@hackloewenzahn
Jetzt mal ganz direkt: Du bist dabei, deine eigenen Ängste auf deinen Sohn zu übertragen – und das ist ein riesiges Problem.
Dein Sohn ist 26 Jahre alt. Er ist gesund, hat keine Symptome und war bereits beim Arzt, der gesagt hat, dass alles normal ist. Aber du glaubst ihm nicht. Du suchst weiter, testest selbst an ihm rum und redest dir ein, dass du „ihn nicht bedrängen willst“ – aber genau das tust du.
Was glaubst du, was passiert, wenn du das weiter so machst?
• Du bringst ihn dazu, selbst an seinem Körper zu zweifeln.
• Du kannst ihn in eine Angstspirale treiben, die er ohne dich niemals gehabt hätte.
• Du vermittelst ihm, dass er ständig kontrollieren und nach Krankheiten suchen muss.
Das ist genau der Mechanismus, wie Angst in Familien weitergegeben wird. Kinder (und auch erwachsene Kinder!) lernen von ihren Eltern, wie sie mit Unsicherheit umgehen. Wenn du selbst immer wieder in Panik gerätst und nach der schlimmsten Möglichkeit suchst, wird er das übernehmen – ob bewusst oder unbewusst.
Fakt ist:
• Dein Sohn hat keine Symptome.
• Ein Arzt hat ihn gesehen und keine Auffälligkeiten festgestellt.
• Nicht jeder Körper ist nach dem medizinischen Lehrbuch „perfekt“. Nägel können sich individuell unterscheiden, ohne dass es pathologisch ist.
Wenn du wirklich verhindern willst, dass dein Sohn in den gleichen Hypochondrie-Kreislauf gerät wie du, dann hör auf, ihn zu testen, ihn zum Arzt drängen zu wollen und deine eigenen Ängste als „Sorge um ihn“ zu tarnen. Das ist keine Fürsorge – das ist dein eigener Kontrollzwang, der sich verselbstständigt hat.
Also hör auf damit. Dein Sohn ist alt genug, sich selbst um seine Gesundheit zu kümmern. Wenn er keine Beschwerden hat, gibt es keinen Grund, das weiter zu verfolgen. Du musst lernen, mit deiner eigenen Unsicherheit umzugehen, anstatt sie auf ihn zu übertragen.
04.03.2025 08:01 •
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