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@Herbst35 Danke sehr

@Pienimusta ja da hast du vermutlich recht. Ich habe das auch nur mal so in den Raum geworfen. Ich selber war davon nicht betroffen aber ich kenne Einige die an die 1.000-3.000 ES am Tag haben und das alles irgendwie ewig viel Zeit hat.

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Umgang mit ständigen Extrasystolen

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@HellfireOne Ja, ich bin ja aktuell auch so ein Kandidat mit geschätzt über 1.000 Extrasystolen an schlechten Tagen. Am Freitag kam ich geschätzt auf um die 4.000. Mal sehen, was das Langzeit-EKG da festgestellt hat. Aber das hat aus rein medizinischer Sicht dennoch keine Eile, weil der Hausarzt ja erstmal bestätigt hat, dass mein Herz an sich gesund ist und ich keine Risikofaktoren habe. Dann geht es beim Kardiologen im Prinzip nur darum, das minimale Restrisiko auszuräumen, dass doch was am Herzen ist. Aber ich schätze mal, das lag bei mir bei weit unter 1%, zumal ich ja schon mal durchgecheckt wurde. Und es geht noch darum, die Last festzustellen, also ob es über 10.000 Extrasystolen am Tag sind, was eine regelmäßige jährliche Kontrolle sinnvoll macht. Oder ob es über 20.000 sind, was in Einzelfällen zu einer (reversiblen) Herzschwäche führen KANN - wenn das Ganze über Jahre anhält - und wo man dann zur Sicherheit interveniert. Es besteht aber tatsächlich medizinisch gesehen trotzdem keine Dringlichkeit. Psychisch sicher schon eher, aber da kann man auch mit dem Hausarzt reden, ob der einem da eine dringliche Überweisung für den Kardiologen ausstellen kann. Oder zur Not ins Krankenhaus gehen und sich dort durchchecken lassen. Ich sag mal, eh man jetzt völlig am Rad dreht, finde ich das schon vertretbar.

Ich fände es natürlich auch gut, wenn das alles schneller gehen würde. Dann hätte man weniger Zeit, sich in irgendwelche Horrorfantasien reinzusteigern und könnte so vielleicht manchmal die Entwicklung einer Herzphobie verhindern oder zumindest abmildern. Ich glaube, Herzstolpern (und Herzrasen) gehört so mit zu den belastendsten funktionellen Störungen, weil es eben das Herz betrifft (auch wenn es nicht vom Herzen kommt). Dazu bräuchte es aber vermutlich mehr Kapazitäten im medizinischen Bereich. Alles nicht so leicht.

@Pienimusta krass das klingt alles so normal mit den ES. In meinen Kopf geht das echt nicht rein. Rein vom logischen Sachverstand ist das ja alles geklärt aber im Inneren kommt es nicht an. Ich habe meist mal 1-3 ES am Tag und auch wochenlang nichts aber mein Verstand beschäftigt mich nach jeder ES stundenlang mit Was ist wenn. Habe das Thema auch schon weiter gesponnen aber auf nen grünen Zweig kommt man da auch nicht. Dabei ist das ja keine Bedrohung. Mir hat mal ein Kardiologe im letzten Jahr gesagt dass er noch kein 24h EKG gesehen hat wo keine ES drauf waren. Also 1-2 sind wo bei jedem zu finden.

@HellfireOne Ja, das ist die Schwierigkeit, dass es rein medizinisch bei einem gesunden Herzen irrelevant ist und bis zu einer gewissen Zahl (500) auch noch völlig normal. Bei dir klingt das wirklich nach einer absolut durchschnittlichen Anzahl (will dich jetzt nicht dissen ). Aber vom Gefühl her, ist es die ultimative Bedrohung. Ich denke, das kommt aus vielen Gründen: Man hatte nicht sein Leben lang Herzstolpern. Es taucht plötzlich auf oder man spürt es plötzlich, weil man sensibler wird. Somit weicht das vom bisher Bekannten ab. Dann ist das nichts, was man so landläufig kennt. Meistens erfährt man erst davon, dass es sowas gibt, wenn man selbst betroffen ist. Man hat die Erwartungshaltung, dass das Herz immer rhythmisch schlagen MUSS. Jede Abweichung davon wird als absolute Gefahr bewertet. Das ist natürlich dann auch ein Persönlichkeitsding. Aber leider merken gerade Leute, die sowieso sensibler sind und mehr zu Ängsten neigen, Herzstolpern auch mehr und haben es wahrscheinlich auch häufiger und öfter.

Der Dreh- und Angelpunkt ist die Bewertung und was man dann draus macht. Das Herz stolpert und automatisch ploppt im Kopf der Gedanke Was wenn auf und das Angstgefühl stellt sich ein. Das geht quasi automatisch und im Bruchteil einer Sekunde. Und man kann jetzt auch nicht sagen, was zuerst da war - die Angst oder der Gedanke. Die Frage ist - was machst du dann damit? Denkst du dann: Oh ja, was wäre wenn? Und spinnst das dann weiter? Fängst an zu googlen, hörst auf, Sport zu machen, sitzt verängstigt in der Ecke? Damit bestätigst du deiner Angst, dass wirklich Gefahr drohen könnte. Denn die lernt dadurch, wie du auf sie reagierst.

Stell dir vor, du hast ein kleines Kind, das Angst vor etwas hat. Wenn du dann panisch sagst: Oh ja, das kann ja wirklich gefährlich werden! Lass uns lieber schnell weglaufen! Und dann nimmst du es an die Hand und läufst schnell weg. Was lernt das Kind? Dass die Angst berechtigt ist. Und es wird sich beim nächsten Mal wieder oder noch mehr fürchten.

Die Angst hört nicht durch logische Überlegungen auf. Man kann das alles 100x durchhirnen, das wird nicht viel ändern. Man ist dann eher verzweifelt, weil man es zwar vom Kopf her begreift, aber trotzdem immer noch Angst hat. Es geht nur übers Verhalten, was sowohl den inneren Dialog, als auch das äußere Verhalten beinhaltet.

Also, was machst du genau, wenn dein Herz stolpert und die Was-wenn-Gedanken und die Angst kommen? Das können manchmal auch ganz subtile Dinge sein, wie z.B. die Muskeln anzuspannen. Sich in Gedankenschleifen zu verlieren und ewig an nichts anderes zu denken. Dort muss man ansetzen und es langsam anders machen. Das ist ein mühsamer, langwieriger Prozess (zumindest ist er es bei mir
). Und die Angst wird immer wieder kommen und die Verlockung, die alten Pfade wieder zu gehen. Aber es ist auch jedes Mal wieder eine Chance, etwas anders zu machen, anders darauf zu reagieren. Nicht drauf einzusteigen. Wenn man das immer und immer wieder macht, wird sich die Angstreaktion langsam abschwächen und vielleicht irgendwann ganz ausbleiben. Aber schon einfach zu merken, dass es besser wird, finde ich persönlich schon sehr lohnenswert.

@Pienimusta danke für den langen Text. Ich habe nen Freund der kam aus dieser Herzangst raus in dem er sich über jede ES gefreut hat. Scheint wo auch zu klappen dann in Endlosschleife.

@HellfireOne Ha, sehr gut! Er hat sie dann einfach mit einem anderen Gefühl als Angst verknüpft. Weiter vorn schrieb mal jemand, dass sie bei jedem Stolpern gelacht hat. Wenn man das über längere Zeit macht, hilft das sicher.

@Pienimusta naja er hat auch sowas gemacht, immer mal gelacht oder zumindest gelächelt und später wahrscheinlich freudig rum gehüpft und natürlich auch die Einsicht gehabt dass es normal ist. Er hat glaub immer so an die 20-40 gehabt. Heute merkt er es kaum bis gar nicht mehr und wenn er es merkt dann freut er sich. Ich kann das noch nicht... über eine ES freuen... das er erscheint mir noch komisch brauch die ja auch nicht zwingend aber auch das ist natürlich nur eine Bewertung meines lieben netten EGO Geistes.

@HellfireOne Also brauchen tut man sie wirklich nicht. Und das mit dem Lachen ist ja auch nur ein Weg. Ich denke, man muss da so ein bisschen seinen eigenen Weg finden. Für mich wäre die Stolperer akzeptieren zu können, schon erstmal völlig ausreichend. Mit wenigen Stolperern am Tag hab ich das mit der Zeit auch hinbekommen. Bin zwar währenddessen auch immer mal erschrocken, vor allem bei Salven, aber sobald es vorbei war, war es auch schon wieder gut. Und ich bin auch mal so gestartet, dass mir ein einziger Stolperer den ganzen Tag verdorben hat und ich nur noch panisch mit dem Finger am Puls da saß und nachts ständig Panikattacken hatte.

Das mit dem Lachen finde ich aber an sich trotzdem einen interessanten Gedanken. Vielleicht reicht es ja, wenn wir ein bisschen versuchen zu lächeln, auch wenn es stolpert und wir Angst haben? Also wenn es stolpert, einfach das Gesicht so ein bisschen zu einem Lächeln verziehen, möglichst kein verkrampftes Am besten schon mal mit Trockenübungen anfangen, wenn es gerade nicht stolpert, und es sich fest vornehmen. Ich probiere das mal und berichte!

@Pienimusta was hat der Hausarzt nochmal bei dir untersucht?

Mich hat heute der Nachmittag komplett aus der Bahn geworfen.. könnte nur heulen
Hatte seit 3 Tagen keinen spürbaren Stolperer.. dann war heute mein 1.Arbeuzstag.. alles gut bis ca halb 3.. hatten schon seit 1 1/2 Std anstrengender Teamgespräch aber eben sitzend..
Und auf einmal hat es jeden 4. Schlag gerumpelt.. 20 Minutzen lang ind dann bin ich mit dem Fahrrad meinen Hund abholen gefahren. Seitdem ist Ruhe.. Ich verstehe es einfach nicht es fühlt sich so organisch an.. Ich kann an nichts Anderes denken

@Joelle76 das mit dem ständig dran denken ist auch noch mein Problem und das trotz weniger ES. Man achtet den ganzen Tag drauf und dann, wenn man nicht mehr drauf achtet knallt mal eine rein und dann hat der Kopf Spaß.

Ich versuche jetzt auch zu lächeln wenn ich eine merke.

@HellfireOne ja mir gings von Stunde zu Stunde besser und ich hatte mich sooo auf die Arbeit gefreut, obwohl heute noch keine Kinder da waren. Bin Erzieherin..
Und dann knallt es so richtig rein und so viele am Stück... und ja es ist zuvor was total emotionales passiert und das hat mich sehr stark verletzt was ausgesprochen wurde.. Ich wurde nicht beleidigt aber habe erfahren, dass eine Kollegin,die bis vor 2 Jahren in der Löwengruppe gearbeitet hatte zum Abschiedsfest der Schulkinder eingeladen wurde und ich, die 25 Jahre in der Gruppe gearbeitet hat und jetzt nach der Krankheit, die Gruppe wechseln musste wurde nicht eingeladen.. direkt danach fing das Stolpern an

@Joelle76 Versuch dich eventuell nochmal an das Gefühl der Freude zu erinnern vielleicht schafft es Abhilfe.

Es geht gerade gar nichts.. habe jetzt als Test nochmal 0,5 mg Tavor genommen, ob es davon weggeht und falls muss ich mit den Stolperern wohl erstmal leben und andere Wege finden.
Habe so Angst vor koronare Herzerkrankung. Aber hätte ich dann nicht vielleicht auch andere Symptome?

Zitat von Joelle76:
@Pienimusta was hat der Hausarzt nochmal bei dir untersucht?

Blutwerte, Natrium, Kalium, Magnesium, Schilddrüsenwerte (TSH, ft3 und ft4), keine Ahnung, ob noch mehr. Ruhe-EKG und abgehorcht.

Ich verstehe es einfach nicht.. bei mir ist das entweder Herzstolpern oder Druck/Stechen in der Brust… immer im abwechselnd

Ich muss jetzt mal eine Frage stellen die mich selbst beschäftigt. Nerviger als meine paar ES finde ich die Wahrnehmung des Herzschlages. Also ich merke es fast rund um die Uhr seine Tätigkeit machen. das läuft auch meist alles rund und Puls ist auch gut. Nervig ist nur dass ich jede Veränderung im Körper spüre, also beim Aufstehen, hinsetzen. Gehen, laufen und so weiter. Ich arbeite jetzt schon lange daran dass ich das nicht mehr spüre in Form von auf andere Dinge konzentrieren aber es ist wie bei Kopfschmerzen, es ist immer da (was gut ist) aber es ist wie ein aufgezwungenes Monitoring was mich triggert. Kann auch nicht wie bei Knieschmerzen das Bein still halten. Das Herz schlägt nun mal und das soll es noch lange aber ich muss das nicht alles wahr nehmen. Hat da Jemand Erfahrung damit wie man sich wie um trainiert? Ich frag mich immer wo fällt von euch zum Beispiel der Fokus hin wenn ihr euch zum Schlafen hin legt? Bei mir fällt er sofort auf die Herztätigkeit oder auf die Atmung aber eher mehr Herz.

Bitte gebt mir dazu mal einen Tip und nein ich höre nicht ständig in mich hinein, ich spüre es einfach. Das kam mit meiner ersten heftigen Panik als ich 20 war. Seit dem ist dieser Filter wie weg.
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@Tatjana1989 kenne ich auch mit dem Druck, das sind in erster Linie Stresshormone die das machen. Einen Check sollte man trotzdem mal machen aber wenn das ok ist können Stresshormone durchaus ganz wunderbare Beschwerden machen. Ich habe heute auch dolle Druck aber ich habe beruflich etwas Stress gehabt. Atmen und Kopf ausschalten hilft da in einem gewissen Maß...

@HellfireOne mein Herz wurde mehr als einem lieb ist kontrolliert , 24 Std ekg , 2 Wochen ekg, Ultraschall, 2 x Krankenhaus, Herz MRT ( das war im Oktober 23) und in Juni war ich nochmal beim Kardiologen ekg sowie Ultraschall.. es war alles in Ordnung.. aber es kann doch trotzdem was passieren

@Pienimusta genau, das wurde bei mir auch gemacht

@Tatjana1989 bei mir genauso... die 3 Tage ohne ES hatte ich diesen Druck
@HellfireOne das kenne ich auch und wenn ich an mir runtergehen, so wie jetzt wenn ich aufs Handy gucke, sehe ich das Herz schlagen..
Ich muss sagen das stört mich widerrum gar nicht und habe ich nir mal wahrgenommen, weil irgendwer das hier im Forum schrieb. Was ich aber nicht abkann, ist wenn ich auf dem Kissen liege, auf der Seite und meinen Herzschaf höre. Da warte ich dann immer auf das Stolpern..

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