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Hallo zusammen!
Ich habe Diabetes Typ 1 seit vielen Jahren. Gestern Abend hatte ich plötzlich eine schwere Unterzuckerung (mein tiefster Wert war bei 31, da sind viele schon längst ohnmächtig. ). Ich konnte mir aber noch selbst helfen.
Das eigentliche Problem war, dass ich während der Unterzuckerung und auch noch weit danach heftige Herzrhythmusstörungen hatte. Ich kenne Extrasystolen gut von mir und die machen mir auch keine Angst mehr, aber gestern war es anders. Über ca. 20 Minuten ging es so, dass jeder 2.-4. Herzschlag sich anfühlte wie ein Aussetzer und die Schläge danach dann umso heftiger. Währenddessen dann irgendwann auch Atemnot und zuletzt Todesangst. Das hatte ich so noch NIE. Weder bei Unterzuckerung noch sonst irgendwann. Ich bin dann völlig fertig zu einem Kardiologen, bei dem ich schon mal in Behandlung war, gegangen - der war nur 500m entfernt von dem Ort, an dem ich die Unterzuckerung hatte.
Man kümmerte sich dort erstmal nicht sonderlich toll um mich (man muss sagen, ich kam kreidebleich, nassgeschwitzt und außer Atem da an, sagte auch etwas von meiner Diabeteserkrankung und den Herzrhythmusstörungen) - zuerst kamen Fragen wie Ist Ihr Hausarzt etwa zu weit weg? (ja, 30 km), Warten Sie einfach mal auf meine Kollegin (dann ließ man mich stehen) und von den Blicken mal ganz zu schweigen. Man nahm mich dann aber für ein Notfall-EKG dran. Mittlerweile war einiges an Zeit verstrichen und gerade im Liegen beruhigte sich das Herz dann endlich wieder, sodass das EKG dann wohl auch unauffällig war. Das sagte mir die Arzthelferin, den Arzt habe ich nicht gesehen.
Ich mache mir trotzdem Sorgen, wie das zustande kommen konnte. Herzrhythmusstörungen bei Unterzuckerungen sind eigentlich relativ selten und eher bei Herzpatienten üblich. Ich komme mir momentan vor wie traumatisiert, ich muss ständig daran denken und habe wahnsinnige Angst, das nochmal zu erleben und dass es dann irgendwann nicht mehr aufhört mit den Herzrhythmusstörungen.
Was meint ihr? Mache ich mir zu viele Gedanken? Hat jemand von euch zufällig Erfahrung mit dem Thema?
Danke und liebe Grüße!

24.01.2020 08:21 • 12.03.2020 #1


3 Antworten ↓


Hej junebug

Warst du inzwischen denn auch mal bei deinem diabetologen und hast abklären lassen wieso du überhaupt so starken unterzucker bekommen hast und was er zu den Herzrhythmusstörungen sagt ?

A


Unterzuckerung und Herzrhythmusstörungen

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Zitat von Lottaluft:
Hej junebug Warst du inzwischen denn auch mal bei deinem diabetologen und hast abklären lassen wieso du überhaupt so starken unterzucker bekommen hast und was er zu den Herzrhythmusstörungen sagt ?


Die Praxis hat heute leider geschlossen, daher kann ich erst Montag anrufen. Ursachenforschung dürfte schwierig werden, da alle normalerweise gängigen Ursachen wegfallen.
Ich war heute beim Kardiologen und habe da alles geschildert. Bekam dann direkt ein Langzeit-EKG. Da die Rhythmusstörungen aber ja deutlich durch die Unterzuckerung ausgelöst wurden, werden sie voraussichtlich jetzt nicht so nochmal auftreten.
Ich habe insbesondere Angst davor, dass das Vorhofflimmern war. Ich habe öfter, wenn ich mich z. B. über etwas sehr aufrege, schon mal vermehrtes Herzstolpern gehabt, das ging aber nach 1-2 Minuten immer weg. Jetzt habe ich Angst, dass auch das schon immer Vorhofflimmern war und es jetzt schlimmer wird. Habe natürlich auch gegoogelt und meine Symptome passen schon zum Vorhofflimmern und angeblich kann es auch durch eine Unterzuckerung ausgelöst werden. Ich habe diese Art von Rhythmusstörungen aber höchstens 1x im Monat, also wird man sie wohl kaum jemals im EKG aufzeichnen können... Und jetzt habe ich halt Angst, schon lange Vorhofflimmern zu haben, das aber nicht entdeckt werden kann...

Das mit den Sorgen und Ängsten kann ich gut verstehen.
Ich habe seit 30 Jahren Extrasystolen (14 Jahre zwischendurch beschwerde frei) aber zur Zeit offt kaum noch eine Normale Minute... Tausende Extrasystolen SVES und ein paar VES.

Kommt beim mir Hauptsächlich durch Stress und unbewussten und bewuste Ängsten. Auch vergrabene Traumata können dabei sein.

Du als Typ 1 bist wahrscheinlich sowieso verstärkt gefordert auf die Signale deines Körpers zu höhren.

Wenn dann Todesangst dazukommt dann verstärkt sich wahrscheinlich der Stress und da beißt sich die Katze in den *beep*. Da kann ich ein Lied von singen.

Offt ist es so, das die Kardiologen, wahrscheinlich weil sie ganz schlimme EKGs gesehen haben, Extrasystolen natürlich so bewerten das sie sich Wundern warum der Patient zu ihnen kommt. Kardiologen sind weis Gott nicht immer gute Psychologen.

Ich bin nur Typ 2 und das schaffe ich mit Disziplin und noch ohne Medis.
Dadurch unterzuckere ich nicht wirklich.

Vielleicht kannst deinem Kardiologen/Kardiologin verständlich machen welche Ängste es auslöst und er/sie die dir etwas nehmen können.

Wenn man als Mensch auf die Körpersignale hört, ist es manchmal schwer zwischen wichtig und unwichtig zu unterscheiden.

Kopf hoch und ich wünsche alles gute.





Dr. Matthias Nagel
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