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So ihr Lieben.
Ich hab mich lange nicht mehr hier gemeldet, aber nun will ich mal wieder was schreiben, weil ich wieder vermehrt unter Krankheitsängsten leide und ich mir vor allem mal über den MOMENT Gedanken machen will, indem die Panik einsetzt, und hoffe, von euch da auch ein paar Beiträge erhalten zu können. Ich versuche mal in Worte zu fassen wie ich das erlebe. Meine Psyche macht da nämlich ganz alberne Spielchen mit mir.
Zum Beispiel habe ich schon seit Längerem in den Augen kleine, rote Pünktchen, die wie winzige Pickelchen aussehen. Vor ca. 3 Wochen sind sie mir aufgefallen und ich dachte einfach: hm. Hab's zur Kenntniss genommen aber es hat mich nicht erschreckt. Und dann, plötzlich, vor 3 Tagen, hab ich sie mir im Spiegel mal wieder angeschaut - und auf einmal war die Panik da. Ich weiss nicht, wieso, plötzlich war alles bedrohlich, plötzlich schien mir völlig klar zu sein, was das war: eine schlimme Krankheit, vermutlich Leukämie. Ja, mir war bewusst, dass ich todkrank war, plötzlich rief es mir meine Psyche zu, plötzlich schien nichts anderes mehr möglich, an etwas Harmloses glauben lag nicht drin - was sollte es auch sonst sein, rote Pünktchen im Auge?! Hab natürlich gegoogelt, aber irgendwie schien keiner dasselbe wie ich zu haben, aber dennoch, auf das Stichwort Leukämie bin ich sofort gestossen, und da stand für mich fest, dass es das sein musste.
Mich konnte nichts beruhigen - weder mein Freund, der auf mich einredete, noch sonst was - im Gegenteil, dass ich auch an vielen Körperstellen blaue Flecken habe, war einfach ein weiterer Hinweis darauf.
Erst als ich irgendwo einen Bericht meines letzten Blutbilds gefunden habe und darauf die Leukozyten normal waren, konnte ich mich etwas beruhigen. Allerdings ist das schon 4 Monate her, und ich weiss ja nicht, ob das noch geltende Werte sind, ob die mich wirklich beruhigen dürfen oder ob ich nicht doch lieber zum Arzt sollte.
Jedenfalls - die Pünktchen sind dennoch noch da und ich werde morgen beim Augenarzt anrufen, denn es könnte ja auch eine gefährliche Augenkrankheit sein.
was mir einfach mal wieder aufgefallen ist: mein Gehirn kann schlagartig von 'normal' zu 'panisch' wechseln, auch wenn die Symptome gleich bleiben, plötzlich erscheinen sie mir von einer Sekunde auf die andere bedrohlich. Kennt ihr so was? ich weiss nicht, wie ich dagegen vorgehen soll, ich weiss, googeln sollte ich nicht, aber wenn ich es nicht tue, denke ich, dass ich vielleicht ein zu grosses Risiko eingehe. Ich vertraue nicht. Das ist das Schlimme - dabei würde ich es gern. Aber meine Fantasie leistet so grossartige Arbeit: ich kann mir das Szenario, wie mir ein Arzt erklärt, ich hätte Leukämie, so gut vorstellen, dass es sich ganz und gar real anfühlt. Dabei ist es immer die Angst, die starke Angst, die mich kaputt macht, die sich gebärdet wie ein Albtraum, und ich frage mich: woher nimmt sie sich ihre Existenzberechtigung? Denn berechtigt ist sie nicht, das ist mir klar, Sorge, ja, man sollte sich schon Gedanken um seinen Körper machen, aber dauernd in Panik geraten, das ist NICHT sinnvoll, verdammt nochmal..
ohje, ja, das ist ein etwas wirrer Beitrag, bin etwas beduselt vom Temesta, das ich nehmen musste, um mein Herzrasen zu beruhigen.
ich hoffe ihr könnt trotzdem was dazu sagen

16.03.2014 23:11 • 17.03.2014 x 1 #1


2 Antworten ↓


mir geht es genauso. man kann nicht glauben das die psyche einem so viele symptome vorgaukelt, das man wirkliche diese dann auch hat. wenn ich zum blut abnehmen zum doc gehe,habe ich große angst, was das ergebniss aussagen wird. ich stelle mir dann alles bildlich vor, wie ich im wartezimmer sitze und er meinen namen ruft, und mir dann meine befürchtungen eine krankheit zu haben bestätige. manchmal mach ich mich über mich selbst lustig, aber diese Krankheit (was ja eine ist) wünscht man noch nicht einmal seinem ärgsten Feind.

Hallo Ihr zwei,

auch ich kann sehr gut nachempfinden, was ihr beschreibt.
Auch ich verspüre über den Tag verteilt die verschiedensten Symtome, die ich selbstverständlich einer schweren Erkrankung anstatt, die viel wahrscheinlichere Variante, einer einfach körperlichen Mißempfindung zuordne.
Mir hilft es ein wenig, rational und auf der kognitiven Ebene an diese Ängste ranzugehen.

D.h., ich versuche, mir immer und immer wieder klar zu machen, dass diese Ängste keine reale Grundlage haben, sondern Ausfluss meiner Erkrankung (Angststörung) sind.
Das kann mich häufig schon etwas beruhigen.
Und dann das Lesen hier im Forum. Wenn ich lese und mich in vielem total wiedererkenne (wie auch hier in euren Beiträgen), dann zeigt mir das auch wieder, dass ich nicht organisch krank bin, sondern psychisch.
Diese Erkenntnis nimmt mir dann vorerst einige Ängste.
Leider kommen sie aber meistens schnell wieder zurück





Dr. Matthias Nagel
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