@Romulus100 und @engineer_91
Hallo,
wie man etwas akzeptiert, was in einem drin ist? So wie es @Ehmkay beschreibt, indem man es nicht als etwas Fremdes in sich sieht, sondern es als einen Teil von sich akzeptiert! Und dieser Teil ist nicht grundlegend etwas schlechtes!
Woher kommt die Angst oder wenn ihr es nicht mehr als Angst empfindet, die psychosomatischen Symptome? Sie sind doch das Ergebnis aus den eigenen Denk- und Verhaltensweisen, wie man bestimmte Situationen bewertet und mit ihnen umgeht. Diese Denk- und Verhaltensweisen kommen ja nicht irgendwo her, sondern haben sich als erfolgreiche Vorgehensweisen durchgesetzt. Sie haben euch auch schon in vielen Situationen im Leben erfolgreich geholfen und weitergebracht. Ohne sie würdet ihr nicht dastehen, wo ihr jetzt in eurem Leben gerade steht. Aber nun funktionieren diese bisher so erfolgreichen Denk- und Verhaltensweisen für bestimmte Situationen nicht mehr. Deshalb muss man an dieser Stelle lernen, sich seine Denk- und Verhaltensweisen bewusst zu werden und durch andere, erfolgreichere zu ersetzen.
Das ist z.B. wie bei einem Kind, das laufen lernt. Es versucht zu stehen, fällt aber hin. Also hält es sich irgendwo fest (=erfolgreiche Verhaltensweise). Es lernt laufen und es funktioniert am besten, wenn es sich festhält. Die erfolgreiche Verhaltensweise funktioniert also weiterhin. Doch irgendwann merkt es, dass es nicht immer möglich ist von A nach B zu kommen mit festhalten. Es gibt Wege, für die gibt es keine Haltemöglichkeiten. Also muss es seine Verhaltensweise ändern, nämlich lernen zu laufen ohne sich festzuhalten.
Nur warum fällt es uns so schwer eine gewohnte Verhaltensweise zu ändern?
Unser Gehirn ist wie ein Dschungel. Mit jeder neu erlernten Verhaltensweise schlagen wir einen neuen Trampelpfad durchs Dickicht. Ist der Weg erfolgreich, gehen wir ihn immer wieder und er wird von mal zu mal besser begehbarer bis er sich zu einer richtigen Autobahn entwickelt. Um nun neue Denk- und Verhaltensweisen entwickeln zu können, müssen wir einen neuen Weg durchs Dickicht schlagen. Und der ist am Anfang sehr holprig, muss aber immer wieder gegangen werden, damit es ein so erfolgreicher Weg wie die Autobahn wird.
Könnt ihr damit etwas anfangen?
Romulus, wenn du deine, ich sag mal Krankheit, als einen Zustand betrachtest, den du beseitigen möchtest, machst du genau das Gegenteil von dem, was ich gerade versucht habe zu erklären. Du kannst das nicht beseitigen, weil es ein Teil von dir ist! Verstehst du nun besser was ich sagen möchte?
13.01.2016 21:14 •
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