tja, da bin ich wieder - und irgendwie ist einfach nie Ruhe im Karton.
Vor einer Woche habe ich zufällig beim Eincremen einen kleinen Knubbel (wie eine Erbse) in der linken Schlüsselbeingrube (also oberhalb des Knochens) ertastet. Gut verschieblich (kann ihn förmlich über das Schlüsselbein rutschen lassen), schmerzlos.
Bei mir läuteten sofort alle Alarmglocken. Ich hatte ja vor 6 Jahren Brustkrebs (rechts) und auch noch Hautkrebs. Soll heißen, ich dachte nicht gleich an so etwas wie Lymphknotenkrebs im Allgemeinen, sondern an eine Metastasierung oder ein Rezidiv in diesem Bereich. Allerdings war mir auch bewusst, dass meine Erkältung gerade am Ausheilen war, und dass so etwas auch daher kommen könnte.
Ich machte natürlich wieder den Google-Fehler und las nur grauenvolles Zeug.
Weil ich überhaupt nicht darauf klarkam, fuhr ich noch in der Nacht in die Notaufnahme. Der Arzt tastete ab und hielt den Knoten gleich für harmlos, weil er so gut verschieblich ist und weil ich ja noch immer ein wenig erkältet war. Ultraschall wollten sie keinen machen. Ich war vordergründig beruhigt, aber am Montag ging ich dennoch in die onkologische Ambulanz, weil ich das Ding unbedingt geschallt haben wollte.
Nun denn: Der Knoten ist 8 mm groß (was ja sogar noch im normalen Rahmen wäre) und die Radiologin meinte, er sähe ganz normal aus. Sie hat ihn mir auch auf dem Bildschirm gezeigt, aber ich konnte da halt nur einen ovalen dunklen Fleck erkennen.
Peinlicherweise bin ich nach ein paar Minuten nochmal zurück, weil ich plötzlich Panik bekam, dass sie die falsche Stelle geschallt hat. Aber auch beim zweiten Mal sah sie exakt dasselbe.
Ich hatte dann noch ein kurzes Gespräch mit dem Onkologen, der aber bloß nur noch ein bisschen abtastete (er bekam den Knoten nicht richtig zu spüren) und was von Beobachten meinte, bestätigte aber ansonsten die Aussage von der Radiologin.
Es ist nicht mal eine gesonderte Nachkontrolle erforderlich - ich habe erst im Februar, wie vorher vereinbart, meinen nächsten Nachsorge-Termin.
Gestern habe ich auch den schriftlichen Befund erhalten mit Aussagen wie regelrechte Rinden-Mark-Differenzierung (bzgl. LK-Aussehen), keine Malignitätskriterien, keine Anhaltspunkte für maligne Lymphadenopathie. Allerdings auch von seiten des Onkologen: Deutlich vergrößerter Lymphknoten (dabei hat er ihn doch nicht richtig ertasten können? ). Exakt ist der LK übrigens 8 x 5 mm groß.
Nun sollte ich eigentlich erleichtert sein. Bin ich aber nicht. Weil dieses Ding einfach DA ist und ich jederzeit da hingreifen kann, um es zu überprüfen, und natürlich auch Angst davor habe, dass es größer wird.
Mir ist klar, dass mehrere Ärzte den Knoten für unbedenklich halten.
Mir ist klar, dass es keine Anhaltspunkte für etwas Bösartiges gibt.
Der LK ist sogar unter 1 cm, was normalerweise sowieso keinen Handlungsbedarf erfordert.
Außerdem ist er gut verschieblich.
Ich hatte kürzlich einen Infekt, und seit Februar außerdem 3x Seitenstrangangina.
Und außerdem hatte ich erst vor 2 Wochen ein Blutbild, das in Ordnung war (abgesehen von einer minimalen Erhöhung der Entzündungswerte, aufgrund des Infektes).
Dennoch frage ich mich:
Warum kann ich überhaupt einen LK in diesem Bereich ertasten? Eine Vergrößerung ist definitiv da, auch wenn die Größe 8 mm derzeit nicht überschreitet.
Was mache ich, wenn sich der LK nicht zurückbildet? Ich habe öfter mal gelesen, dass es manchmal zu Vernarbungen kommt und LK vergrößert bleiben können, ohne dass was dahintersteckt. Aber ich bin mir nicht sicher deswegen.
Warum kann ich meine Hände nicht von dem Ding lassen? Ja, ich weiß, dass er so ggf. auch nicht abschwellen kann, aber ich muss ständig - bei fast jedem Toilettengang - oder auch dazwischen nachprüfen. Ich kann den LK einfach nicht in Ruhe lassen.
WARUM?
Warum muss ich immer alles so akribisch unter Kontrolle zu behalten versuchen? Warum reichen mir die Aussagen der Ärzte und der Befund nicht? Warum habe ich so gar kein Vertrauen - in die Ärzte nicht und in mich schon gar nicht?
Ich schaffe es einfach nicht, das Thema abzuhaken oder zumindest mal zur Seite zu schieben und mir mal das Gefühl zu gönnen, mich SICHER zu fühlen mit dem, was ich habe. Es müssen immer irgendwelche Und-was-wenn-doch-Eventualitäten eine Rolle spielen.
Manchmal krieg ich mich auf die Reihe, fühl mich zuversichtlich und stärker, und dann schleicht sich ein zweifelnder Gedankengang ein und ich fühl mich verunsichert, elend und seh mich schon mit fortgeschrittenem Krebs im Bett liegen.
Was soll ich wegen des LK tun? Es ist schwer, ihn einfach zu vergessen, was man mir unter den oben genannten Kriterien normalerweise raten würde...
Ich würde mich über ein paar Meinungen freuen.
Liebe Grüße
Fuzz
08.09.2018 10:28 • • 28.09.2018 x 1 #1