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Hallo ihr Lieben,

bei mir steht eine Vorsorgeuntersuchung an und die hat nun eine ganz schlimme Angst-Panik-Phase ausgelöst. Ich hab am Mittwoch eine Mammographie, mit 50 wird man da ja angeschrieben und bekommt einen Termin. Ich hab den schon mal verschoben, weil ich es nicht gepackt habe. Diesmal hab ich meinem Mann davon erzählt, damit er es weiß, und ich das nicht heimlich absagen kann. Am Mittwoch ist der Termin. Seit gestern geht es mir so furchtbar schlecht. Panik, Angst, weiche Kniee, Übelkeit, ich friere und könnte nur heulen. Ich fühl mich wie gelähmt.

Das wird mit jedem Jahr schlimmer das Ganze.

Und ich muss dieses Jahr wieder zur Darmspiegelung. Da meine Mutter Darmkrebs hatte bin ich da regelmäßig zur Kontrolle. Ich weiß gar nicht, wie ich das schaffen soll alles. Am liebsten würd ich den Kopf in den Sand stecken und einfach nicht mehr zum Arzt gehen.

Habt ihr mir Tipps wie ich die Tage überstehen soll. mir gehts so schlecht

06.03.2023 09:19 • 18.07.2024 x 1 #1


8 Antworten ↓


Zitat von Soraya72:
eit gestern geht es mir so furchtbar schlecht. Panik, Angst, weiche Kniee, Übelkeit, ich friere und könnte nur heulen. Ich fühl mich wie gelähmt.


Ich kenne deine Ängste auch. Ich habe auch das Gefühl, dass ich manche Vorsorgeuntersuchungen mache, weil man das eben so macht, weil ich denke, wenn ich das nicht mache, habe ich nachher was etc. Sie sind durchaus sinnvoll, aber wann, bei wem und wie oft. Nur hinterfragen das viele nicht. Es ist z. B. interessant, wie alt deine Mutter war, als sie Darmkrebs hatte etc.
Und wenn man mehr innere Sicherheit hätte und sich selbst vertrauen würde, dann würde man vielleicht das auch etwas entspannter angehen.

A


Vorsorgeuntersuchung - Panik, Angst vor Ergebnis

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Stell dir mal die Wahrscheinlichkeiten folgender Szenarien vor:

1. Keine Vorsorge, unentdeckte, teils tödliche Krankheiten gedeihen lassen, sich mit echten Symptomen in weitere Ängste steigern um dann doch aber oft (zu) spät eine solche Untersuchung zu machen

oder

2. Vorsorge, die in den allermeisten Fällen nichts Negatives aufzeigt und wenn dann ist sicherlich mehr Zeit als in Variante 1.

Vielen ernsten Erkrankungen konnte die Medizin schon den Schrecken nehmen, nicht zuletzt durch Vorsorge.

Ängste, Befürchtungen, etc. gehören dazu. Das wäre sonst nicht menschlich. Fragt sich immer nur, wie viel (gedanklichen) Raum man dem Ganzen gibt. In akuten Phasen - wie bei dir - helfen Ablenkung, Bewegung / Sport, zur Not weitere Vorgespräche. Versuche dir zu sagen, dass dir niemand etwas Böses will.

Hallo ,also ich kann Drine Ängste gut verstehen. Wenn es aber nur Vorsorge ist,also ohne dass Du Beschwerden hast ,ist meistens alles ok. Ich habe mir nach solchen Terminen immer was schönes vorgenommen ,z.bsp. Kino oder Essen gehen. Da freust Du Dich dann mehr auf das Schöne und bist nicht do suf die Untersuchung fixiert. Probiert das vielleicht mal aus, wenn Du magst. Alles gute.

Danke euch es tut gut, darüber zu reden.

Mich triggert das total. Sobald eine Untersuchung ansteht, bin ich innerlich davon überzeugt, todkrank zu sein. Ich versuch mich zu beruhigen, und es fällt mir mit jedem Mal schwerer. Weil ich jetzt 50 bin und es als notwendig erachtet wird, dann zur Mammographie zu gehen - da geht bei mir der Gedanke sofort los, wenn ich da hin muss, dann ist da bestimmt was. Das ist bescheuert, ich weiß. Mein Kopf galoppiert einfach davon und ich krieg den nicht eingeholt.

Ich möchte meiner Familie das nicht antun.

Hallo Soraya,

ergänzend: zu unterscheiden sind auch Vorsorgeuntersuchungen und vorsorglicher Lebensstil. Letzterer gibt immerhin das gute Gefühl, weitgehend für seine Gesundheit aktiv gesorgt zu haben.

Ich kann dich sehr gut verstehen.
Vorsorgeuntersuchungen und speziell Screenings sind allerdings in Fachkreisen nicht unumstritten.
Wie viele dadurch tatsächlich vor dem Tod bewahrt werden ist de facto nämlich eine geringere Zahl, als man meint.
Natürlich ist es toll, wenn jemand diese Angebote wahrnimmt.
Aber, man muss dazu auch wissen, dass unter den Menschen, die zu diesen Untersuchungen gehen, eine signifikant höhere Rate an weiteren Untersuchungen, Eingriffen und sogar Krankenausaufenthalten nachgewiesen sind, und diese völlig unbegründet.
Daher sind inzwischen auch viele Experten der Meinung, dass es sehr viele falsch - positive Befunde gibt, die die Menschen in extreme Abgründe stürzen um hinterher zu erfahren, dass es falscher Alarm war.
Es gab Fälle, da haben sich die Frauen nach einem völlig sinnlosen Eingriff sogar noch dafür bedankt, dass man etwas aufgeschnitten und nichts gefunden hat.
Das ganze ist sehr kritisch zu sehen.
Es wird unreflektiert in der Öffentlichkeit Druck aufgebaut und deswegen haben viele noch mehr Angst und folgen dem.
Dabei geht die Erkenntnis heute tendenziell dahin, dass die normalen Tastuntersuchungen ausreichen und auch da genug Zeit bleibt, um zu handeln.
Ich wünsche dir aber, dass du die Zeit bis Mittwoch gut herumkriegst und im Anschluss die gute Nachricht erhältst, dass alles ok ist. Alles Liebe

mein Ergebnis war unauffällig

Die ganze Sache war sehr anstrengend für mich. Man kommt da hin, eine Assistentin macht die Aufnahmen und schwupp ist man weg. innerhalb von sieben Tagen erhalten Sie das Ergebnis mit der Post. Das ist alles. Für jemand wie mich bedeutet das dann jeden Tag zum Briefkasten hetzen, bzw am liebsten gar nicht heim, damit man nicht zum Briefkasten muss. Mit jedem Tag, der verstreicht, denken, oh ist da was, weil das so lang dauert, müssen sich das mehrere angucken. Immer wieder flammt die Angst auf, malt der dumme Kopf sich Horrorszenarien aus. Und dann ist endlich nach 7 Tagen ein Brief im Briefkasten und es fährt einem in den Magen und man kriegt den Brief gar nicht richtig auf, weil man so nervös ist und man kapiert den Inhalt nicht weil man so hektisch drüber liest und endlich kapiert man unauffällig.

Das Ganze hat mich so in die Angst hineinkatapultiert, dass ich jetzt zwei Tage später immer noch ab und an weiche Kniee hab, so aus Gewohnheit vermutlich.

Das kenne ich zu gut…




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Dr. Matthias Nagel
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