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Seit ich denken leide ich an Ängsten. Ich bin gelernte Krankenschwester und irgendwann habe ich mir ausgedacht, dass ein Bandscheibenvorfall sehr schlimm ist und ich nie einen haben will: ich habe einen bekommen.

Ich hatte Reizmagen / Reizdarm und bildete mir ein, gegen Nahrungsmittel allergisch zu sein. Selbst ein Arzt in der Fachklinik für Psychosomatik attestierte mir einen Reizdarm: es war eine Lebensmittelallergie.

Ich bekam 5 Hörstürze, wurde für psycho erklärt: ich stellte meine Ernährung um und bekam länger als zehn Jahre keinen Hörsturz mehr.

Seit ein paar Wochen komme ich die Treppe schlecht hoch, habe Herzklopfen und Atemnot als hätte ich drei Zementsäcke hoch geschleppt. Manchmal muss ich schnell aus meinem Büro nachhause fahren, weil ich kaum gegen meine Müdigkeit ankämpfen kann. Mein Zyklus ist völlig aus dem Häuschen. Ich tippte monatelang auf die Psyche und seit gestern ist klar: Schilddrüsenentzündung.

23.06.2010 20:52 • 06.07.2010 #1


12 Antworten ↓


Was will ich damit sagen?

Mein Arzt machte mich darauf aufmerksam, dass Angstpatienten wie das Kaninchen vor der Schlange sitzen und gar nicht mitbekommen, dass sie vom Adler gefressen werden.

Wenn man als Angstpatient zum Arzt geht ist es ratsam zu versuchen völlig nüchtern und ganz offen die Symptome zu beschreiben die da sind und nicht zu äußern: aber das ist bestimmt meine Angts oder meine Psyche, etc.. Wir sollten das dem Arzt überlassen und ihn nicht frühzeitig auf eine falsche Fährte bringen oder ablenken von seinem objektiven Denken.

Ich hatte als Kind einen tierischen Ekel gegen Fisch, konnte das nicht riechen und habe eine gefährliche Fischallergie; das wurde erst im Alter von 35 Jahren erkannt. Das hat mich gelehrt auf meinen Körper zu hören: manche Ängste sind wichtige Hinweise.

A


Und dann ist`s plötzlich tatsächlich eine Krankheit

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Guten Abend Nell ich selber leide an PA's muss aber dazu sagen das ich alle 6 Monate zum
Blutabnahme muss und dann auch noch gleich von meinem ganzen Körper ein Ultraschall gemacht

naja, ich meine ich merke was Pa's sind weil das bei mir nicht so ausgeprägt ist wie bei mach anderen (zum Glück ist das bei mir nicht so ausgeprägt)

Gute Nacht

hallo nell was für eine schilddrüsenentzündung hast du denn

Zitat von lavaniola:
hallo nell was für eine schilddrüsenentzündung hast du denn


Eine Hashimoto Thyreoiditis wahrscheinlich. Es müssen noch Test gemacht werden. Da es aber nicht schmerzhaft ist, scheiden die anderen beiden Formen aus.

hallo nell ich glaubs nicht ich habe das gleiche und kann wirklich nichts damit anfangen ich habe so eine angst davon ernsthaft krank zu werden oder sogar davon zu sterben

Zitat von lavaniola:
hallo nell ich glaubs nicht ich habe das gleiche und kann wirklich nichts damit anfangen ich habe so eine angst davon ernsthaft krank zu werden oder sogar davon zu sterben


Nein, davon stirbt man nicht.........ganz im Gegenteil: damit werden wir uralt
Also was ich bisher rausgefunden habe:
es gibt drei Formen der Thyreoiditis, die ersten beiden sind mehr oder minder akut, werden durch Bakterien, Pilze oder Viren ausgelöst und charakteristisch sind starke Schmerzen. Bei der ersten Form hat man Fieber, die Schildrüse ist stark geschwollen usw..

Die Hashimoto entwickelt sich über Wochen bis Monate und ist eine Autoimmunkrankheit. Der Körper bildet fälschlicherweise Antikörper gegen das Schilddrüsengewebe und löst es mehr oder weniger stark auf. Das führt dazu, dass die Schilddrüse weniger bis gar keine Hormone selbst mehr bildet.
Die Symptome sind:
Atemnot und Herzstolpern- jagen,
starke Müdigkeit, erhöhtes Schlafbedürfnis,
Gewichtszunahme obwohl man nicht mehr isst als sonst
Apathie, Lethargie bis Depressionen
Konzentrationsstörungen
Menstruationsstörungen
Haut- u

Haut- und Haarprobleme (trocken und heiß, struppig und rauh)

Festellen kann man es im Blut und in der Sonographie. Die Behandlung ist relativ easy: man nimmt die Hormone ein, die eigentlich die Schilddrüse produziert hätte. Das ist Nebenwirkungsarm- bis frei weil es pure Hormone sind, die der Körper eh`schon kennt. Ein bisschen knifflig ist nur die Einstellung, d.h. die richtige Dosis. Das kann ein bisschen dauern und man muss alle sechs Wochen zur Blutentnahme.

Aber: dann geht es einem wieder besser. Denn mir geht es ziemlich schlecht. Ich schleiche rum wie `ne Oma, habe ständig meine mens und Haare wie ein Besen
Mein Herz stolpert rum und ich habe sofort Atemnot, wenn ich was körperlich anstrengendes tue. Und die Schlaferei ist nervtötend: ich hatte Tage mit locker 16 Stunden und mehr am Stück in denen mich nicht einmal das Telefon oder der Wecker tangierten. Und beim Aufwachen saß ich todmüde auf der Bettkante und guckte eine halbe Stunde und länger Löcher in die Luft. Eigentlich bin ich sportlich aktiv, putzmunter, Vielschwätzer usw.

Nun recherchiere ich dann doch mal - obwohl ich hier erst einmal so tun wollte, als ginge mich diese Diagnose gar nichts an Habe ich ja mit PTBS + Dissos, CMS, Allergien, Wirbelsäulenschaden mit Lähmung der linken Bein- und Fußmuskulatur, Schwerhörigkeit, Urtikaria und letztlich mt mir selbst schon mehr als genug zu tun.

Aber gut: wenn es Gott gibt, verwechstelt er mich mit Hiob?!

Hier ein spannender Link also zu Hashimoto (man gönnt sich ja sonst nichst ):
http://hl-reuters.de/jod/PDF/FlyerHT.pdf

Zitat von Nell:
Wenn man als Angstpatient zum Arzt geht ist es ratsam zu versuchen völlig nüchtern und ganz offen die Symptome zu beschreiben die da sind und nicht zu äußern: aber das ist bestimmt meine Angts oder meine Psyche, etc.. Wir sollten das dem Arzt überlassen und ihn nicht frühzeitig auf eine falsche Fährte bringen oder ablenken von seinem objektiven Denken.


Das finde ich einen guten Hinweis. Ärzte lassen sich leider sehr häufig (und unabsichtlich) auf die falsche Fährte führen.

Natürlich können auch körperliche Probleme der Grund für PA oder Angststörung sein. Da gibt es viel, auch Medikamente könnend der Grund sein.
Schilddrüse, hoher Blutdruck, Herzprobleme, die einem nicht so richtig bewusst sind. Auch die Wirbelsäule kann die kuriosesten Beschwerden machen, die man dann als Vorboten eines Herzinfarktes deutet und ne Herzphobie entwickelt.

Häufig wird ein kleines Blutbild gemacht und EKG. Ist da alles i.O., ist man angeblich kerngesund. Das wäre aber zu einfach.

Ein guter Psychotherapeut arbeitet nur mit Patienten, wo ALLES abgeklärt ist (Kardiologe, HNO, Orthopäde, Innere, eventuell Urologie). Meine Therapeutin hatte eine Patientin, die war angeblich körperlich auch völlig gesund, viel passierte da aber auch nicht. Sie hatte über Monate die merkwürdigsten körperlichen Symptome. Und letztlich einen Schlaganfall. Mit 19!

Zitat von Nell:
Was will ich damit sagen?

Wenn man als Angstpatient zum Arzt geht ist es ratsam zu versuchen völlig nüchtern und ganz offen die Symptome zu beschreiben die da sind und nicht zu äußern: aber das ist bestimmt meine Angts oder meine Psyche, etc.. Wir sollten das dem Arzt überlassen und ihn nicht frühzeitig auf eine falsche Fährte bringen oder ablenken von seinem objektiven Denken.


Hi Nell, das ist wirklich ein guter Tipp. Ich habe mir auch fest vorgenommen, bei meiner neuen Hausärztin nichts mehr vorwegzunehmen, sondern einfach meine Beschwerden zu schildern und abzuwarten, was sie sagt.

LG,
Frida

Ja freut mich, das Ihr das hilfreich findet.

Es passiert sicher nicht mit Absicht bei den Ärzten, aber sobald man sagt, das man Angstpatient ist oder PTBS, oder sonstwas hat kriegen die Scheuklappen und können nur noch geradeaus gucken.

Ich bin bei einer Versicherung, die einen besonderen Service hat. an kann 24 Stunden rund um die Uhr einen Arzt sprechen. Ich habe das nicht aufgrund der Angsterkrankung sondern aufgrund gesammelter Werke neulich zum ersten Mal in Anspruch genommen und dabei habe ich ein mittleres Wunder erlebt.

Der Arzt, der mich ja nicht sah durch das Telefon konzentrierte sich ausschließlich auf meine Beschreibung dessen was sich an Krankheitssymptomen zeigt. Es war neben in einem anderen Treat geschilderten Arztbesuch die beste Beratung die ich je erhalten habe und das hat mich zehn Schritte vorwärts gebracht.

Ein anderes Beispiel: ich suchte einen Umweltarzt auf wegen einer beginnenden Sensibilität auf Chemikalien. Vorher hatte ich mit im WWW fast doof gelesen und ich wusste, wenn ich ihm sage, dass ich eine PTBS habe, macht der die Schublade auf.

Ich habe tatsächlich zwei Termine lang nichts gesagt davon und er hat alles ganz objektiv erhoben und erklärt. Ganz am Ende habe ich ihm dann von der Diagnose erklärt. Er sah im ersten Moment etwas gekränkt aus, aber ich sah auch sofort, dass er erkannte, dass ich das absichtlich so geregelt hatte. um ihn nicht zu verwickeln.

Also: viel Erfolg beim testen! Ärzte sind auch nur Menschen

A


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Prof. Dr. Heuser-Collier
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