little_mermaid
Meine hypochondrischen Anfälle habe ich jetzt seit ca. 2 Jahren. Im Sommer vorletzten Jahres hatte ich EVENTUELL Blut im Stuhl (ich weiß im Rückblick nicht mehr, was ich genau gesehen habe - ich hatte eine Panikattacke in dem Moment) und habe mich unendlich erschrocken. Eine Bekannte von uns ist mit unter 30 an Darmkrebs gestorben und das war alles so unglaublich furchrbar... Naja. An dem Abend hat mich meine beste Freundin ins KKH gefahren, da konnten sie natürlich ad-hoc nix machen. So eine Darmspiegelung muss ja vorbereitet werden. Ich habe dann diese Stuhltests beim Hausarzt gemacht (negativ) und im Dezember 2009 endgültig aus Panik eine Darmspiegelung machen lassen. Auch da wurde nicht der Hauch einer Krankheit gefunden. Soweit so gut. Im Sommer 2010 hatte ich dann das Gefühl wieder einmal Blut im Stuhl gehabt zu haben - ich bin nicht sicher, da meine Verdauung gerne auch mal Tomaten usw... mit ausspuckt. Seit dem Sommer kontrolliere ich unendlich lange auf der Toilette alles auf Unregelmäßigkeiten und erschrecke mich bei jedem bißchen Schleim oder rotem zu tode. Und habe Panikattacken, ich heule dann nur noch, bin am zittern und bin wie gelähmt. Das einzige was mir irgendwie hilft ist dann jemanden anzurufen, z. B. meine Mutter. Ich war nach einem Umzug in eine andere Stadt erneut beim Arzt und habe zwei verschiedene Stuhltests gemacht (alles negativ) sowie ein großes Blutbild anfertigen lassen. Auch hier war alles in bester Ordnung (Damit werden sie 120 Jahre alt..). Mein Arzt ist meiner Meinung nach sehr kompetent und sagte mir, dass er erkennen würde, sollten irgendwelche Tumormarker oder so im Blutbild sei und auch, wenn ich Blut in größerem Umfang wie ich es beschreibe verlieren würde (Tomaten, Paprika?!). Natürlich habe ich blöde Kuh wieder einmal ausführlich gegoogelt und immer wieder gefunden, wie unsicher die Stuhltests eigentlich sind. Nur eine Darmspiegelung wäre das richtige. Bei meiner ersten Spiegelung sagte der Arzt, ich solle in 10 Jahren wiederkommen (Opa hatte über 70 Darmkrebs). In 10 JAHREN!! Auch mein Arzt sagt, es wäre mehr oder weniger Wahnsinn, in meinem Alter (27) nach einem Jahr erneut eine Spiegelung zu machen. Ich habe mich seitdem auch nicht mehr getraut danach zu fragen. Meine Ängste beschränken sich aber auch nicht darauf. Letzten Sommer hatte ich ein Brustziehen, dass ich durch Ultraschall habe abklären lassen. Wochenlang habe ich mich verrückt gemacht. Es ist von selbst wieder verschwunden.
Meine neuste Angst ist die vor Lebensmitteln, die gesundheitsschädlich sein könnten. Ich habe panische Angst vor Schimmel entwickelt. Leider habe ich zweimal eine verschimmelte Scheibe Käse versehentlich angeknabbert in letzter Zeit. Einmal habe ich mich danach übergeben, weil ich im Netz gelesen habe, wie unglaublich schädlich die Gifte von Schimmel sein können. Seitdem lebe ich Panik vor den Sporen, die meiner Ansicht nach überall in meiner Wohnung herumfliegen und sich verteilen. Ich esse seit Wochen nur noch gaanz frische Sachen (frische Brötchen, Brot das höchstens ein paar Stunden alt ist). Ich schmeiße alles weg, was älter als einen Tag ist...und es lässt mich verzweifeln, weil ich das weder ethisch vertreten kann noch mir leisten kann eigentlich. Ich kann nicht mehr essen, ohne zu kontrollieren. Ohne fünfmal zu kontrollieren... Ich glaube immer es ist irgend etwas dran, Schimmel oder Dioxin oder ähnliches...es macht mich FERTIG.
Ich war bereits vor Jahren in einer Therapie wegen Depressionen, am Donnerstag habe ich noch einmal einen Termin beim Hausarzt. Ich kann einfach nicht mehr. Ich weiß nicht, ob ich eine Überweisung zu einem Psychater und eine Darmspiegelung verlangen soll...mein Kopf sagt ja, was für ein Quatsch das alles ist. Aber mein Hirn glaubt es einfach nicht!! Ich habe so unendlich Angst, dass etwas übersehen wird, dass es dann irgendwann zu spät ist!
Mein Alltag ist momentan extrem eingeschränkt durch die Ängste. Auch heute Abend ging es wieder nur um meine Angst, obwohl ich für Prüfungen lernen müsste.
Mein Leben ist sonst so gut, ich habe ein wunderbares Studienfach, ich bin eigentlich happy, habe eine Familie, die hinter mir steht (leider noch keine eigene).
Danke für's lesen
08.02.2011 20:45 • • 13.11.2017 #1