@Toni Ja, ich merke sie leider alle Gefühlt waren es an dem Tag auch eher doppelt so viele. Also nicht, dass ich denke, dass das EKG zu wenige aufgezeichnet hätte, sondern dass sich die 2000 für mich mehr angefühlt haben, weil ich eben jede einzelne merke. Das war aber auch ein Tag, wo es gefühlt die ganze Zeit gestolpert hat. Quasi von Mittag bis in die frühen Morgenstunden, weil ich einen Magen-Darm-Infekt hatte und der das Stolpern offensichtlich sehr befeuert hatte. Am nächsten Tag ging es mir vom Bauch her besser und auch das Stolpern war weniger. Meist hab ich aktuell eher zwischen geschätzt einer Handvoll und vielleicht ein paar Hundert Stolperern am Tag. Und die merke ich auch alle Kann mir auch nicht vorstellen, die nicht zu merken, wie das offensichtlich ja bei vielen der Fall ist (glaube was von 70% gelesen zu haben, die ihre Stolperer nicht merken).
Warum es beim Einschlafen öfter stolpert, ist schwer zu sagen. Bei mir stolpert es in der Regel eher zwischen Mittagessen und Abendessen und abends ist Ruhe. Aber es gibt auch viele, bei denen es eher abends und im Bett stolpert. Aber im Grunde spielt das auch keine Rolle, wann es stolpert. Außer natürlich, dass es abends/nachts besonders nervt. Konnte da auch schon nicht schlafen, wenn ich es mal nachts hatte. Hab dann aber beschlossen, stur zu sein und trotzdem zu schlafen. Und das ging dann komischerweise auch.
Zum sekundären Krankheitsgewinn: Ja, ich weiß nicht. Mir kommt das manchmal auch so ein bisschen toxisch vor, so nach dem Motto: Du willst ja nicht gesund werden, weil dir das Kranksein so viele Vorteile bringt. Natürlich hat es AUCH Vorteile, wenn man krank ist, aber niemand ist lieber krank als gesund. Lieber ginge ich zu dem blöden Geburtstag, als mit Angst zuhause zu hocken. Kann natürlich sein, dass man, wenn man lernt, öfter mal Nein zu sagen und seine Grenzen zu wahren, dass man dann das Stresslevel senken kann und in Folge dessen weniger psychische oder psychosomatische Probleme hat. Das ist ganz sicher so. Aber deswegen würde ich immer noch nicht denken, dass die vermeintlichen Vorteile der Erkrankung ein wesentlicher aufrechterhaltender Faktor sind. Sondern eher die Unfähigkeit, anders mit gewissen Schwierigkeiten umzugehen. Bin da aber auch nicht immer auf einer Schiene mit der Verhaltenstherapie. Dort heißt es ja auch, dass wenn man nicht vorankommt in der Therapie, dass das an mangelnder Motivation liegt. Das geht ja auch in die selbe Richtung. Und das kann sein, ist aber meines Erachtens meistens nicht der Fall bei Menschen mit Ängsten, Depressionen und psychosomatischen Beschwerden.
Für mich steckt da viel negative Haltung gegenüber dem Erkrankten dahinter, die vielleicht sogar noch historisch begründet ist. So als ob der Erkrankte sich bloß anstellen würde. Ich habe diese Sichtweise jedenfalls nie als hilfreich für mich erlebt. Mich zieht das eher runter, als wenn man mir vermittelt, dass ich die Motivation besitze, dass es mir besser geht, und dass mir nur die Skills fehlen, die man aber lernen kann. Vielleicht geht es da anderen anders und das Thema Krankheitsgewinn kann hilfreich sein.
05.10.2024 12:10 •
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