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Zitat von 16hemi16:
Ich habe jetzt nicht alles nachgelesen, vielleicht steht es schon irgendwo, aber darf ich fragen, wie dein Alltag so generell abläuft ?

Klar! Man darf mich generell alles fragen.

Meinst du nun seit der Phase mit den akuten Symptomen oder allgemein?

Beides

A


Überzeugung Krebs zu haben

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Achso deine Schilddrüse wurde sicher schon gecheckt? Auch auf Antikörper? Also in Richtung Hashimoto oder Basedow?

Was ist denn deine Diagnose von deiner/deinem Therapeut/in?

Zitat von 16hemi16:
Beides

Vor dem ganzen Wahnsinn bin ich meine 10 Stunden in der Arbeit gewesen, abends heimgekommen und habe Blödsinn in mich reingefressen vor lauter Unzufriedenheit oder Frust. Das Gefühl der Einsamkeit und Traurigkeit stand da wohl im Mittelpunkt. Die Wochenenden waren mit Haushalt, Fußball gucken und Zocken besetzt. Große Dinge hatte ich die letzten zwei Jahre nicht mehr unternommen. Zuvor war das wenigstens noch sporadisch der Fall. Sport ist leider komplett hinten runtergefallen.

Aktuell sieht es so aus, dass ich seit der Situation in der ich mich befinde krankgeschrieben bin und nicht mehr in der Lage zur Arbeit zu gehen. Zumindest fühlt es sich für mich so an, dass es keinen Sinn mehr macht. Habe ja mit dem Leben ein Stück abgeschlossen bei solch schlimmen Krankheiten, die ich vermeintlich habe.

Ich hoffe, die Infos können euch weiterhelfen, um eventuell ein Bild zu bekommen was los sein könnte.

Zitat von 16hemi16:
Achso deine Schilddrüse wurde sicher schon gecheckt? Auch auf Antikörper? Also in Richtung Hashimoto oder Basedow?

Schilddrüsenknoten, wohl gutartig laut Pathologie, funktioniert einwandfrei. Antikörper weiß ich nicht welche Werte das sind aber du meinst wahrscheinlich Globuline, oder?

Es ist wirklich schade,du machst dir mit deiner wahnhaften Hypochondrie dein junges Leben kaputt.
So stark wie das bei dir schon ist wirst du wohl um einen vollstationären Aufenthalt in einer Klinik nicht mehr herum kommen.alleine kommst du da nicht mehr raus

Zitat von 1RosaRot1:
Was ist denn deine Diagnose von deiner/deinem Therapeut/in?

Ich hatte lediglich eine Diagnose aus der Tagesklinik, die ich vor 3,5 Jahren besucht hatte. Mein jetziger Therapeut stellt keine Diagnose an sich, zumindest war das nie ein Thema. Es ging immer nur um die Behebung der tiefliegenden Ursache denke ich. Wahrscheinlich braucht man hierzu keine Diagnose auf dem Papier.

Aber laut Klinik war es damals eine mittelschwere Depression und eine narzistische Problematik meiner Persönlichkeit.

Laut Therapeut der ambulanten Versorgung bin ich einfach jemand, der sich vor Verantwortung drückt und Krankheitsgelüste habe. Dahinter steckt natürlich etwas aber da guck ich leider nicht hin.

Ich habe auch jeden Tag ganz starke Symptome. Hier jetzt alle aufzuzählen würde keinem weiterhelfen.

Wenn die Seele schreit und man es nicht hören will muss der Körper dafür sorgen, dass er gehört wird.

Hättet mir man vor 1 Jahr gesagt ich würde jetzt hier so sitzen dem hätte ich ein Vogel gezeigt. Jetzt geh ich vollstationär in Behandlung weil ambulant bei mir nicht reicht.

Ganz ehrlich manchmal wäre ich froh etwas organisches zu haben. Einfach um die Kontrolle abgeben zu können. Aber genau da liegt das Problem. Die Kontrolle jetzt bin ich für meine Genesung verantwortlich. Unbequeme Wahrheit..

Zitat von 1RosaRot1:
Ich habe auch jeden Tag ganz starke Symptome. Hier jetzt alle aufzuzählen würde keinem weiterhelfen. Wenn die Seele schreit und man es nicht hören ...

Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft für diese Zeit. Es wird dich hoffentlich weiterbringen und dir helfen.

Das mit der Kontrolle abgeben könnte ich nicht. Die Vorstellung es nicht selbst in der Hand zu haben macht mir Angst. Vielleicht auch genau deshalb die vielen Untersuchungen, um eine Sicherheit zu bekommen, die wir Menschen aber wohl nie haben werden.

Hast du denn schon lange Probleme mit alledem?

Du hast genau 2 Möglichkeiten

Entweder du begiebst dich in eine Klinik wo du vollstationär an deiner massiven Hypochondrie arbeiten kannst

Oder

Du gehst endlich zu einem onkologen und lässt dir deinen Krebs diagnostizieren

Denn so wie es jetzt ist,ist es ja kein Leben mehr was du führst

Zitat von Chrissiii:
Das mit der Kontrolle abgeben könnte ich nicht. Die Vorstellung es nicht selbst in der Hand zu haben macht mir Angst. Vielleicht auch genau deshalb die vielen Untersuchungen, um eine Sicherheit zu bekommen, die wir Menschen aber wohl nie haben werden.

Und solange du das nicht kannst wird sich nix ändern. Und ja irgendwann wird man durch die psychisch auch wirklich körperlich krank. Es ist ja enormer Stress den du dich täglich aussetzt.

Meine Therapeutin hat mir da ganz klar gesagt ohne Kontrolleabgabe werde ich keine Linderung erleben.

So richtig schlecht geht es mir seit ca einem Jahr. Ich hatte schon lange immer mal Probleme aber keine die mich sonderlich stark eingeschränkt haben. Dann kam Tag x und seit dem ist alles anders. Naja deswegen nun der Schritt ins Krankenhaus.

Zitat von NIEaufgeben:
Du hast genau 2 Möglichkeiten Entweder du begiebst dich in eine Klinik wo du vollstationär an deiner massiven Hypochondrie arbeiten kannst Oder Du ...

Harte aber vermutlich sehr ehrliche Worte.

Krebs möchte ich definitiv nicht haben, aber wer will das schon.
Für mich war immer nur im Vordergrund gestanden, dass alles organisch abgeklärt wird und ich dann mit dieser vermeintlichen Sicherheit wieder durchstarten kann.

Zitat von 1RosaRot1:
Und solange du das nicht kannst wird sich nix ändern. Und ja irgendwann wird man durch die psychisch auch wirklich körperlich krank. Es ist ja ...

Das leuchtet mir durchaus ein. Nur ist das ein sehr schwerer Weg aus dem Strudel herauszufinden und vor allem auch eben diese Kontrolle abzugeben.

Jetzt habe ich zum Beispiel wieder etwas, das mich beschäftigt.
Diese ständige und immer schlimmer werdende Müdigkeit. Die macht mich auch sehr unsicher. Kann 10 Stunden schlafen und danach gleich weitermachen und wieder ins Bett. Appetit bleibt weiterhin aus und Nachtschweiß kommt auch immer noch vor. Zudem diese zwei Infektionen mit leichtem Fieber innerhalb von 6 Wochen. Das kann doch nicht alles psychisch sein.

Du gehst für dich den Schritt von dem du überzeugt bist und das wird dir helfen. Finde ich klasse.

@Chrissiii

Müdigkeit, Nachtschweiß, kein Appetit und Infekte, sind alles Symptome die man bei hohem Stress bekommt.

Du bist in letzter Zeit auf Hochtouren gelaufen das ist überhaupt kein Wunder...

Ich kenne das 1 zu 1 von mir selbst.

Das Problem daran ist, es ist eine ganz normale Reaktion auf den Stress den du hinter dir hast ABER für uns Hypochonder ein neu gefundenes Fressen für eine körperliche Ursache...
Und schon beginnt eine neue Spirale der Angst...

Kaum ist man nach einer Untersuchung beruhigt, kommt schon das nächste Problemchen.

Ich weiß manchmal nur nicht, was steckt dahinter? Warum können wir unser Leben nicht einfach genießen?

Ich habe darauf leider auch noch keine Antwort gefunden....

Ich habe seit 2016 extremen Nachtschweiß und zum Glück lebe ich noch.
Ich hatte Phasen, wo ich jeden Morgen Zacken und Blitze gesehen habe, Bauchkrämpfe hatte, vor Zittern kaum laufen konnte. All das zusammen würde die schlimmsten Diagnosen entstehen lassen, wenn man dem Gedanken folgt oder gar googelt. Ich habe das ignoriert, weil mir klar war, dass die krasse Angst damals Ursache war, der Zusammenhang war mir klar. Also habe ich all diese Dinge ignoriert und mir gesagt "Alte, das ist alles nur deine Hysterie". Wäre ich mit jedem dieser Symptome zu einem Arzt gerannt, das hätte einen mega Marathon ergeben und das hätte mich dann wirklich krank gemacht. Denn die Konfrontation mit diesen Untersuchungen und Verdachtsdiagnosen macht einen doch erst richtig krank und vor allem abhängig.
Ich habe dann wirklich den harten Entschluss gefasst, alles zu ignorieren und ich sagte mir, wenn es das ist, was ich denke, werde ich das ja schnell merken und dann war es das, mehr als sterben kann ja nicht passieren.
Mir ist dann aufgefallen, dass die Symptome im Laufe des Tages verschwanden, wenn ich mich intensiv mit positiven Dingen beschäftige.
Mir ist auch aufgefallen, dass die Schweißausbrüche an die Angstgedanken gekoppelt sind und sofort nachlassen, wenn ich meine Gedanken auf etwas Interessantes richte.
Mir ist auch aufgefallen, dass die Symptome erst morgens einsetzen, bei, Erwachen und sich im Tagesablauf bessern. Gerade das weist deutlich auf eine psychische Sache hin.
Auch wenn es hart klingt, wenn man diesen Schnitt nicht macht, gibt man sich in eine schreckliche Abhängigkeit und Abwärtsspirale.
Denn, natürlich gehen Ärzte jedem dieser Symptome auf den Grund, wenn man damit auftaucht. Dann kommen erst diese tödlichen Verdachtsmomente ins Spiel, werden real.
Will man sich das antun?
Und, was hast du davon, wenn du, nur rein theoretisch gedacht, gegen jede rationale Überlegung, das Schlimmste hast, was ja unwahrscheinlicher ist, als ein Sechser im Lotto.
Was hast du von so einem Urteil schwarz auf weiß?
Dahinter steht doch die Fiktion, man würde dann Rettung finden.
Der Glaube, da gibt es Götter in weiß, die allmächtig sind und alle Wunder vollbringen, wenn man sich ihnen nur hingibt.
Ist es das, was du erhoffst?
Dass da ein Retter kommt und alle Probleme löst?
Ich klinge sehr zynisch, das ist mir klar.
Aber mir hat diese harte Konfrontation sehr geholfen.
Natürlich sollte man bei belastenden Beschwerden gerne einmal den Arzt aufsuchen und wenn der sagt, das ist harmlos, dann würde ich mich daran festhalten und den Rest ignorieren.
Es geht darum, diesen Teufelskreis zu durchbrechen.

Zitat von Chrissiii:
Das leuchtet mir durchaus ein. Nur ist das ein sehr schwerer Weg aus dem Strudel herauszufinden und vor allem auch eben diese Kontrolle abzugeben. ...


Vielleich hilft es dir, dich statt mit deinem Krebs, mit deinem Tod auseinander zu setzen. Bucket List schreiben, Beerdigung planen, Testament aufsetzen, Konflikte bereinigen etc. vor allem: akzeptieren, dass auch du sterben wirst.
Irgendwann wirst du das definitiv brauchen bzw kann es für Hinterbliebene nützlich sein.
Sponsor-Mitgliedschaft

Ach, und noch was: tausche dich doch auch mit anderen Krebskranken in entsprechenden Foren aus. So kannst du schonmal Wissen sammeln, wo die besten Onkologien/Onkologen in D sind, was aktuell die erfolgversprechendsten (Chemo-)Therapien sind, wie man trotz bevorstehendem Tod dennoch sein Leben noch genießen kann. Hier drehst du dich ja doch nur im Kreis um psychische Probleme, die auf dich nicht zutreffen. Das ist angesichts deiner Krankheit doch eigentlich verschwendete Lebenszeit.

Pauline, das ist doch jetzt ironisch gemeint, oder?
Die Idee, einmal das Schlimmste, nämlich den Tod, rein gedanklich vorweg zu nehmen, ist im übrigen eine durchaus empfohlene Praxis. Der Mensch schaltet nämlich, nach einer gewissen Zeit automatisch auf Gewöhnung und schaltet auch die Angst aus. Das ist von der Natur aus überlebenstechnischer Sicht so vorgesehen. Man kann nicht dauerhaft im höchsten Alarmmodus verbleiben und stumpft dann ab.
Ich habe das damals, in meiner schlimmsten Phase ja durchgezogen und gesagt, ok, nun stirbst du. Schön ist das allerdings nicht.
Von einschlägigen Foren würde ich aber dringendst (drei mal unterstrichen!) abraten, das kann sogar gesunde Menschen existenziell erschüttern. Bitte nicht.

Zitat von marialola:
Pauline, das ist doch jetzt ironisch gemeint, oder?


Tatsächlich nur zu einem kleinen Teil


Zitat von marialola:
Die Idee, einmal das Schlimmste, nämlich den Tod, rein gedanklich vorweg zu nehmen, ist im übrigen eine durchaus empfohlene Praxis.

Zum einen genau das: Sich mit seiner eigenen Sterblichkeit zu arrangieren, bringt enorm viel Lebensfreude. Das Unvermeidliche mit all seiner Energie zu verhindern, ist schlicht vergebene Liebesmüh und macht das Leben weniger lebenswert

Zum anderen: erst, wenn man seine Krankheit akzeptiert hat - hier steht nicht diagnostizierter Krebs im Raum - kann man damit arbeiten, sprich die richtigen Schritte einleiten und damit wieder Oberhand und das Steuer über sein Leben gewinnen.

Das gilt praktischerweise auch für viele psychische Krankheiten.

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Dr. Matthias Nagel
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