Oh ich kenn das auch nur zu gut. Auch hatte ich früher ein besonders hoches Sicherheitsgefühl, ein stabiles Urvertrauen, wie ich dem gerne sage. Und heute
tendiere ich immer wieder ins Gegenteilige. Auch meine Mutter ist Alk... vielleicht gibts damit ja auch wirklich einen Zusammenhang. Wie hier auch schon erwähnt wurde, musste man mit so einer Mutter immer besonders stark sein. Das kann also durchaus eine Ursache sein. Und auch wie du, habe ich sonst keine weiteren Probleme. Bin in einer tollen Beziehung seit bald vier Jahren, keine finanziellen Probleme, nix. Aber diese dummen Ängste können meine eigentliche tolle Lebenssituation gehörig versauen.
Manchmal kommt es mir ja so vor, als wäre es meiner Psyche zu langweilig und sie muss deshalb extra diese Ängste schüren
Bei mir fing das alles an, als meine Tochter mit einem offenen Bauch zur Welt kam (das war vor drei Jahren) heute ist zwar alles in Ordnung, aber dieses Ereignis hat mein Bewusstsein verändert. Zwei Wochen Intensivstation und was man da alles so erlebt... Hast du auch so ein einschneidendes Erlebnis oder kamen bei dir die Ängste schleichend? In der zwischenzeit gab es dan auch den ein oder anderen Krebsfall und den darauf folgenden Tod im Bekanntenkreis was meine Ängste verschlimmerte. Früher lies ich solche Sachen nie so nahe an mich ran. Aber heute bin ich mir zu sehr bewusst, wie endlich unser Menschenleben sein kann.. Das spielt wohl alles so seine Rolle für meine übertribenen Krankheitsängste..
Es gibt aber Dinge, die mir helfen.
Wie hier auch schon erwähnt, versuche ich bei Syntomen immer die harmlosesten Erklärungen dafür in den Vordergrund zu stellen. Man muss sich da z.T regelrecht dazu zwingen, aber mit der Zeit gehts in den automatismus, so das man nicht immer gleich an das schlimmste denkt. Weiter denek ich auch immer, das ich die letzten drei Jahre ja auch schon gut überstanden habe troz meiner Ängste. Hätt ich ja nen agresiven Krebs oder so , wie es mein Gefühl mir immer wieder gerne einreden will, würde ich ja schon längst nicht mehr hier sitzen.
Auch mach ich mir immer wieder bewusst, dass ich einfach eine Angststörung habe und versuche so meine Ängste selber nicht ganz ernst zu nehmen. Mir hilft auch das wissen, dass ich nicht die einzige bin mit diesem Knaks. Auch eine grosse Protion Humor kann helfen Ich sage mir auch immer wieder, dass Leben ist zu schön als es mit der Angst zu versauen. Ich kann ja immer noch über den Tod nachdenken, wenn ich tod bin Was mir auch hilft mir immer wieder ein Bild von mir in fernenr Zukunft mir vorzustellen. Also wie ich als altes Mütterlein im Altersheim sitze und genüsslich auf das Leben zurückschaue. Ich versuche sobald gewisse Gedanken hochkommen, sie aktiv mit anderen Gedanken zu übertrumpfen. Auch versuche ich mir klare Ziele für die Zukunft zu setzten. Ich mach eine weiterführende Schule, will mich weiter entwiklen u.s.w. Dazu hat mir auch geholfen meine Lebensführung etwas zu verbessern. Mehr Sport machen, gesünder Enrähren u.s.w. Auch das beruhigt mich. Ich habe mitlerweile ganz viele gegenstrategien für mich gefunden, die du eigentlich nur für dich selber finden kannst. Ein Psychologe kann dich vielleicht auf diese Dinge hinstossen, aber du musst sie dir selber verinnerlichen und dir antrainieren. Eine Gefahr kann sein wenn man psychologische Hilfe in Anspruch nimt, dass man sich zu sehr auf diese verlässt und die Ursachenforschung und Analyse helfen auch nicht immer. Das Problem liegt ja konkret in der Gegenwart und oft kann man diese Probleme auch nur in der Gegenwart lösen ohne die schuldigen Erignisse in der Vergangenheit genaures zu wissen und zu suchen zu müssen.
Ich versuche nun auch ein gesündere Beziehung zur endlichen Existenz zu finden. Aber das ist sicher sehr individuell wie man mit diesem Todeswissen vernünftig umgehen kann. Die einen machens auf die spirituelle Art, die anderen auf die logische und wiederum andere auf die humorvolle Art.
Ich hoffe für dich, und auch für die anderen hier, dass du aus diesen sinnlosen Gedankenskreislauf einen Ausweg findest. Und vergiss nicht, das Durchschnittsalter liegt bei uns Frauen immer noch bei 84 Jahren. Wenn du also nicht schon 70ig Jahre alt bist, musst du dir rein theoretisch keine Sorgen machen.
Und eins positive hat diese Störung ja auch, weil wir so übervorsichtig sind, mehr zum Arzt gehen (auch troz fobie) und eher auf schädliche/gefährliche Dinge verzichten u.s.w. werden wir wohl alle eher älter als normal und nicht umgekhert. Du siehst, ich versuchs auf die logische Art. Man kann sich ja alles einreden wie man will, ist nur eine frage des trainings
Ich wünsch dir alles Gute!
31.08.2014 03:15 •
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