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eigentlich war ich immer die Ruhe selbst,
Panik kannte ich nie, war immer nervenstark, Probleme hatte ich keine, schlimmes passierte ja immer nur anderen!

ich bin glücklich, hatte eine schöne Kindheit, liebe Eltern, Geschwister mit denen ich ein sehr gutes Verhältnis habe, habe einen tollen Mann, Studium beendet, Arbeit die Spaß macht, dann kam das erste Kind (sehr anstrengend, aber ich kam klar!), dann das zweite, dann das dritte...

2008: 2 Tage nach dem unser 3.Kind auf der Welt war dann der Schock: bei meiner Mama wurde Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert! Von jetzt auf gleich brach meine bis dahin heile Welt zusammen! Meine Mama, die immer meine erste Ansprechpartnerin war! Nein, meine beste Freundinwar sie nie, eben meine Mama! Eine starke Frau, immer gut drauf, immer positiv, immer sportlich, immer gesund, immer da! Zur Geburt unseres Kindes war sie noch hier, hat die Großen gehütet, alles war gut! Sie hatte keinerlei Wehwehchen, war wie immer!

2009: fast auf den Tag genau 1 Jahr später war ihre Beerdigung das Jahr war das schlimmste meines Lebens: Operationen, Chemo, gute Nachrichten, schlechte Nachrichten, wieder Metastasen, Chemo, wieder OP etc. etc. dann die letzten 6 Wochen, als klar war das ihr Zustand ausweglos war, bin ich mit den Kindern in ihre Nähe gezogen, hab mich von einer Ferienwohnung zur andern gehangelt, um ihr nah zu sein.
Die letzten Tage habe ich nur noch gebetet (was sonst nicht so meins ist) das sie doch bitte bitte bitte endlich erlöst werden soll mit menschenwürde hatte das alles nichts mehr zu tun!
sie ist dann bei sich zu hause eingeschlafen, mein Papa und meine Geschwister und ich waren bei ihr.

ein halbes jahr vorher (als unser sohn genau 6 monate alt war) kamen bei ihm sämtliche allergien zum vorschein, nahrungsmittel, aber auch hausstaub und tierhaare. er hatte ekzeme überall und bekam schlecht luft. bis wir genaue diagnosen hatten und wußten auf was er reagiert dauerte es auch seine zeit und wir waren mehrmals mit dem rettungswagen im krankenhaus

die allergien haben wir soiweit jetzt aber gut im griff, er ist aber so pseudokrupp anfällig, das wir (er ist jetzt 4 jahre alt) etwa alle 2 monate nächtliche atemnot haben und etwa jedes 2.mal im blaulicht in die klinik müssen weil wir den anfall trotz cortison und inhalieren nicht unter kontrolle kriegen.

meine nerven liegen blank,
ich schlafe nachts nicht richtig weil ich immer angst habe das kind nicht zu hören, trau mich nicht einzuschlafen.

irgendwie kommt alles zusammen

durch diese plötzliche krankheit meine mutter habe ich die einstellung alles wird gut verloren,
das ist glaube ich das kernproblem!

ich hatte nach dem letzten kind einen knoten in der brust gefühlt, war fest davon überzeugt das ich brustkrebs habe, war 3 mal in der uniklinik zur sono, zur mammographie, dann nochmal zu nem spezial-ultraschall, und nun bin ich wirklich einigermaßen beruhigt das es einfach nur verhärtetes drüsengewebe ist, aber was mich das an nerven und kraft gekostet hat, schlaflose nächte etc. ich wär fast verrückt geworden!

gerade die nächte sind so schlimm,
ich wache auf, bin schweißgebadet, habe herzrasen, kann nicht mehr atmen,
mir geht dann wirklich ALLES durch den kopf,
was passiert mit den kindern? ist meine größte sorge!
ich steiger mich dann so rein das ich schon das telefon in der hand hab und 112 wählen will weil ich meine mein letztes stündlein hat geschlagen. dann kann ich mich aber doch ganz gut ablenken (meistens mit dem laptop und irrsinnigen pc-spielchen) und irgendwann schlaf ich dann wieder ein.

aber es ist wirklich der blanke horror!

der schlafmangel geht natürlich auch nicht an mir vorbei, ich bin tagsüber sehr schnell gereizt und antriebslos, habe probleme mit meinem linken auge (mein hausarzt hat eine Ptosis diagnostiziert und mich zum neurologen überwiesen, der termin steht noch aus) und permanent kopfschmerzen, was mich auch schon an einen gehirntumopr denken läßt bescheuert eigentlich, das weiß ich selbst, aber die gedanken lassen sich nicht steuern.

ach, ich könnte hier noch so viel mehr aufschreiben... aber ich lass mal erstmal gut sein!

ich würde mich sehr freuen wenn hier einige was zu meinen probleme schreiben

DANKE!

07.10.2012 14:11 • 07.10.2012 #1


hallo was du schreibst hat mich sehr berührt. was mit deiner mama passiert ist, ist sehr schlimm. ich kann auch nicht verstehen warum menschen so leiden müßen...es ist schlimm genug einen nahe stehenden menschen zu verlieren u wenn es dann auch noch so ist..schrecklich. tut mir so leid! du hast drei kinder? wahnsinn! ich ziehe den hut vor dir. ich habe einen sohn, der ist 22 monate alt u mit ihm bin ich teilweise schon überfordert wenn ich wieder eine schlimme phase habe in der ich übrigens auch denke daß ich sterben werde. bei mir fing alles 6 monate nach der geburt meines sohnes an von einem auf den anderen tag u ohne grund...ich kann es mir nicht erklären warum alles gekommen ist. ich habe auch immer angst krank zu sein u bald sterben zu müßen u was dann ist. ob es da was gibt u wie das ist u was dann die anderen machen ohne mich u was mein sohn macht. mir hat ein antidepressiva etwas geholfen u ich mache eine therapie. vielleicht solltest du dich auf jeden fall einem arzt anvertrauen. ich denke daß der knackpunkt wirklich der tod deiner mama war. du warst für sie da u hattest sicher keine zeit für dich mit drei mindern dann auch noch. dein körper sagt jetzt stopp! achte auf mich!

Hallo,

ich kann dich gut verstehen. Auch ich habe meinen Opa und meine Oma innerhalb von einem Jahr unter schlimmsten Bedingungen verloren. Seitdem bin ich ein einsamer Mensch. Irgendwie kaputt. 27 bzw. 28 Jahre meines Lebens sind vorbei gegangen. Sie waren immer da. Nun bin ich 29 und seit über einem Jahr ist niemand mehr da tagsüber, wenn mein Mann arbeiten ist. Ich habe Panik, weil sie beide an Ärztepfusch starben. Diese Anblicke werde ich niemals vergessen! Seitdem weiß ich, was Ärzte mit wehrlosen Menschen tun. Ich kann nur hoffen, dass diese Leute dafür büßen müssen, was sie meinen Großeltern und uns angetan haben. Die Freude bei mir war so groß. Ich habe ein Kind bekommen und mein Opa und meine Oma durften es noch sehen. Und dann mussten sie sterben. Seitdem ist die Welt eine andere... Es tut mir so leid, deine Geschichte zu lesen.




Prof. Dr. Heuser-Collier
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