Ich glaube, ich hab's mir seit kurzem auch verscherzt bei meinem Kardiologe, weil er jetzt vermutlich entgültig weiß, dass ich Angstpatient bin.
Ich bin vergangenen Dienstag hin, um nochmal auf meine komischen Palpitationen einzugehen (beschrieben in meinen beiden anderen Threads hier). Zwar hat er mit mir das Gespräch professionell und ernst geführt, was ich auch schätze, aber ich glaube, er hat mich schon als Hypochonder oder eher gesagt als Herzneurotiker abgestempelt. Er hat zwar die üblichen Standarduntersuchungen eingeleitet (Belastungs-EKG, Ultraschall, Lungenfunktionstest, Blutprobe), aber auf die komischen Palpitationen ist er dann auch nicht näher eingegangen mehr, zumal ich vor nicht mal einem Jahr ein Langzeit-EKG hatte und da meinte er, seien insgesamt 6 Extrasystolen festgestellt worden, also alles im Rahmen, aber bis heute kann mir keiner sagen, was das genau für komische Palpitationen sind, die ich spüre und ob es überhaupt etwas mit dem Herz zu tun hat, oder vielleicht vom Kopf kommt.
Jedenfalls war's bei mir gerade umgekehrt als bei dir. Bei mir wurde mit dem Belastungs-EKG angefangen, was laut seiner Aussage scheinbar ohne Beanstandung war (Gott sei Dank!). Beim Ultraschall hatte ich dann aber noch so einen hohen Puls (die haben mich direkt nach dem Belastungs-EKG gleich zum Ultraschall, da braucht sich doch keiner zu wundern, zudem ist beim Arzt eh der Puls noch etwas oben) dann meinte er, bei dem Puls könne er zurzeit kein Ultraschall machen, was verlässlich wäre. Ich solle nochmal raus ins Wartezimmer, etwas trinken, bisschen runterkommen, dann würde er ein Ruhe-EKG machen zur Sicherheit.
Das Ruhe-EKG war dann gleich viel besser, Puls wieder weiter unten und er meinte, das sähe ja schon ganz gut aus. Jetzt soll ich nächste Woche wieder kommen fürs Ultraschall...
Habe aber auch Bammel davor, aber ich gehe davon aus, dass wohl alles gut ist. Immerhin sagte er nix zum Belastungs-EKG, was ich mal als gutes Zeichen interpretiere.
Zum Schluss hin gab er mir aber versteckt den Hinweis, dass ich vielleicht auf Dauer mal eher zu nem Psychologen sollte wegen meiner Ängste und fragte mich, was ich denn beruflich mal machen würde (bin noch im Studium). Ich sagte ihm, dass ich auf Gymnasiallehramt studiere und da meinte er sei es definitiv nicht verkehrt, die psychische Labilität und die Ängste anzugehen, weil sonst überlebe ich da wohl keine 5 Jahre ohne Burnout.
Natürlich war das etwas direkter, aber im Grunde hat er doch Recht. Warum soll ich die Augen verschließen... Mir sind Ärzte lieber, die ehrlich und direkt sind, auch wenn es manchmal vielleicht nicht das ist, was man hören will, aber wieso soll man angelogen werden?
Aber in deinem Fall stimme ich zu, das hätte mich wohl auch gleich wieder in die nächste Angstphase reingestürzt. Aber ich bin eh jemand, der dann gleich 5x nachfragt, ob alles OK ist. Was meinst du, wie ich den gelöchert habe, als ich merkte, dass was nicht so läuft wie sonst und er das Ultraschall nicht machen könne. Da habe ich bestimmt 5x gefragt, ob alles OK sei und er dann immer wieder meinte: Anhand des Belastungs-EKGs sei wohl alles OK, der hohe Puls hat äußere Gründe, sprich meine Angst, mein Kopf, meine Psyche. Aber er kann da halt kein Ultraschall machen...
01.07.2016 12:34 •
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