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@Via97 Danke, ich hoffe, es hilft ein bisschen, was ich schreibe. Ich wünsche uns allen sehr, dass wir besser mit dem Stolpern zurechtkommen und dass es sich bald wieder verzieht und dann nie wiederkommt

Das mit dem Husten habe ich selber nicht. Aber ich könnte mir vorstellen, dass da irgendwas mit gereizt wird. Husten wird ja, wie auch der Herzschlag und die Verdauung, vom vegetativen Nervensystem gesteuert. Es gibt ja auch dieses nervöse Hüsteln. Und vermehrtes Herzstolpern heißt ja, dass das vegetative Nervensystem ein bisschen durcheinander gekommen ist. Und so wie die Verdauung dann mehr Herzstolpern machen kann, so kann auch Herzstolpern Husten auslösen. Hab auch schon von welchen gelesen, die dann immer aufstoßen müssen. So würde ich es mir jetzt erklären.

Kann mir bitte mal jemand Mut machen, dass es auch wieder besser wird? Es ist seit heute Morgen am Dauerstolpern und meine Angst ist, dass das jetzt so bleibt

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Umgang mit ständigen Extrasystolen

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Zitat von Pienimusta:
Kann mir bitte mal jemand Mut machen, dass es auch wieder besser wird? Es ist seit heute Morgen am Dauerstolpern und meine Angst ist, dass das jetzt ...

Vielleicht ist heute ein schlimmer Tag aber morgen dein bester. Ich weiß wie belastend das sein kann aber schon morgen sieht die Welt anders aus

Vielleicht kann ich ja nochmal berichten. Hatte ich ja schon und ich unterschreibe nach wie vor alles was Pienimusta an Tipps und so geschrieben hat.
Bei mir ist die ganz schlimme ES-Zeit jetzt knapp ein Jahr her. Ich hatte in der Zeit auch so um die 7000 ES am Tag. Und ich habe alles gemerkt und wahrgenommen. Hatte ich hier ja auch schon mal geschrieben. Bei mir war es irgendwann so schlimm, dass ich jeden Herzschlag quasi im Ohr gehört hab. Ich brauche nicht mehr auf meine (schei.) Uhr zu gucken oder meinen Puls zu fühlen. Ich habe es wie über Lautsprecher immer gehört. Bis ich dann eben angefangen hab mit ganz aktiv ablenken, Uhr ablegen, akzeptieren, dass ich das jetzt einfach hab und damit leben muss. Und es wurde besser! Ich habe jetzt immernoch Stolperer, aber sie machen keine Angst mehr. Manchmal, wenn’s mal besonders poltert, kriege ich kurz Angst. Fange mich dann aber wieder. Es ist nicht gefährlich. Das ist das wichtigste was man sich sagen muss.
Was ich aber aktiv mache, wenn es stolpert: auf keinen Fall liegen oder sitzen bleiben. Direkt aufstehen und was machen. Aufräumen, spazieren gehen… Podcast hören oder Musik. Richtig aktiv ablenken. Wenn ich im Bett liege oder eben mal nicht aufstehen will, dann atme ich. Langsam und tief einatmen, einen längeren Moment die Luft anhalten, so, dass es richtig in den Bauch drückt, dann länger ausatmen und quasi ohne Luft auch einmal länger anhalten. Also wie Luft anhalten nur ohne Luft, also nicht gleich wieder einatmen Und dann klopfe ich mir leicht mit den Fingern auf den Brustkorb. Das lenkt sehr gut ab vom „in sich reinhören“. Und das beruhigt auch. Während man es macht, kommt man sich ein bisschen dämlich vor. Aber danach ist man ruhiger. Dann kann ich z.B. schlafen.

Und sich bewusst machen: es ist nicht gefährlich. Dann gibt’s Phasen, da ist es mehr und dann wieder weniger. Bei mir ist auf jeden Fall ein solider Kaliumspiegel ganz gut. Kalium, Magnesium und Eisen sind bei mir wichtige Stellschrauben. Das ist für mich etwas, was ich machen kann. Und halt Stress reduzieren. Aber das ist leider nicht so einfach.

Ich weiß nicht, wie viele Stolperer ich aktuell habe. Im Oktober gehe ich wieder zum Langzeit-EKG. Das mache ich so ein bis zwei Mal im Jahr, als Absicherung. Je nachdem wie es jetzt ausfällt, mache ich’s vielleicht aber auch nicht mehr. Mal sehen.

Immer wieder vor Augen halten: es ist nicht gefährlich. Man kann damit wunderbar leben. Auch überlegen, wie lange man das jetzt schon hat und dass ja nie irgendwas passiert ist. Man ist nicht tot, nicht umgefallen. Nix. Man kann damit leben.

@Herbst35 Danke nochmal für die Erinnerung. Manchmal dreht man nur so am Rad, wenn es mal wieder so häufig ist. Wie man damit schlafen kann, ist mir noch ein Rätsel. Bei mir hört es ja üblicherweise im Bett auf und meine große Sorge ist, dass es das jetzt nicht mehr tut und ich dann gar nicht schlafen kann, etc. pp. Andererseits hatte ich beim Langzeit-EKG meine einzige Salve, während ich geschlafen habe, und die habe ich nicht mitbekommen.

Akzeptieren - ja, das wäre definitiv das Beste. Wahrscheinlich braucht das eine Weile. Für den Moment beruhigt es mich etwas zu wissen, dass es sehr wahrscheinlich auch mal wieder weniger wird und jetzt nicht für den Rest meines Lebens durchpoltern wird

@Justin3456 Danke auch dir. Ja, als ich die Magen-Darm-Grippe hatte vor einem Monat, hat es auch gestolpert, als gäbe es kein Morgen. Am Tag danach war es wieder im zu dem Zeitpunkt üblichen Rahmen und zwei Wochen später war es komplett weg. So Nervensystemgeschichten haben ja die Tendenz, enorm zu schwanken, sowohl was die Symptome als auch die Frequenz betrifft. Anfang des Jahres hatte ich ja eine ganze Latte seltsamster Symptome, wo ich auch dachte, das bleibt jetzt für immer so. Sind alle weg. Jetzt dafür eben das Stolpern. Will man gar nicht wissen, was als nächstes kommt

Ja, also es dauert schon sehr lange mit dem akzeptieren. Bei mir schon wirklich ein Jahr. Und ich bin Hypochonder, also theoretisch habe ich schon seit weit über 20
Jahren Krankheitsängste. Tatsächlich habe ich die Herz-Neurose mittlerweile am besten im Griff

@Herbst35 Danke, das macht Hoffnung

@Herbst35 das mit dem Akzeptieren dauert leider nur lange weil man eben nichts akzeptiert. Deswegen habe ich ja auch noch Ängste. Man kann auch nur zu 100% akzeptieren und nicht zu 95% oder 80%. Entweder ganz oder gar nicht... Ich steck noch bei gar nicht nach meiner Erklärung

Ich glaube, so lange man hofft, es kommt einfach nicht wieder (wenn mans mal nicht hat), dann hat man es nicht so richtig akzeptiert. Man muss sich irgendwie sagen, ich kriege es auch hin, wenn es wieder kommt. Ich kann damit leben. Aber ja. Wie gesagt, es ist echt nicht einfach. Und bei mir ist es leider auch so, dass ich einfach zig andere Baustellen noch hab. Aber es gibt auch gute Momente, Tage und Wochen. Es hat ja auch jeder seine Päckchen zu tragen…

Ja, es ist echt nicht einfach. Ich habe bis 5 Uhr gebraucht, um einschlafen zu können, weil es immer weiter stolperte und ich so einfach nicht zur Ruhe kam. Hab mich schon gefragt, wie das jetzt weitergehen kann, wenn ich deswegen nicht mehr schlafen kann. Stress ist ja nun offensichtlich einer der Hauptauslöser bei mir und Schlafmangel ist Stress - ein Teufelskreis. Hab mir aber gesagt, dass der Körper wahrscheinlich irgendwann seinen Schlaf holen wird. Und zum Glück ging es dann tatsächlich, obwohl es immer noch rumpelte. So hab ich jetzt wenigstens etwa drei Stunden geschlafen und im Moment ist auch gerade Ruhe. Das ist echt eine Herausforderung, und als solche versuche ich das zu begreifen, auch wenn es manchmal schwer ist, das so zu sehen, wenn ständig was Neues kommt Ich soll heute nochmal beim Hausarzt anrufen wegen des Befundes vom Langzeit-EKG. Mal sehen, was die noch so rausstecken.

Bei mir ist es jetzt einen Monat ca. weg. Bis auf zwei drei am Tag. Ich bete dafür, dass es nicht wieder kommt. Hatte 11000. Das war schon nervig. Will das nicht nochmal.

Zitat von Tink59:
Bei mir ist es jetzt einen Monat ca. weg. Bis auf zwei drei am Tag. Ich bete dafür, dass es nicht wieder kommt. Hatte 11000. Das war schon nervig. ...

Was hast du geändert ? Warscheinlich garnichts oder ? Die sind einfach so verschwunden oder ? War bei mir oft auch so

Zitat von Pienimusta:
Ich soll heute nochmal beim Hausarzt anrufen wegen des Befundes vom Langzeit-EKG. Mal sehen, was die noch so rausstecken.

Ich zitiere mich mal selbst: Hausarzt sagt, dass ich Tromcardin verwenden kann und ansonsten muss ich damit leben. Soll wiederkommen, falls es wirklich irre viele werden (also über 20.000 über Tage), mehr können sie nicht tun. Okay. Doof. Aber okay. Immerhin ist heute Morgen weitesgehend Ruhe, so dass ich erstmal wieder Schwung holen kann für die nächste Runde.

@Justin3456 Meistens, so ist zumindest meine Einschätzung, beruhigt es sich von alleine wieder. Es ist ja eine Dysbalance im Nervensystem und der Körper hat ja Selbstheilungskräfte, d. h. er pendelt sich auch meist von alleine wieder ein, wenn eben nur was durcheinander geraten ist. Man kann es halt unterstützen durch einen gesunden Lebensstil, Elektrolyte, etc., aber das Meiste macht der Körper dort irgendwie von selbst. Ist schon faszinierend irgendwie, aber auch manchmal schwierig, darauf zu vertrauen, wenn man mittendrin steckt.

Zitat von Pienimusta:
Ich zitiere mich mal selbst: Hausarzt sagt, dass ich Tromcardin verwenden kann und ansonsten muss ich damit leben. Soll wiederkommen, falls es ...

Was mich etwas verunsichert ist, sobald ich Alk. trinke und sei es nur 1 B. verschwindet das stolpern wirklich komplett. Das ist so verrückt. Worauf könnte das denn hindeuten ? vielleicht eine Durchblutungsstörung ? Gerade bin ich wieder am grübeln. Dieser extraschlag den ich so stark wahrnehme fühlt sich auch so an als hätte mein Herz kein Platz und wäre so eingeengt und schlägt sich mit ordentlich Kraft nach vorne.

@Justin3456 Nee, da ist genug Platz Es schlägt halt kräftiger und das merkt man entsprechend. Mit dem B. kann ich auch nur mutmaßen, dass Alk. ja zunächst eine entspannde Wirkung hat. Das deutet wieder auf ein überreiztes Nervensystem hin. Ist wahrscheinlich eine zweischneidige Sache, weil Alk. langfristig ja wiederum das Nervensystem aufwühlt. Deswegen soll man ja Alk. auch nicht als Schlafmittel nehmen, weil man davon zwar erstmal einschläft, aber dann auch eher mal nachts aufwacht, wenn die Wirkung nachlässt. Aber für mich klingt das am ehesten nach Nervensystem und nicht nach Durchblutungsstörung.

Zitat von Pienimusta:
@Justin3456 Nee, da ist genug Platz Es schlägt halt kräftiger und das merkt man entsprechend. Mit dem B. kann ich auch nur ...

Ach übrigens hab tromcardin auch immer regelmäßig genommen. Hat bei mir nicht geholfen
Sponsor-Mitgliedschaft

Ich nehme auch Tromcardin. Hatte aber auch Phasen wo ich trotzdem viele ES hatte. Aber ich finde die trotzdem ganz gut, weil die Mengen so sind, dass man nicht viel falsch machen kann. Ich nehme mittlerweile nur noch eine am Tag. Ist vielleicht auch bisschen Placebo, weil man denkt, man kann was nehmen

Alk. entspannt zum einen die Nerven. Und zum anderen trinkt man Alk. ja meist in entweder eh lockerer Stimmung oder in Gesellschaft. Kann gut sein, dass du die Stolperer dann auch einfach weniger wahrnimmst.

Ja, das Tromcardin ist sicher kein Wundermittel, sondern ein Baustein, mit dem man einen Teil im gesamten System stabilisieren kann, also die Elektrolyte. Manchmal kann das den Ausschlag geben, manchmal nicht. Schaden kanns nicht und wie du sagst @Herbst35 gibt es einem das Gefühl, wenigstens irgendwas tun zu können. Und ich denke, den Ärzten gibt es auch ein gutes Gefühl, einem wenigstens irgendwas verschreiben zu können.

Wenn ich gar nicht schlafen kann, also so stundenlang (egal wegen was), gucke ich irgendeine Doku oder höre Podcast oder so. Weil ansonsten wird es einfach alles nur schlimmer. Dann liegt man wach und grübelt noch mehr.

Und allgemein dieses ganze Grübeln, also auch Gedanken wie „wenn das jetzt immer so ist und ich dann nicht mehr schlafen kann, dann wird es noch schlimmer“. Diese Gedanken muss man stoppen! Ist einfacher gesagt, als getan. Aber das kann man wirklich lernen. Immer wieder STOP denken. Man kann es sich auch vor dem inneren Auge vorstellen, in Form von einem Stop-Zeichen. Oder konsequent immer wieder etwas anderes denken. Zum Beispiel irgendwas planen, einen Urlaub oder so. Selbst wenn man eigtl keinen plant. Irgendwas anderes. Oder (das empfiehlt meine Therapeutin) einfach immer wieder aktiv in die andere Richtung denken: „naja, das ist nur ne Phase, das geht wieder weg, ist ja immer wieder weggegangen“. Weil es gibt ja gar keinen Grund immer von der negativen Entwicklung auszugehen. Genauso wie etwas schlimmer werden kann, kann es wieder besser werden. Das ist halt einfach Realität. Und man muss sich die aktiv vor Augen führen.

Und ich weiß, man denkt, ja, aber kann ich nicht, geht nicht. War bei mir am Anfang auch so. Aber man muss es wirklich üben. Immer wieder einfach machen. Hier im Forum hat mir auch mal einer geschrieben „Fake it till you make it“. Also selbst wenn man es sich selbst nicht glaubt. Sich diese Sätze sagen und aktiv denken. Das Gehirn lernt so und es entstehen neue Denkwege.

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Dr. Matthias Nagel
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