Anbei meine Geschichte, in der Hoffnung dass jemand vllt. hier eine Idee oder Empfehlung hat, da ich seit knapp 4 Monaten die schlimmste Zeit meines Lebens erlebe und anscheinend kein Ende in Sicht ist.
Vor 15 Jahren (21 Jahre alt) bin ich nach einer langen und etwas stressigen Zeit (mehrere Tage) am nächsten Morgen aufgewacht und habe insbesondere im Dunkeln Strahlen um Lichtquellen festgestellt. Dazu kam eine höhere Lichtempfindlichkeit, leichtes Rauschen im Dunkeln, Halos um Strassenleuchten, sowie ein leichter Tinnitus. Bin damals schon von einem Arzt zum Anderen gerannt um die Ursachen zu klären (nach 4 Augenärzte, 3 MRT und diverse andere Untersuchungen musste ich aufgeben). Es gab in den nächsten 3-4 Jahre noch einige Verschlechterungen meiner Symptome und blieb dann konstant bis vor 3 Monaten. Hatte damals schon über Foren über Visual Snow gelesen und festgestellt dass es genau zu meinen Symptomen passte. Zu diesem Zeitpunkt war das aber alles nur in Online Foren bekannt und nicht offiziell als Krankheit anerkannt. Anscheind hat sich da in der Zwischenzeit etwas geändert.
Für mich waren die Einschränkungen gut auszuhalten und habe irgendwann gar nichts mehr als störend oder einschränkend wahrgenommen.
Dann, vor ca. 4 Monaten bin ich aufgewacht und hatte starke Schmerzen in der Hüfte. Es wurde eine Schleimbeutelentzündung vermutet (Röntgen war unauffällig). 1 Monat später waren die Schmerzen nicht mehr aussuhalten (stechend im Oberschenkel) und wurde über die Notaufnahme stationär untersucht. Im MRT wurde daraufhin eine nicht bakterielle Entzündung der Hüfte diagnostiziert (Knochenmarködem mit Frakturlinien - Transiente Osteoporose). Am Tag der Entlassung wurden die Schmerzen abends brennend und im kompletten Körper spürbar (Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Lähmungserscheinungen im ganzen Körper, etc.). Ich vermute eventuell auch eine allergische Reaktion zum Kontrastmittel oder des Körpers (Gehirn) auf diese Entzündung. Diverse Orthopäden waren der Meinung dass eine künstliche Hüfte erforderlich ist, da es typische Anzeichen einer Nekrose hatte.
Hier fing dann die schlimmste Zeit meines Lebens. Die körperlichen Schmerzen (insbesondere in Ruhephasen) waren enorm, dazu kam der psychische Stress. Eines Abend (2-3 Wochen nach dem Krankenhausaufenthalt) hatte ich ein brennendes Gefühl im Bereich des Nackens/Rückenmark. Bin aufgewacht und wusste nicht wo ich bin, konnte nichts mehr lesen (Schrift war total verschwommen überall und egal wie groß). Nach 30 Minuten wurde es etwas besser und bin wieder eingeschlafen. Am zweiten Tag bin ich aufgewacht und habe festgestellt, dass meine langjährigen visuellen Beschwerden sich deutlich verschlechtert hatten (Strahlen um Lichter wurden länger, Halos breiter, Lichtempfindlichkeit deutlich höher, stärkeres Rauschen im Dunkeln). Ich war (bin) am Boden gestürzt. Neurologen, Augenärzte, Rheumathologen konnten nichts finden (weder zu meiner Hüftgelenkentzündung, noch zu meinen anderen Beschwerden). Seit 2 Wochen kam ein starker Tinnitus dazu.
Letzte Woche habe ich erfahren, dass meine Entzündung im Hüftgelenk deutlich rückläufig ist und anscheinend keinen Schaden hinterlassen hat. Ich darf das Bein belasten und normal laufen, aber es geht nicht. Es brennt weiterhin überall im Körper nach Belastung, insbesondere in Ruhephasen. Es ist so als ob mein Kopf nicht mehr in der Lage ist zwischen einfacher Belastung und Verletzung zu unterscheiden.
Nun befürchte ich auch eine weitere Verschlechterung, da ich Nachts sehr seltsame Empfindungen habe die wieder vom Nacken kommen (insbesondere wenn es warm ist am Nacken). Ähnlich war das Gefühl im Bein am Anfang und in Nacken als die Sehstörungen kamen. Dazu sehe ich manchmal ein Flackern / Punkte wenn ich im dunklen Raum die Augen aufmache. Habe nun Angst, dass das Rauschen auch stärker auftritt (nicht nur im Dunkeln), da viele berichten, dass der Tinittus ein Vorbote davon war.
Ich vermute mittlerweile auch einen Zusammenhang auch zu meiner Entzündung in der Hüfte und mit diversem Symptomen der letzten Jahre (Beine und Arme schliefen immer wieder ein / fühlten sich taub ohne Grund. Habe schon seit Jahren mit Panik Attacken zu kämpfen, die immer öfter und länger wurden (früher nur Nachts im Ruhezustand, seit 2 Jahren fast rund um die Uhr). Ob das alles psychosomatisch sein kann oder doch neurologisch bedingt ist (Visual Snow eher das 2te) würde ich gerne wissen. Ob man das jemals erfährt, bleibt noch zu sehen.
Hier nochmal die Übersicht meiner Symptome:
- Unerklärliche Entzündung Hüftknochen (3 Monate - Fast ausgeheil)
- Gelenkschmerzen und Steifigkeit (nur einige Tage am Anfang nach Krankenhausaufenthalt)
- Muskelschmerzen (seit 4 Monaten immer wieder, überall)
- Brennen überall Körper (war in der Anfangsphase sehr stark überall, hatte nachgelassen und mittlerweile nur sehr begrenzt in Magen/Darm Gegend)
- Gelenke knacken (immer wieder, war in den Phasen wo das Brennen im Körper spürbar war sehr schlimm)
- Tinnitus (seit 3 Wochen - Abend und nach Belastung sehr sehr laut und mit hoher Frequenz)
- Halos / Strahlen um Licht, Photophobie, schlechte Sicht im Dunkeln (2.5 Monate)
- Muskelzucken in Ruhezustand und Vibrieren (seit 2 Woche, kam mit Tinnitus sehr stark)
- Palinopsie (Objekte / Lichter bleiben noch irgendwie sichtbar wenn man die Blickrichtung wechselt)
- Kann nicht mehr richtig fokusieren auf Lichter/LEDs aber auch auf Arbeiten in 1 Meter Abstand vom Auge und habe Schwierigkeiten zu lesen z.B. auf dem Handy wenn es dunkel ist im Raum. Die Lichtverhältnisse müssen ideal sein, sonst kann ich nicht gut die Schrift sehen / verfolgen. Das ist für mich auch das Schlimmste, da ich gar nicht mehr mich mit Freunden austausche, da es mir sehr anstrengend ist zu lesen /schreiben hier.
Ich bedanke mich im Voraus für jeden Tipp / Unterstützung.
10.10.2022 21:18 • • 13.10.2022 x 1 #1