Hallo Altin und an alle hier im Forum!
Ich hatte ja versprochen von mir noch mehr zu erzählen.
Bei mir begann es mit den ES in Mai 2013. Bis da hin hatte ich einige erkältungen hinter mir. Dazu kam noch psychischer Stress mit meinen Eltern, der sich schon seit Jahren hinzog. Ich muss dazu sagen, dass ich Asthma habe, was sich allerdings nicht in Anfällen äußert, sondern in einer schwankenden Verengung der Bronchen, das insbesondere bei körperlicher Belastung, z. B. Radfahren. Gegen das Asthma hatte ich ende der 90er Jahre Sabutamol verschrieben bekommen. Das habe ich über die Jahre schön brav weiter genommen, ohne zu bemerken, dass ich die Dosis immer mehr erhöht hatte. Warnungen diesbezüglich habe ich überhört. So kam es, dass ich eines Abends im Mai 2013 auf dem Sofa heftigste ES bekam. Ich wurde panisch. Meine Frau wurde panisch. Ich hatte dann in der Notaufnahme des Klinikums angerufen. Die sagten ich könne jeder Zeit kommen. Offensichtlich war das dann so beruhigend, dass die ES wieder verschwanden ... So dachte ich. Am Nächsten morgen wieder vereinzelte ES. So begann dann die Odyssee, die jeder hier im Forum kennt. Am Ende war ich dann bei dem besten Spezialisten hier im Uni-Klinikum. Ergebnis: Herz ist gesund. Auf dem Ergometer war ich sogar einige Prozent besser als der Altersdurchschnitt. Ich soll Mineralwasser mit Magnesium und Calcium trinken. Was hat die ES ausgelöst? Antwort: Evtl. eine Herzmuskelentzündung bei einer der vielen Erkältungen oder eine überdosierung mit Salbutamol. Mit der Diagnose, dass das Herz gesund ist, hätte ich mich ja nun eigentlich beruhigt zurücklehnen können. Aber es kam, wie bei vielen von Euch auch, anders. Ich hörte mehr in mich hinein. Haben die Ärzte nicht doch was übersehen? Dazu kommt bei mir noch, dass ich auf dem linken Ohr einen pulssynchronen Tinitus habe. Somit kann ich mich ständig selbst überwachen... Das führte dann zu immer mehr Angstzuständen. Das Salbutamol habe ich natürlich nicht mehr angerührt. Ich war überzeugt, dass alle Asthmamittel die ES nur noch schlimmer machen. So bin ich dann zur Heilpraktikerin, die mich und meine Mutter schon seit jahren kennt. Sie sah in meinen Beschwerden vor allem psychische Probleme, die vom Verhältnis zu meinen Eltern her rühren. Ich bekam von ihr entsprechende Hochpotenzen. Dazu die Schüßlersalze Kalium pos. und Magnesuim phos. sowie ein Bachblütentherapie. Damit bin ich dann mit meiner Familie in den Zelturlaub an die Nordsee. Für mich war das kein Urlaub. Die Angst blieb und verfestigte sich. Die ES wurden allerdings weniger. Sicher auch, weil ich anfing jede Anstrengung zu vermeiden. Und das, wo ich doch immer so aktiv war. Wieder zu Hause bin ich dann zur Hausärztin und zum Lungenfacharzt. Der hat mir dann Aerosole mit Langzeitwirkung verschrieben. Die erste Inhalation führte zu neuerlichen ES. Ich bekam wieder Panik. Ich rührte die Medikamente wieder Wochenlang nicht an. Gleichzeitig habe ich dann eine Psychotherapie angefangen, die ich heute noch mache. Ich habe inzwischen viel aufgearbeitet und mich auch wieder an die Asthma-Aerosole gewagt. Und siehe da: Ich bekam Luft, ohne verstärkte ES. Die wurden eher weniger.
Was für mich vor allem schlimm war und auch noch ist, dass ich Schlafstörungen durch die Angst habe, die sich festgesetzt hat. An die ES habe ich mich inzischen einigermaßen gewöhnt. Nur die Seele ist noch immer nicht ganz auf der Höhe. Die braucht lange, um zu heilen.
Die ES werden überigens durch Infekte schlimmer. Das musste ich jetzt auch schon zweimal durchmachen. Beim zweiten mal, konnte ich schon besser damit umgehen. Tatsache ist, dass gerade feinfühlige Menschen an den ES furchtbar leiden. Das, obwohl das Wissen über die Unschädlichkeit der ES da ist. Mir hat es sehr geholfen, Eure Beiträge zu lesen. Auch Euch wurde die Unschädlichkeit immer wieder mitgeteilt. Meine Ärztin und meine Thrapeutin (diese verfügtauch über ein medzinische Ausbildung) bestätigten mir dies ebenfalls. Ich kann Euch allen nur raten, Euch professionelle Hilfe zu holen, um aus der seelischen Kriese wieder heraus zu kommen. Freunde und Familie können dies nur bedingt leisten. Die ES werden mit dem psychischen Wohlbefinden weniger und werden auch als weniger bedrohlich wahrgenommen. Es ist heute kein Manko mehr, wenn man sich professionell helfen lässt.
Angst habe ich inzwischen am Tag nicht mehr oder nur wenig. Nur die Nächte sind immer noch kritisch. Ich denke das wird auch noch werden. Mit der Vermeidung von Sport und anderen Aktivitäten habe ich inzwischen auch aufgehört. Wichtig: Mit der Vermeidung suggeriert man seinem Unterbewußtsein erst recht das Gefühl von Krankheit.
Hier ein interessanter Link für Euch:
http://www.ratgeber-panik.de/lexikon/extrasystolen.htmlVielleicht finden sich einige auch hier wieder:
http://www.zartbesaitet.net/So, ich muss jetzt erst mal Schluss machen.
Viele Grüße und die besten Wünsche an alle!