Bei mir hätte kein Aussenstehender erkannt, mit welcher Heftigkeit ich erzogen wurde. Man muss aber dazu sagen, war auch viel Zeitgeist dabei, da man damals die körperliche Bestrafung als normal angesehen hatte. Selbst Tatzen gab es noch in der Schule. Körperliche Bestrafungen, also Schläge mit dem Stock waren normal.
Komischerweise halte ich die nicht für ausschlaggebend für die späteren Probleme. Es war viel mehr diese ständige Gefahr, wenn man nicht funktioniert, wird's richtig eng. Lieblosigkeit, Demütigung, Spott, Verachtung, und die Unterdrückung jeglichen Widerspruchs war viel schlimmer, da man nicht lernen konnte, dass vernünftige Interagieren zum Leben gehört.
Und wenn Selbstwert nur von anderen abhängt, bleibt der sowas auf der Strecke, trotz Rebellion und Aufbegehren, weil es nie etwas genutzt hat, ausser, mal wieder Bestrafung.
Dieses fassadäre Familienleben sieht niemand, da von aussen gesehen, alles perfekt scheint.
06.03.2021 13:57 •
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