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Hallo

Ich habe dieses Tagebuch eröffnet, weil es anscheinend hier im Forum doch mehrere User gibt, die unter Vorhofflimmern leiden.

Vorhofflimmern ist eine sehr unangenehme Herzrhythmusstörung, die einem große Angst machen kann.
Vor allem auch deshalb, weil sie unbehandelt zu schweren gesundheitlichen Folgeschäden führen kann ( z. B. Schlaganfall, Herzinsuffizienz )


Dieses Tagebuch soll AUSSCHLIEßLICH von Usern geführt werden, die SELBST vom VHF BETROFFEN sind.


Vielleicht können wir uns gegenseitig etwas die Angst nehmen, wenn wir uns hier austauschen und unterstützen.

Hier ist jeder, der unter VHF leidet und über seine Erfahrungen mit der Rhythmusstörung berichten möchte, herzlich eingeladen.

- Wie geht es Euch mit der Diagnose Vorhofflimmern?
- Wie beeinträchtigt das VHF Euer alltägliches Leben?
- Ebenso können hier sämtliche Erfahrungen / Erlebnisse, die Ihr mit dem VHF erlebt habt, beschrieben werden.
- Hier kann man Gehör und Trost finden und über seine Ängste, bzw. Auch Todesängste bezüglich der Erkrankung reden.
- Es kann sich über Behandlungsmöglichkeiten ausgetauscht werden.

Zu Anfang stellt man sich oft die Frage: ist das eine schwerwiegende Erkrankung und was darf ich überhaupt noch machen und was nicht?




Ich fange dann gleich mal an.
Ich habe das VHF seit Mai 2022. Meine Hausärztin hatte das damals diagnostiziert.
Die Diagnose hat mich total schockiert. Hatte ich sowieso schon seit Jahrzehnten mit meiner Herzphobie zu kämpfen, wurde der Horror jetzt Wirklichkeit.
Meine HÄ riet mir sofort mit der Einnahme des Gerinnungshemmers zu beginnen um der Gefahr einen Schlaganfall zu erleiden, zu entgehen.
Auch das war mich ein Schock,
Gerinnungshemmer weiß wohl jeder, birgt wiederum große Gefahren. Also habe ich die Tabletten „natürlich nicht“ genommen.
Außerdem dachte ich, dass das VHF nur eine einmalige Angelegenheit war und nicht wiederkehren würde.
Dann kam es aber wieder und ich bekam Todesangst. Ich bin dann freiwillig ins Krankenhaus gefahren in Begleitung meines Mannes.
Hier hatte ich die Hoffnung, dass nun sofort Ursachenforschung betrieben wird. Z.B. Schilddrüsenwerte, ausführliche Anamneseerstellung, mal nachfragen ob ich vielleicht viel Streß habe ( den habe ich nämlich seit langer Zeit ) Blutwerte ( z.B. Kalium, Magnesium ) usw. Ich hatte mich nämlich vorher intensiv über VHF informiert und dachte, jetzt weiß ich bald, woher das kommt und wie ich das wieder wegbekomme.
Aber nichts dergleichen. Außer EKG und Ultraschall kam da nichts. Noch nicht einmal ein Gespräch.
Das wär`s erstmal.

LG
Mondkatze

24.07.2023 21:43 • 01.09.2024 x 5 #1


1028 Antworten ↓


Das VHF hat schon recht großen Einfluß auf mein Leben.
Das Unruhegefühl und das Rumpeln in der Brust, oft über Stunden und auch sogar über Tage, ist doch schon eine Herausforderung an die Psyche.
Man fühlt sich kurzatmig, Panik schleicht sich an. Und die Angst, wie wird es werden, ist immer da.
An manchen Tagen läßt es sich allerdings recht gut damit leben.

Wie sieht es bei Euch aus?

A


Vorhofflimmern-Tagebuch für persönlich Betroffene

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@Mondkatze Danke für die Möglichkeit, hier zu schreiben. Ich lese und schreibe hier gerne mit, wenn ich darf. Ich hatte vor 6 Wochen eine Attacke von Herzrasen und es wurde Vorhofflimmern festgestellt. Ich bekam eine Kardioversion und es ging sofort weg. Seitdem nehme ich Blutverdünner und Betablocker und lebe mal mehr mal weniger in der Angst vor dem nächsten Ereignis, welches mir als ziemlich wahrscheinlich in Aussicht gestellt wurde. Am liebsten sollte ich gleich eine Ablation machen, ich will aber nach Rücksprache mit den Kardiologen noch abwarten, wie es sich weiter entwickelt. Ich versuche mich aufzubauen mit Hilfe meines Hypnosetherapeuten und Unterstützung durch TCM, also traditionelle chinesische Medizin in Form von Akupunktur und Kräutern, die extra für mich zusammengestellt werden. Die Ängste kann ich so nachvollziehen, auch mir geht es nach jahrelanger Angstodyssee schlecht mit wirklicher Krankheit konfrontiert zu sein. Die Schulmediziner helfen überhaupt nicht, stellen furchterregende Prognosen auf und verkünden als Allheilmittel die Pulmonalvenenablation, die aber oft auch erfolglos bleibt. das sagen sie natürlich nicht. Mir wird immer gesagt, ich soll abwarten, aber gerade das macht mich verrückt. Ich hatte früher schon eine andere gutartige Rhythmusstörung und hatte eine einfachere Katheterablation und es war alles gut über Jahre. Dies hat mich ziemlich heftig runtergezogen.

Als 3. in der Runde geselle ich mich dazu. August 2021 bekam ich die Diagnose im Krankenhaus und es erfolgte eine Herzkatheteruntersuchung und Ablation.

Als gut therapierte Angstpatientin war ich zwar mutig, dass ich alles abklären ließ, trotzdem anschliessend nicht in der Lage, mich vernünftig mit der Diagnose auseinanderzusetzen.

Ich habe 1,5 Jahre gebraucht um mich einigermassen wieder in Griff zu bekommen, muss aber sagen, dass aufgrund der Diagnose und der Medis, ich gefühlt von jetzt auf gleich 10 Jahre gealtert bin.

Betablocker, Blutdrucksenker und Cholesterinsenker drücken meine Lebendigkeit sehr, sehr weit runter, zumindest empfinde ich das so, allerdings interessiert das keinen Arzt.

Apropos Arzt. Ich arbeite schon mein gesamtes Berufsleben in der Medizin und muss sagen, dass man heutzutage Glück haben muss, um jemanden zu finden, der einem das Gefühl gibt, verstanden und auch mal individuell betreut zu werden.

Mein Kardiologe ist ein Klotz, mein Rhytmologe ein Schatz, meine Hausärztin wurde gefeuert, da sie zulange mit Patienten gebraucht hat, und mal sehen, wie der Chef jetzt funktioniert.

Ich hab auch keine Ahnung, ob die Ablation erfolgreich war, da ich ja Betablocker nehmen muss. Nur Blutverdünner nehme ich nicht, nehme freiwillig die mit dem Tomatenwirkstoff, so als kleine Sicherheit.

Vorhofflimmern hatte ich jetzt nicht mehr, und verändert zu vorher :

Bin Nichtraucherin geworden, Schilddrüsenmedis deutlichst reduziert, war in der Überdosierung, kein Cola und Kaffee mehr. Sport fällt auch flach, da 1. Hüfte spinnt und 2. aufgrund der Medis ich täglich eh das Gefühl habe, dass meine Muskeln schmerzen.

Was ich als Erfolg zu vorher ansehe: Ich habe mich einigermassen an den Zustand gewöhnt, wenn ich verdrängen kann.

Aber ganz ehrlich? Es ist ein riesen Mist und so habe ich mir das alles wirklich nicht vorgestellt.

Hallo zusammen,

ich hatte vor 3,5 Wochen Vorhofflimmern.. das erste Mal (zumindest offiziell). Ich bin im Baumarkt bewusstlos geworden und dann ins Krankenhaus gekommen. Für mich ist eine Welt zusammengebrochen. Auch weil ich irgendwie alleine dastehe habe ich das Gefühl (was die Ärzte betrifft). Ich soll jetzt eine AppleWatch zur Überwachung tragen, der Arzt sagte aber, dass er erstmal nichts dagegen machen möchte und es evtl nur einmalig war..

Mich verwirrt das alles und ich würde hier gerne mitlesen, wenn ich darf

@Quitzil

Hallo Quitzil

Schön, dass du hier schreiben möchtest. Das freut mich sehr.
Du hattest schon mal eine Ablation? Du schreibst, dass es wegen einer anderen harmlosen Rhythmusstörung gemacht wurde?
Ich finde das echt interessant mit der TCM. Du bekommst also ganz individuell abgestimmte Kräuter. Sind die für das Herz? Ich drücke dir die Daumen, dass es dir hilft.
So einen Arzt suche ich auch noch.

Also mein Kardiologe hat mir auch gesagt, dass ich ruhig warten kann mit der Ablation. Genauso wie der Arzt in der Rhythmusambulanz. Das ist so eine Gesprächsambulanz. Da wird man beraten und man kann Fragen zur Ablation stellen. Der Arzt sagte auch, dass ich nicht am VHF sterben werde. ( Trotzdem habe ich wieder starke Panikattacken deswegen mit Todesangst ) Ich könne also beruhigt abwarten. Allerdings sollte man auch beachten, dass das VHF, je öfter es auftritt, natürlich eine Belastung für das Herz ist. Denn wenn es oft auf Hochtouren läuft über Stunden, wird das irgendwas am Herzen verändern.

Ich will jedenfalls versuchen, die Anfälle zu verringern. Ich habe gelesen, dass das Körpergewicht großen Einfluß auf das VHF haben soll. Ich bin jetzt dabei abzunehmen ( habe zwischen 20 und 25 Kilo Übergewicht ) und hoffe sehr, dass das VHF nicht mehr so oft kommt, vielleicht sogar ganz wegbleibt.
Dann habe ich einen Termin beim Endokrinologen. Ich habe ja eigentlich meine Schilddrüse als Auslöser in Verdacht. Ich weiß natürlich nicht, ob das so richtig ist. Aber entsprechende Symptome, die dafür sprechen, dass etwas nicht ganz richtig behandelt wird, habe ich schon. Also da bin ich wirklich auf das Ergebnis gespannt.

Leider weiß man nicht ganz genau, was der oder die wirklichen Auslöser für VHF sind und warum gerade im Pulmonalvenenbereich Impulse entstehen, die ans Herz weitergeleitet werden und das VHF entsteht.


Deine Erfahrung mit den Ärzten im Krankenhaus sind ähnlich wie meine.
Ich habe nicht ein einziges Gespräch mit einem Arzt oder Ärztin geführt. Ich war auf der HNO untergebracht, weil auf der Kardiologie kein Bett frei war. Das war dann noch mal eine besondere Art der Beruhigung, denn ich fühlte mich da schon irgendwie Fehl am Platz. Ganz einfach, weil kein Arzt in der Nähe gewesen wäre, wenn sich irgendwas ereignet hätte. Auch wenn es vielleicht unwahrscheinlich gewesen ist. Aber schon der Gedanke, dass man keine „richtige“ Betreuung bekommt, ist beängstigend. Ich war auch an kein EKG angeschlossen. Ich wartete da einfach nur ab.
Und dann wird einem sozusagen eine Entscheidung um die Ohren gehauen, die man selbst nicht mitgetragen hat. Ich wurde regelrecht überfahren. Ich kam mir ziemlich überrumpelt vor und nicht ernst genommen. Ich stehe jedenfalls nicht unter Betreuung, dass man mit mir nicht über MEINE Angelegenheit sprechen kann, sondern einfach entscheidet.
Es gab keine Beratung was eine Ablation überhaupt genau ist und welche Risiken es dabei gibt. Hatte ich zum Glück alles vorher schon recherchiert.
Ne, so geht das nicht.
Das war für mich schon ein traumatisches Erlebnis.

Hallo @Icefalki
Schön, dass du auch da bist.

Zitat von Icefalki:
dass aufgrund der Diagnose und der Medis, ich gefühlt von jetzt auf gleich 10 Jahre gealtert bin.

Oh ja, diesen psychischen Effekt kenne ich auch. Schon die Diagnose macht, dass man sich alt fühlt. Denn sowas bekommt man ja für gewöhnlich „im Alter“. Die Medikamente tun ihr Übriges dazu. Ich würde gerne alle meine Medis gegen die Wand klatschen, aber habe im Moment jedenfalls keine Alternative.
Ich bin übrigens auch so. Ich brauche Jahre, um mich an eine Situation zu gewöhnen. Ich meine, was jetzt eine Erkrankung angeht.
Zitat von Icefalki:
Ich hab auch keine Ahnung, ob die Ablation erfolgreich war, da

Ich habe gelesen, dass manchmal auch eine zweite Ablation notwendig ist. Aber davon gehen wir jetzt mal nicht aus. Das hat bestimmt alles gut funktioniert. Beispiel meine Nachbarin. Sie hatte auch vor vielen Jahren eine Ablation. Und es ist immer noch alles super.
Zitat von Icefalki:
Ich habe mich einigermassen an den Zustand gewöhnt, wenn ich verdrängen kann.

Haha, ja genau. Verdrängen kenne ich auch.
Obwohl einen das ja überhaupt nicht weiterbringt. Aber man kann sich ja nicht mit jedem Sch ei ss beschäftigen, lach, Ironie.

Zitat von Afraid1992:
Hallo zusammen, ich hatte vor 3,5 Wochen Vorhofflimmern.. das erste Mal (zumindest offiziell). Ich bin im Baumarkt bewusstlos geworden und dann ins Krankenhaus gekommen. Für mich ist eine Welt zusammengebrochen. Auch weil ich irgendwie alleine dastehe habe ich das Gefühl (was die Ärzte betrifft). Ich soll jetzt ...

Hallo Afraid1992
freut mich, dass du auch hierher gefunden hast.
Natürlich sollst du hier mitschreiben oder mitlesen, wie du möchtest.
Ist doch gut, wenn wir uns dann nicht mehr so alleingelassen fühlen.

Oh je, du warst sogar bewußtlos? Da kann ich mir wirklich vorstellen, dass das extreme Angst bei dir ausgelöst hat.
Hoffentlich war es nur einmalig.

So eine Uhr ist natürlich auf der einen Seite eine gute Sache. Sie kann tatsächlich VHF erkennen. Mein Mann hat so eine Apple Watch. Und die zeigte bei mir damals auch an, dass ich VHF habe. Daraufhin bin ich erst zum Arzt gegangen, ich dachte nämlich immer, es sei das Herzstolpern nur etwas stärker, was ich schon seit 40 Jahren habe.
Auf der anderen Seite habe ich Angst vor dieser Uhr. Bzw. Vor dem, was sie mir anzeigt.

Tja, die lieben Ärzte. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir bisher alle nicht unbedingt den Arzt gefunden haben, bei dem wir uns verstanden und gut aufgehoben fühlen.
Ich habe immer den Eindruck, dass die Ärzte nach ihrem Schema vorgehen.
PatientIn - ü60 - VHF- Kardioversion / Ablation.

Zitat von Mondkatze:
psychischen Effekt


Ich glaub gar net, dass das psychisch ist. Vielleicht spielt es auch eine Rolle, aber ich denke, dass sind eher die Nebenwirkungen der Medis.

Seit ich Blutdrucksenker, Betablocker und Statine nehmen muss, bin ich definitiv verlangsamt und meine Muskeln fühlen sich nach jeder kleinsten Anstrengung an, als ob ich Sport gemacht hätte.

Natürlich ist von meiner sportlichen Ära nichts mehr übrig, aber seit Beginn der Medis ist das so. Und langsamer in der Reaktion bin auch geworden. Früher war ich zackig, heute bin ich lahm.

Deswegen reagiere ich auch so bissig, wenn man mir zu Sport rät. Bei mir ist jeder Tag gefühlt Sport, obwohl ich nur normal unterwegs sein will.

Und 10 kg habe ich auch zugenommen. Schrecklich, das alles. Macht echt keinen Spaß mehr.

Aber Risiken eingehen bzgl. Herz - nee, das krieg ich nicht hin.

Früher dachte ich mal, egal, ich rauche und mach was ich will, bis mich der Marder holt, aber jetzt weiss ich es besser.

Es geht einem echt der A. rsch auf Grundeis, wenn man plötzlich so ne Herzgeschichte entwickelt. Plötzlich hat man begründete Angst.

Fühlt sich zwar gleich an, aber jetzt sind es 2 Baustellen: Psychisch und physisch. Irgendwie scheint sich mein Leben immer nur um Angst zu drehen. Saublöd aber auch.


Und Kätzchen, ich gehe mal auf Ärzte und Schema F ein:

Das ist tatsächlich so. Bei Erkrankung XY wird die Behandlung ......
empfohlen. Man hat alles standardisiert, um den größten Behandlungserfolg zu generieren. Funktioniert auch.

Aber die Ursachen werden nimmer bis ins kleinste Detail erforscht. Dazu hat man heutzutage keine Zeit mehr.

Ich begreife auch immer mehr diese Zusammenhänge und deswegen kann man von Glück reden, wenn man jemanden findet, der mal ums Eck denkt.

Zitat von Afraid1992:
evtl nur einmalig war..


Oh du Arme, jetzt sitzt du da und wartest bis zum nächsten Mal.

Unter anderem gilt ja auch Stress als Auslöser. Wobei der Witz ist, dass man aufgrund der Tatsache, was am Herzen zu haben, ja erstmals extremen Stress entwickelt. Ganz furchtbar.

Haben die im Krankenhaus Blut untersucht? Schilddrüse bei dir ok? Vitamin D Mangel kann auch Vorhofflimmern auslösen.

Ich war unter 10. Hat im Krankenhaus auch niemand gemessen. Und natürlich Magnesium. Ich nehme zu meinen Medis jetzt Vitalstoffe dazu. Kann ich nur empfehlen.

@Mondkatze @Icefalki @afraid 1992, geht mir alles genauso und ich war die ersten Wochen im kompletten Ausnahmezustand, fühlte mich plötzlich viel älter und auf der Abschussliste. Ich war auch bei einem Rhythmologen im Krankenhaus ambulant, der hat mich aber mit seinem Urteil: Es ist ausgeschlossen, dass Sie das nicht wiederbekommen und am besten sofort Ablation sehr niedergemacht. Ich schaff das einfach momentan noch nicht mit der Ablation. denn ich hatte vor Jahren schon einmel eine wegen einer anderen Rhythmusstörung, die dann auch komplett weg war und ich galt als geheilt. Die war übrigens gar nicht schlimm. Ich war noch 3 Monate vor diesem neuen Ereignis komplett durchgecheckt bei meinen Kardiologen, die auch Rhythmologen sind und bei denen ich gegebenenfalls auch eine neue Ablation machen werde. Alles war okay, auch mehrere EKGS und ein LangzeitEKG 2 Wochen vorher. Die meinten, es wäre gut, dass ich es merken würde. Haha, bei Puls 150 kein Wunder. Vorher hatte ich eine Tachykardie mit über 200 Puls, also in früheren Zeiten, aber ungefährlich. Also meome Hauskardiologen sehen das momentan entspannter und sagen, ich soll erstmal abwarten. Im Krankenhaus hatte ich übrigens auch Schluckecho und Herzkatheteruntersuchung ohne Befund, keine Verkalkungen oder Verengungen. Bei wird wird das auf Bluthochdruck geschoben, den ich allerdings gar nicht habe dank Candesartan. Ich habe lediglich Weißkittelsyndrom beim Arzt oder Blutdruckerhöhungen während meiner Angstattacken, aber das kapieren die Ärzte irgendwie nicht. Schildrüse war in Ordnung, Kalium und Magnesium auch. es könnte bei mir eine Spätfolge der alten sache sein, wird aber auch in Frage gestellt. Ich habe das Gefühl, es interessiert keinen und ich bin mir auch nicht so sicher, ob die mir als Privatpatientin nicht vorschnell einen Draht ins Herz schieben möchten. Auch die Herzkatheteruntersuchung war nicht zwingend, was mir die durchführende Ärztin noch im Katheterlabor sagte, weil ich rumgeheult habe, weil ich dachte, da könnte gut was schief gehen.
Also für uns Angstpatienten ist dies der Supergau, dennoch versuche ich dieser blöden Flimmerei zu trotzen. Mein Anfall war ja jetzt erst einmal, aber mit 150 Puls unregelmäßig. Es ging rauf und runter. Ich versuche jetzt auch Gewicht zu reduzieren, habe leichtes Übergewicht. Bewegung ist schwierig, da ich auch leichtes Rheuma habe. gehe aber spazieren. Das Wichtigste: Ich habe im letzten Jahr abends ziemlich dem Alk. zugesprochen in Form von Wein, hab das richtig in mich reingeschüttet, aus Angst, sonst nicht schlafen zu können. Seit der Flimmereiepisode trinke ich keinen Tropfen mehr. Seit 8 Jahren rauche ich nicht mehr, war aber sowieso nur gelegentlich.
Und ich habe mir ein tolles Kochbuch gekauft: Das Kochbuch zur Heilung der Mitte. Hat mir meine TCM Ärztin empfohlen, bei der ich zusätzlich in Behandlung bin. Nach sehr ausführlichen Untersuchungen meinte sie, meine Mitte sei komplett gestört.
Ich habe jetzt meinen Radius wieder etwas erweitert und unternehme wieder einiges, habe aber oft Angst und traue mich manche Sachen nicht.
Ein anderes Mal mehr, seid ganz lieb gegrüßt!

@Mondkatze Die chinesischen Kräuter werden extra für mich zusammengemischt und ich kriege die auf Anweisung meiner TCM Ärztin aus einer Apotheke in Berlin zugeschickt.

Zitat von Quitzil:
@Mondkatze Die chinesischen Kräuter werden extra für mich zusammengemischt und ich kriege die auf Anweisung meiner TCM Ärztin aus einer Apotheke in Berlin zugeschickt.

Sehr interessant.
Ich muß mal sehen, ob es hier oder in der näheren Umgebung nicht auch einen TCM Arzt gibt.
Schade, die Mutter meiner chinesischen Freundin war Ärztin. Leider ist sie schon sehr alt und praktiziert natürlich nicht mehr. Da hätte ich mir gerne auch ein paar Tipps geholt.

Zitat von Quitzil:
Ich schaff das einfach momentan noch nicht mit der Ablation

Geht mir auch so.
Ich will das alles ( noch ) nicht akzeptieren. Vor allem wenn nicht zunächst mal nach Alternativen gesucht wird und ggf. Alle möglichen Ursachen ausgeschlossen werden können.

Wenn mal alles was ich versuchen werde nicht funktioniert und das VHF weiter vermehrt auftreten sollte, dann werde ich mich mit einer Ablation auseinander setzen müssen. Denn auf Dauer werde ich das nicht aushalten. Das ist eine extreme psychische Belastung. Ich habe wirklich schon manchmal Gedanken, dass ich das alles nicht mehr will und ich einfach nicht mehr stark sein kann. Meine Panikattacken und Todesängste wegen der generalisierten Angststörung hatte ich so weit sehr gut im Griff durch meine Therapien. Jetzt ist alles wieder da.
Ja, und es ist dann natürlich auch eine körperliche Belastung und Eingeschränktheit. Ich darf z.B. keine Blutegeltherapie machen wegen meiner schlimmen Kniearthrose, weil ich den Blutverdünner nehmen muß. Ich muß bei vielen Lebensmitteln auf deren Wirkung achten, was mich schon total ankotzt, sorry. Oder man muß ständig auf Wechselwirkungen achten. So einfach unbeschwert essen geht nicht mehr. Und auch bei Bewegung muß man vorsichtig sein, dass man sich keine Verletzung zuzieht. Als ich mit meinem E-Scooter gestürzt war, mußte ich einen Tag und eine Nacht - eigentlich sollte man 2 TAge und Nächte da bleiben - im Krankenhaus verbringen. Es hätte sich z.B. eine Hirnblutung entwickeln können, evtl. Mit tödlichem Ausgang.
Da kriege ich dann schon Wut auf mich selbst. Warum macht mein Körper so etwas? Und Wut auf die Medikamente, die allesamt NW haben.
Zitat von Quitzil:
Die war übrigens gar nicht schlimm

Ich habe eine Videoaufnahme aus einem Krankenhaus in Frankfurt gesehen. Die beiden Ärzte, die die Ablation durchgeführt haben, wirkten sehr vertrauensvoll.
Ich habe schon mal überlegt, ob ich da mal ein Infogespräch führen könnte. Und falls es mal nötig werden sollte, die Ablation dort machen zu lassen.
In der einen Klinik in Dortmund wo ich war, als ich so Panik bekommen hatte und die mir die Ablation sozusagen aufschwatzen wollten, die machen das angeblich mit Vollnarkose.
In der anderen Klinik in der ich in der Rhythmusambulanz war wird das mit einer leichten Beruhigung durchgeführt. Man schläft einfach nur. Das hört sich doch schon viel besser an, als in Vollnarkose und mit Beatmung.
Kann es sein, dass das so unterschiedlich gehandhabt wird?

Wenn ich mir allerdings alles was dabei schief gehen kann vor Augen halte, da weiß ich wirklich nicht, ob ich jemals in der Lage sein werde, eine Ablation machen zu lassen.
Aber wenn der Leidensdruck erstmal stark genug ist…. Wer weiß
Zitat von Quitzil:
Die meinten, es wäre gut, dass ich es merken würde. Haha, bei Puls 150 kein Wunder

Das ist bei mir auch komisch. Ich habe ja wie schon erwähnt sei ca. 40 Jahre Herzstolpern. Und dann hatte ich das Gefühl, dass dieses Stolpern sich sehr stark und aggressiv anfühlte. Diese Veränderung hatte ich 1 oder 2 mal, bevor die Apple Watch meines Mannes VHF anzeigte und ich damit zum HA ging. Herzrasen habe ich nie dabei gespürt. Ich spüre immer nur extremes, wirklich sehr extremes Stolpern.

Zitat von Quitzil:
Bei wird wird das auf Bluthochdruck geschoben, den ich allerdings gar nicht habe dank Candesartan. Ich habe lediglich Weißkittelsyndrom beim Arzt oder Blutdruckerhöhungen während meiner Angstattacken

Da weiß ich z.B. auch nicht, welche Art Bluthochdruck ich eigentlich habe.
Eigentlich ist das bei mir ähnlich wie bei dir. Hochdruck immer beim Arzt oder bei Streß oder Angst. Sonst alles im grünen Bereich. Bei einer Panikattacke hatte ich einen Blutdruck von 180/100, woraufhin mein damaliger Hausarzt meinte, dass ich ab jetzt einen Blutdrucksenker nehmen müsse, da ich Bluthochdruck habe. Seitdem nehme ich Candesartan.
Dass ich aber aufgrund meiner Ängste damals immer irgendwie körperlich angespannt war und logischerweise deswegen einen zu hohen Blutdruch hatte, davon will kein Arzt was wissen.
Auch der Kardiologe meinte, das sei „Quatsch“, als ich ihm sagte, ich hätte den Hochdruck wegen meiner Angsterkrankung.
Das macht mich alles ziemlich wuschig im Kopf und man weiß nicht mehr, was man nun glauben soll.
Zitat von Quitzil:
Bewegung ist schwierig, da ich auch leichtes Rheuma habe

Oh, das ist natürlich auch ein Handicap.
Bei mir ist es die Arthrose. Ich würde so gerne wieder Sport machen, aber ich kann ja nicht einmal 100 m am Stück gehen ohne Schmerzen und ohne Pause zu machen.
Da bleibt natürlich alles auf der Strecke. Kondition wie auch sämtliche Muskeln.
Ich habe einen Heimtrainer zu Hause. Kann aber leider meine Knie nicht so anwinkeln. Also Fahrradfahren ist schon mal nix. Zumindest im Moment nicht.
Einen Crosstrainer habe ich auch, da kann ich aber maximal eine Minute drauf.
Also irgendwie muß man ja wieder an Kondition kommen. Das bedeutet für mich, dass ich tatsächlich für 1 Minute auf dem Gerät bin - pro Tag. Und dann muß ich versuchen, es langsam zu steigern.
Zwischenzeitlich boxe ich, ich habe so einen Punchingball. Da kann ich dann schon etwas dran arbeiten.
Man muß irgendwas finden, was einem gut tut, was paßt, anfangs nicht zu schwierig ist aber dennoch körperlich etwas bringt.
Zitat von Quitzil:
Das Kochbuch zur Heilung der Mitte

Oh super, danke für den Tipp.
Das würde ich mir gerne auch besorgen. Ich koche sowieso meist chinesisch. Und wenn ich dann noch chinesische Lebensmittel als Medizin mit verarbeiten kann, das finde ich ganz toll.

Bis später

Was Katheteruntersuchung und Ablation angeht, war alles eigentlich easy. Mein Problem ist die Tatsache, so einen Mist zu bekommen und meiner Sterblichkeit ins Auge blicken zu müssen.

Und evtl. auch der Tatsache geschuldet, dass ich mit dem Thema hatte KO-Tropfen, und in mich wurde eingedrungen irgendwie nicht wirklich zurechtkomme.
Habe ich schon gesagt, dass ich ziemlich einen an der Klatsche habe?

Aber im Ernst, das ging damals so schnell, ich war so geschockt, dass ich zu allem nur Ja gesagt habe. Gut, im Nachhinein bei mir vielleicht gar nicht mal so schlecht, da ich bei vollem Bewusstsein eh niemand wirklich traue.

Aber irgendwie ist das alles traumatisiertend und hier fehlt ein bisschen das Auffangen im psychischen Bereich. Rein sachlich gibt es schlimmere Diagnosen als unsere, für uns ist aber eine Welt zusammengebrochen.

@Icefalki Vielleicht ist es gut, dass es bei dir mit der Ablation so schnell ging und es hat ja anscheinend wirklich was gebracht. Denn dieses Kopfkino ist ja das Schlimmste an der Sache. Warum? Wieso? Weshalb? Wie geht der Mist jetzt weiter?

Geht mir alles genauso und du hast bestimmt keinen an der Klatsche. Ein befreundeter Neurologe meinte zu mir, sei froh, dass sie das festgestellt haben. Sehr viele wissen nichts davon oder rennen von Arzt zu Arzt, um das aufzuzeichnen und nichts kann festgehalten werden im EKG und dann kriegen die auf einmal einen Schlaganfall.

So gesehen Glück im Unglück. Ich bin momentan auch nicht so gut drauf deswegen und hänge fest im Vermeidungsverhalten seit ein paar Tagen. Nachdem ich vorher schon wieder recht aktiv war. Aber gleich gehe ich zum Friseur und lass mich schön machen!

Zitat von Quitzil:
Ablation so schnell ging


Das sehe ich genauso, und stimme auch deinem Neurologen zu. Aber die Tatsache, dass das Herz sich quasi selbständig macht, und die Tatsache, dass, wenn das mal nimmer arbeitet, dann rum ist, führt einem schon an den Rand der Verzweiflung.

Als Angstpatient triggert das enorm, da wir genaugenommen ja ständig um unser Leben fürchten.

Bei mir wurden auch sämtliche Trigger bedient, die zu meiner Angsterkrankung gehören:

1. Die Tatsache zu erkennen, dass jetzt auch noch körperlich etwas nicht mir stimmt.

2. Auf andere (Ärzte) angewiesen zu sein, die ..... naja

3. Ich mir wirklich bewusst werde, dass ich altere. Hab ich immer verdrängt, und echt vergessen.

4. Meine Kontrolle nicht immer funktioniert. Weiss ich zwar vom Verstand her, aber kann den Zustand überhaupt nicht ab.

Unterm Strich mal wieder die Erkenntnis, dass das alles mir passiert und ich hasse es, wenn mit mir etwas passiert.
Sponsor-Mitgliedschaft

Hallo liebe @Dundun

Möchtest du dich nicht auch zu uns gesellen?

Bist herzlich willkommen.

LG
Mondkatze

@Mondkatze Hier bin ich.

Wie schon geschrieben:
Ich bin mit einem kaputten Herzen auf die Welt gekommen und wurde 1971 und 1989 am offenen Herzen operiert.
Damit gehöre ich zu den ca. 300.000 Jugendlichen und Erwachsenen mit einem angeborenen Herzfehler In Deutschland.
Wir sind teilweise miteinander vernetzt. (JEMAH e.V.)

Ich selber habe ständig Vorhofflimmern. Ist auch nach den OPs und den immer noch kaputten Herzklappen nichts Ungewöhnliches.
Muss natürlich seit 20 Jahren Marcumar nehmen.
Das schützt mich weitgehend vor einem Schlaganfall. Hat aber auch doofe Nebenwirkungen.

Eine Ablation in 2003 hat nicht den gewünschten Erfolg gebracht.

@Dundun

Schön, dass du auch da bist.

Tut mir sehr leid, dass du solch eine Geschichte hast.
Da hast du schon sehr viel mitgemacht.

A


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