Zitat:Das Gefühl es trifft mich wie der Blitz kenne ich auch. Von einer Sekunde auf die andere sorgt ein (manchmal winziges Symptom) dafür, dass mich die Angst überfällt. Manchmal ist das nur ein kurzes Gefühl, manchmal setzt es sich fest. Dann hat bei mir bisher wirklich nur die Abklärung beim Arzt geholfen. Leider nur bis zur nächsten Krankheit.
Das geht mir ähnlich. Manchmal sehe ich den Blitz sogar kommen, ich versuche dann in dieser Sekunde, ihn abzuwehren, versuche krampfhaft an etwas anderes zu denken, fast schon notwehrartig den aufkommenden Angstgedanken abzublocken, aber es hilft nicht. Ich kann manchmal die Angst nach hinten drängen, für ein paar Stunden, aber dann kommt sie wieder. Morgens, wenn ich aufwache, ist die Angst noch nicht wach, ich versuche dann ganz gezielt nicht an was zu denken, aber dann kommt die Angst trotzdem und mir fällt ein, was mich am Vortag schon belastet hat. Ich wünschte, es gäbe einen Filter! Aber dann würde man auch nicht merken, wenn wirklich was nicht stimmt.
Ich habe auch Angst vor Vorsorgeuntersuchungen. Man weiß nie, was rauskommt, und das einzige, was mich bei der Stange hält ist, dass ich mir sagen, wenn sie jetzt was finden, dann ist das höchstwahrscheinlich noch früh genug. Aber eine andere Stimme flüstert dann immer: Ja, und wenn nicht? Dann hättest Du es nicht gewusst und noch fröhlich eine schöne Zeit gehabt, so aber hast Du's Dir selbst verdorben....
Ich hatte mal wegen Lymphknoten ein Thorax- und Abdomen-CT. Vor den Ergebnissen hatte ich auch Angst, auch vor den sog. Zufallsbefunden. Und so einen gab es, der Radiologe, ein sehr einfühlsamer Mann, machte mich darauf aufmerksam, doch mal beim Gynäkologen meine GM anschauen zu lassen, die wäre ein wenig auffällig. Nichts dramatisches, aber ich sollte nachschauen lassen. Dabei war ich erst ein paar Wochen vorher beim Gyn gewesen, allerdings diesmal ohne Ultraschall (bin füllig). Tja, bin zum Gyn und diesmal mit US meinte die Vertretungsärztin (mein Gyn im Urlaub), GM sieht normal aus, aber an dem einen ES, das sieht aus wie ein Tumor, und von der Form her völlig anders als das, was sie je gesehen hätte, und sie wäre sich recht sicher, dass der nicht gutartig wäre, und ich sollte ins UKE, dort wäre man mit Tumoren in den besten Händen. Wohlgemerkt, ich habe bei jedem Ziehen irgendwo, bei jeder Unregelmässigkeit sofort massiv Krebsängste.... Ich bin wie betäubt aus der Sprechstunde und habe nur gedacht, jetzt musst Du sehen, ob du dein Leben retten kannst. Habe mich für die Ovarsprechstunde im UKE angemeldet, es war Freitag.... und am Montag konnte ich hin. Dort hiess es dann, das ist nur eine gekammerte Zyste, sollte aber besser raus, aber kein Tumor. Dafür wäre die GM-Schleimhaut etwas zu weit aufgebaut, empfohlene Ausschabung, für den Arzt dort sah das eher verdächtig aus (deckte sich mit der Aussage des Radiologen). Das wurde alles gemacht, und dann hieß es, die GM sollte besser auch entfernt werden, weil die Probe, die man genommen hatte, Atypien enthielt, also eine Krebsvorstufe. Das hätte die Gyn also übersehen, ich bin froh, dass der Arzt im UKE so aufmerksam war. Zwei Monate später habe ich mir also die GM entfernen lassen und den verbliebenen ES gleich mit, weil ich immer Zysten hatte und nicht jedes Jahr zum Bauchschnitt wollte und auch Angst hatte, dass ich mal was an den ES bekomme.
Medikamente.... dazu konnte auch ich mich nicht durchringen. Ich habe Angst davor, dass sich meine Persönlichkeit ändert oder dass ich, überspitzt, davon zugedröhnt und glücklich lächelnd übersehen könnte, wenn wirklich was ist.