatz: Hat irgendwer einen Tipp/Erfahrungswert, wie man sich von dieser Fokussierung lösen kann? Sätze, Ritual, etc.?

Vielen Dank im voraus beste Grüsse,
Larissa

17.05.2016 18:11 • 18.05.2016 #1


8 Antworten ↓


Liebe Larissa.

Erstmal ein herzliches Willkommen hier.

Das, was du schilderst, kennen hier sicher die meisten von denen, die sich in den Angst vor Krankheiten-Foren tummeln.

Vor allem dieses Wandern vom einen Symptom zum nächsten ist typisch.
Und natürlich darf nicht fehlen, dass man in jedem Symptom gleich eine todbringende Krankheit sieht.
Und ist die eine Sache ausgestanden, wendet man sich der nächsten zu.
Eine elendige Spirale, der man kaum entkommen kann.

Ich jedenfalls konnte es bisher leider noch nicht und langsam bezweifle ich, ob ich das jemals schaffe.

Du siehst also: einen guten Tipp, wie du dein Denken ändern kannst, kann ich dir leider auch nicht geben, aber ich kann dir sagen, dass du mit deinem Problem keineswegs alleine bist und diese Einsicht selbst schon unheimlich hilfreich sein kann.

Liebe Grüße

A


Weg von Fokussierung auf "Wehwechen"

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Liebe Tanilein,

vielen Dank für deine Anteilnahme. Und, ja, das mit der hilfreichen Einsicht des nicht allein seins stimmt und rückt immmer sehr schnell in den Hintergrund. Obwohl man weiss, dass es viele Menschen mit ähnlichen Problemen gibt, hat man doch überwiegend das Gefühl, damit allein zu sein. Wahrscheinlich, da es sehr auf einen selbst gerichtet ist und schwer auszudrücken/zu erkennen ist, was da eigentlich so wirklich passiert und hintersteckt.

Ich hoffe übrigens nicht auf DEN Tip, doch bin neugierig, ob es gute Erfahrungen mit bestimmten Strategien gibt.

Noch mehr Grüsse!

Hallo Larissa,

begrüße Dich ebenfalls ganz herzlich bei uns.

Den Weg; den Tipp wird es nicht geben. So verschieden wir Menschen, so verschieden die Gründe für unsere Ängste und die gilt es herauszufinden.

Wichtig ist im Vorfeld komplett gecheckt zu sein und dann heißt es annehmen, Denkweisen verarbeiten, Veränderungen vornehmen, zulassen, loslassen...

Du siehst, es ist ein steiniger Weg, den es aber sich lohnt zu gehen. Ob jetzt Darm, Herz oder what ever betroffen ist letztlich ist alles das Gleiche.

Zitat von tanilein:
Liebe Larissa.

Erstmal ein herzliches Willkommen hier.

Das, was du schilderst, kennen hier sicher die meisten von denen, die sich in den Angst vor Krankheiten-Foren tummeln.

Vor allem dieses Wandern vom einen Symptom zum nächsten ist typisch.
Und natürlich darf nicht fehlen, dass man in jedem Symptom gleich eine todbringende Krankheit sieht.
Und ist die eine Sache ausgestanden, wendet man sich der nächsten zu.
Eine elendige Spirale, der man kaum entkommen kann.

Ich jedenfalls konnte es bisher leider noch nicht und langsam bezweifle ich, ob ich das jemals schaffe.

Du siehst also: einen guten Tipp, wie du dein Denken ändern kannst, kann ich dir leider auch nicht geben, aber ich kann dir sagen, dass du mit deinem Problem keineswegs alleine bist und diese Einsicht selbst schon unheimlich hilfreich sein kann.

Liebe Grüße




Huhu...

Dein Text hat es genau auf den Punkt gebracht was die meisten hier durchmachen... Es tut immer wieder gut das dann nochmal zu lesen so blöd sich das an hört lg jenny

Danke, Jenny

ja, das Annehmen.... Genau das ist für uns ja so schwierig... . Gecheckt fühl ich mich grad mehr als genug, und trainiere gerade - mit meinem Verhaltenstherapeuten zusammen- quasi unnötige Arztbesuche zu vermeiden. Das klappt auch ganz gut. Aber ja, Veränderungen vornehmen, zulassen, loslassen ist wirklich ein steiniger Weg, obwohl er so vielversprechend ist. Da ticken wir Menschen schon komisch.
Ich mache auch immer wieder den Fehler, Symptome zu googeln, mit dem dahintersteckenden Wunsch mich abzusichern. Wirklich böseste Falle bzgl. Panikmache, und zudem hab ich festgestellt, dass es auch die Funktion erfüllt, mich komplett von mir selbst und meinem Gefühl/Intuition/Wissen abzulenken. Paradox.

Ich verstehe, was ihr damit meint, dass es nicht DEN Tip gibt und das jede Angststörung individuell gestrickt ist. Ich dachte nur, es gibt vielleicht besondere Erfahrungswerte mit der einen oder anderen Technik.

LG!

Ich denke das viele Angstpatienten immer auf den einen Tipp warten, den gibt es nur leider nicht.

Man hofft ständig darauf das ein externer Einfluss die Angst verstummen lässt, aber auch das wird nicht passieren, weil Deine Angst auch keinen externen Auslöser hat.

Ein Tipp von mir ist das man aufhört in Selbstmitleid zu zerfließen, dass bringt nichts im Gegenteil es verstärkt den Stress im Körper. Aufhören nach dem Warum ich? zu fragen, bringt auch nichts, selber ausprobiert
Aufhören sich mit den negativen Gedanken zu beschäftigen und ihnen Raum geben. Sich immer wieder bewußt machen das Gedanken die Symptome auslösen.

Das Gehirn denkt, weil es das tun muß. Es macht ständig vorhersagen beruhend auf Erfahrungen, ob die Reaktion richtig ist entscheiden aber wir und nicht unser Gehirn!

auch wahre Worte - danke! Ich beobachte auch, dass sich ein Automatismus im Denken eingestellt hat, der sich auf Bewertungen stützt, die es zu beleuchten und gegebenenfalls zu korrigieren gilt.





Dr. Matthias Nagel
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