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Ich war lange nicht mehr aktiv hier, weil es mir in der letzten Zeit eigentlich recht gut ging.

Seit Mitte Dezember (genauer gesagt seit 20.12.) habe ich aber mit einer neuen Symptomatik zu kämpfen, die mich irgendwie ratlos macht. Es begann mit häufigem Sodbrennen. Bisher kannte ich das gar nicht, nur aus Erzählungen. Aber nun hatte ich es auch: Saures Aufstoßen, Völlegefühl, teilweise Brennen in der Speiseröhre/Brust.
Habe daraufhin sofort meinen doch etwas ausgedehnten Kaffee-Konsum komplett eingestellt. Was mich von Anfang an gewundert hat: Das Sodbrennen trat nicht immer unmittelbar nach dem Essen auf, sondern auch aus heiterem Himmel, wenn ich schon lange gar nichts mehr gegessen hatte.
Ich probierte alles mögliche: Pantoprazol 20 mg, 1 Woche (Sodbrennen wurde etwas besser), Kamillentee bzw. Fencheltee, Iberogast, mehr Obst und Gemüse, mehr Kartoffeln, mehr Ballaststoffe, regelmäßige kleine Mahlzeiten. Half aber alles irgendwie nicht so richtig. Das Sodbrennen drängte sich so in mein Bewusstsein, dass ich oft ziemlich schlecht gelaunt war.

Anfang Februar kamen dann Gliederschmerzen hinzu. Nur ganz leicht, kaum spürbar, aber doch präsent. Ich dachte erst an einen nahenden Infekt, aber es kam kein Infekt. Die Gliederschmerzen blieben. Nach einer Woche ging ich dann zum Arzt.

Der vermutete erstmal einen Reizmagen, hatte aber keine Erklärung für die Gliederschmerzen. Nach einer weiteren Woche kam dann so ein gewisses Zwicken in der Magengegend hinzu, das sich immer mal wieder bemerkbar machte (vielleicht 3 bis 4 mal am Tag). Ich ging ich wieder hin und bestand auf eine richtige Untersuchung. Großes Blutbild, Hämocult (Test auf verstecktes Blut im Stuhl) und äußerliche Untersuchung. Der Schock: Der Hämocult war positiv, irgendwo hat da also was geblutet.
Das Blutbild hingegen war komplett unauffällig, alle Werte im Normbereich, bis auf einen leicht erhöhten Bilirubin-Wert. Da ich letztes Jahr ebenfalls ein Blutbild machen lassen hatte, konnte ich vergleichen. Die Werte hatten sich sogar verbessert. Die äußerliche Untersuchung blieb auch ohne Befund. Beim Abtasten konnte nichts festgestellt werden, alles weich und schmerzfrei erreichbar.
Der Arzt vermutete nun eine Gastritis und verschrieb Pantoprazol 40 mg, 1 x tgl - und Iberogast.

Erstaunlicherweise verschwanden die Symptome daraufhin für eine komplette Woche. Als wäre nie etwas gewesen.

Doch dann kamen sie - trotz Medikamenten - wieder. Sodbrennen, Gliederschmerzen. Also wieder zum Arzt. Er schrieb mir eine Überweisung zum Gastroenterologen zwecks Abklärung: Ultraschall Oberbauch/Nieren sowie Magenspiegelung. Der frühestmögliche Termin dafür ist aber leider erst Mitte April.

Mittlerweile weiß ich gar nicht mehr, was ich von der ganzen Sache halten soll. Wenn ich mir die typischen Symptome für eine Gastritis anschaue, habe ich da starke Zweifel. Ich habe weder Übelkeit noch Appetitlosigkeit noch Durchfälle. Meine Verdauung scheint ganz normal zu funktionieren. Was mich aber am meisten verwundert: Wenn ich mich mal nicht an meine selbst aufgestellten Essregeln halte und so richtig schlemme (Fettiges, Nachtisch etc.) - verschwinden die Symptome für längere Zeit (bis zu 1 Tag) komplett, auch die Gliederschmerzen. Aber da es ja kaum gut sein kann, wenn ich jeden Tag irgendwelche fettigen Fleischgerichte esse, bin ich langsam ziemlich ratlos.
Ich scheine da wieder einmal was Untypisches zu haben. Die Sache mit dem versteckten Blut im Stuhl beunruhigt mich sehr. Der Arzt meinte aber, es sei ohne Magenspiegelung, Ultraschall und evtl. sogar noch Darmspiegelung überhaupt nicht zu entscheiden, was die Ursache sein könne. Er selber vermutet die Ursache im Magen...

Sorry, jetzt habe ich hier einen halben Roman geschrieben. Falls jemand schon einmal was ähnliches hatte, wäre ich dankbar, wenn er oder sie hier antworten könnte. Vielen Dank schon mal.

29.03.2015 00:33 • 25.04.2015 #1


5 Antworten ↓


Hallo sevens,

ich hatte vor kurzen erst eine Antrumgastritis, die ich mit Medikamente behandelt habe.

A


Unerklärliche Magen-Probleme, Gliederschmerzen

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Den Begriff Antrumgastritis kannte ich bis jetzt noch nicht, vielen Dank.

Mich wundert es eben nur, dass die typischen Gastritis-Symptome wie Übelkeit, Blähungen, Durchfälle etc. bei mir nicht vorhanden sind und ich statt dessen diese seltsamen Gliederschmerzen habe. Irgendwie habe ich da Zweifel, dass es sich wirklich um eine Gastritis handelt.

Die Antrumgastritis hat ihre Bezeichnung daher, dass diese Form speziell am Mageneingang lokalisiert ist.

Symptome bei einer akuten Gastritis:

• Schmerzen, vor allem bei Druck auf den Oberbauch
• Völlegefühl
• Übelkeit und Erbrechen
• Appetitlosigkeit
• häufiges Aufstoßen
• unangenehmer Geschmack im Mundraum

Symptome bei einer chronischen Gastritis:

• Durchfall
• Blähungen
• Völlegefühl
• Schmerzen im gesamten Bauchraum
• später können auch Magengeschwüre oder Krebs entstehen

Mit Voranschreiten der Erkrankung nimmt die Anzahl der Beschwerden und die Intensität deutlich zu.

Nach der Magenspiegelung heute steht eindeutig fest: Es ist keine Gastritis. Nicht mal eine leichte. Magen und Speiseröhre sind absolut unauffällig. Der Arzt meinte, selbst wenn da in den letzten Monaten was gewesen wäre, hätte er noch Spuren davon gesehen. Aber da war nichts.

Nur was ist es dann? Brennen und Magendrücken können auch psychisch sein, meinte der Arzt. So richtig glauben kann ich das nicht. Es war immerhin sehr reales Sodbrennen, und das über Wochen.

Im Juli ist dann noch eine Darmspiegelung, um auch den Dickdarm als Ursache auszuschließen.

Zitat von sevens:
Brennen und Magendrücken können auch psychisch sein, meinte der Arzt. So richtig glauben kann ich das nicht. Es war immerhin sehr reales Sodbrennen, und das über Wochen.


Wenn es psychisch ist, heißt das nicht, dass die Beschwerden eingebildet sind, sondern dass die Ursachen psychisch sind. Also keine organische Krankheit, die das Sodbrennen auslöst, sondern die Seele löst das Brennen aus.

LG, Adea





Dr. Matthias Nagel
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