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Hallo ihr Lieben,
mich beschäftigt seit einiger Zeit immer wieder ein Thema. Ich habe seit mehreren Jahren Emetophobie, kann mittlerweile damit gut umgehen (bis auf Ausnahmen und natürlich immer diese kleinen kurzen Panikschübe die ich aber dann doch schnell in Griff bekomme). War auch schon in stationärer Therapie etc.
Nun fange ich nächsten Monat nach meinem abgebrochenen Psychologie-Studium, mein Soziale-Arbeit Studium an, nebenbei möchte ich aber gerne noch ehrenamtlich tätig sein. In letzter Zeit habe ich immer mehr mit dem Gedanken gespielt, bei Organisationen wie DRK etc ehrenamtlich als Sanitäter (oder was es da so für Angebote gibt) zu machen. Mein Ziel ist es vor allem, meine Angst vor dem Erbrechen, bzw. generell den Kontrollverlust weiter zu minimieren.

Es wird so oft von Konfrontation gesprochen, jedoch kann man sich mit der Angst vor dem Übergeben bzw. mit dem Übergeben an sich relativ wenig konfrontieren - es sei denn man bricht regelmäßig.

Ich bin jedoch echt super unsicher und wollte euch mal fragen, ob jemand Erfahrungen im Sanitätsdienst gemacht hat und allgemein Erfahrung mit Konfrontation hat (egal wovor).

Ich habe einfach die Hoffnung, dass je mehr ich mit dieser Thematik im Umgang bin (und das nicht nur gedanklich sondern real), desto normaler wird es für mich und ich lerne meinen Körper auf diese Weise sogar vielleicht anders schätzen.

Ich freu mich über Tipps und Erfahrungen!

17.03.2018 21:53 • 22.03.2018 #1


17 Antworten ↓


absolut. go for it! ich hab das so ähnlich gemacht und das war einer der besten entscheidungen

A


Trotz Angststörung als Sanitäter arbeiten?

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@Emily_the_strange Bist du offen damit umgegangen? Würde halt schon bei dem ersten Beratungsgespräch sagen, dass ich diese Angst habe und diese Arbeit auch mache, um mir selbst zu helfen.

Also bei mir ist es total in die Hose gegangen. ich habe es auf ähnlichen Wegen versucht und bei mir kam es zur Verschlechterung. Aber ich denke jeder muss seinen Weg finden und dazu muss man austesten.

Zitat von banane2016:
@Emily_the_strange Bist du offen damit umgegangen? Würde halt schon bei dem ersten Beratungsgespräch sagen, dass ich diese Angst habe und diese Arbeit auch mache, um mir selbst zu helfen.


nein bin ich nicht und aus meiner perspektive würde ich dir davon auch abraten. es geht beim sanidienst (oder völlig egal bei welchen medizinischen diensten) nicht darum, dass du die helfen sollst, sondern anderen. ich als personaler würde dich damit nicht einstellen.

Denke Mal dem DRK wäre nicht geholfen wenn du bei jedem Einsatz gleich wegen Erbrechen ausfällst..... Solche Einsätze sind Teamwork und jemanden der nur da ist um seinen Körper besser kennenzulernen können die nicht gebrauchen. Gebrochen wird regelmäßig das kann ich dir jetzt schon sagen.

Ich würds auf jeden Fall versuchen. Schließlich soll man sich von seiner Angst nicht einschränken lassen. Du hast doch nichts zu verlieren

Hast du mal was ehrenamtliches in Betracht gezogen, dass nicht ganz so extrem ist. Bei uns im Kh gibt es ehrenamtlich Tätige, die für bettlägerige kleine Aufgaben erfüllen, was vom Kiosk holen oder ähnliches. ...Patienten zur Aufnahme begleiten. .etc.

Zitat von Karl67:
Ich würds auf jeden Fall versuchen. Schließlich soll man sich von seiner Angst nicht einschränken lassen. Du hast doch nichts zu verlieren


Sie hat nichts zu verlieren aber die anderen.... nämlich eine teamkollegin wenn sie mitten im Einsatz ausfällt... ziemlich egoistische Gedankenweise von dir.

Versuch's doch einfach mal mit einem 4-wöchigen Praktikum. Dann wirst du ganz schnell merken, ob es was für dich ist.
LG

Hi Banane

In vielen Krankenhäusern gibt es auch die Möglichkeit des Transportdienstes. Du schiebst die Patienten im Bett zb von der Station zur Endoskopie. Vorteil: Du brauchst kein großes medizinisches Hintergrundwissen und du kannst der Situation relativ schnell entfliehen wenn es dir zu viel wird (Patient abgegeben, Ärzte/Pflege kümmert sich). Im Notdienst selbst würde ich sowas nicht machen, das kann sehr heftig für dich werden und du bist Patient und Kollegen dann vermutlich keine Hilfe mehr.
Ich finde es toll, dass du dich deinen Ängsten stellen willst.

Ich arbeite seit einigen Jahren hauptberuflich als Rettungssani Täter und würde dir selbiges auf keinen Fall empfehlen.
Im Einsatz stehst du zu zweit mit deinem Kollegen da und musst zu 1000% funktionieren und auch danach hat man meist keine Abkühlungsphase bis zum nächsten.

Was ich dir empfehlen könnte wäre dich einer Bereitschaft anzuschließen und evtl den ein oder anderen Sanitätsdienst (Konzerte, Wettkämpfe) etc zu betreuen. Da hat man meist eine kleinere Ausbildung (zB San AB) die allerdings über die Bereitschaft finanziert wird. (Der Rettungssanitäter ist nicht billig)

Zitat von Aequitas:
Ich arbeite seit einigen Jahren hauptberuflich als Rettungssani Täter und würde dir selbiges auf keinen Fall empfehlen.
Im Einsatz stehst du zu zweit mit deinem Kollegen da und musst zu 1000% funktionieren und auch danach hat man meist keine Abkühlungsphase bis zum nächsten.

Was ich dir empfehlen könnte wäre dich einer Bereitschaft anzuschließen und evtl den ein oder anderen Sanitätsdienst (Konzerte, Wettkämpfe) etc zu betreuen. Da hat man meist eine kleinere Ausbildung (zB San AB) die allerdings über die Bereitschaft finanziert wird. (Der Rettungssanitäter ist nicht billig)

Gute Idee, vorallem wenn sie auf Konzerte etc. hat sie auch gleich ihre Konfrontation zwecks Kotzen

Zitat von laribum:
Denke Mal dem DRK wäre nicht geholfen wenn du bei jedem Einsatz gleich wegen Erbrechen ausfällst..... Solche Einsätze sind Teamwork und jemanden der nur da ist um seinen Körper besser kennenzulernen können die nicht gebrauchen. Gebrochen wird regelmäßig das kann ich dir jetzt schon sagen.


nunja es geht mir ja auch nicht darum, dass ich bei jedem Erbrechen dann sofort wegrenne - ganz im Gegenteil. Ich will mich ja gerade dem Stellen und mich aktiv damit auseinandersetzen.

Zitat von Aequitas:
Ich arbeite seit einigen Jahren hauptberuflich als Rettungssani Täter und würde dir selbiges auf keinen Fall empfehlen.
Im Einsatz stehst du zu zweit mit deinem Kollegen da und musst zu 1000% funktionieren und auch danach hat man meist keine Abkühlungsphase bis zum nächsten.

Was ich dir empfehlen könnte wäre dich einer Bereitschaft anzuschließen und evtl den ein oder anderen Sanitätsdienst (Konzerte, Wettkämpfe) etc zu betreuen. Da hat man meist eine kleinere Ausbildung (zB San AB) die allerdings über die Bereitschaft finanziert wird. (Der Rettungssanitäter ist nicht billig)


Ich habe auch mehr an den Sanitätsdienst gedacht, sorry, habe mich da vielleicht blöd ausgedrückt. Ich habe nicht vor, im Rettungswagen durch die Gegend zu düsen - das wäre mir auch viel zu heftig. Was ich gerne ausprobieren würde wäre vor allem im Sanizelt auf Veranstaltungen auszuhelfen. Natürlich muss man da auch funktionieren, dennoch habe ich es bis jetzt so erlebt (wenn ich selbst Patient dort war), dass mehrere Helfer zur Seite stehen und es generell ein wenig ruhiger (natürlich mit ausnahmen!) zugeht als im Notdienst.
Sanitätsdienst würde mir insofern auch besser passen, da ich glaube ich dort ungebundener bin, sprich was Bereitschaftsdienste angeht etc,. bin ich da richtig informiert?

Hallo, also du kannst es nur versuchen. Bei mir würde es nach hinten losgehen. Ich habe Krankheitsangst und Angst vor erbrechen. Habe mal ein 2 wöchiges Praktikum im Krankenhaus gemacht, danach war alles schlimmer wie vorher...
Konfrontation hilft mir nicht weiter, eher im Gegenteil...
Ich habe gelesen (Buch) das Angst Patienten ihr Gehirn mit negativen Gedanken trainieren und das man das Gehirn neu programmieren muss sozusagen. Ein langer schwerer Weg.. Wenn man jetzt mit Konfrontation arbeitet, wird immer wieder mit negativen und Angst gefüttert sozusagen.. Ich finde da ist was dran und habe eben an mir mehrfach erlebt das es nicht funktioniert...
Aber ist mein Erleben und nur meine Meinung.

Viel Erfolg

@schneemann2018 ich kann deine Meinung total nachvollziehen und denke das ähnlich wie du. Nur habe ich die Hoffnung, dass ich im Sanitätsdienst einfach einen anderen Umgang damit lernen. Z.B. dass Erbrechen auch förderlich für den Körper sein kann bei Vergiftung etc. Ich möchte einfach ein anderes Verhältnis zu Krankheiten und deren vermeintliche Hilflosigkeit erlernen.. also auf jeden fall ist das meine Hoffnung

Zitat von banane2016:
@schneemann2018 ich kann deine Meinung total nachvollziehen und denke das ähnlich wie du. Nur habe ich die Hoffnung, dass ich im Sanitätsdienst einfach einen anderen Umgang damit lernen. Z.B. dass Erbrechen auch förderlich für den Körper sein kann bei Vergiftung etc. Ich möchte einfach ein anderes Verhältnis zu Krankheiten und deren vermeintliche Hilflosigkeit erlernen.. also auf jeden fall ist das meine Hoffnung



Dann versuche es für dich. Es gibt kein richtig oder falsch. Nur der Versuch wird es dir zeigen. Du kannst ja gerne berichten

Lg und Viel Erfolg
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Zitat von schneemann2018:
Hallo, also du kannst es nur versuchen. Bei mir würde es nach hinten losgehen. Ich habe Krankheitsangst und Angst vor erbrechen. Habe mal ein 2 wöchiges Praktikum im Krankenhaus gemacht, danach war alles schlimmer wie vorher...
Konfrontation hilft mir nicht weiter, eher im Gegenteil...
Ich habe gelesen (Buch) das Angst Patienten ihr Gehirn mit negativen Gedanken trainieren und das man das Gehirn neu programmieren muss sozusagen. Ein langer schwerer Weg.. Wenn man jetzt mit Konfrontation arbeitet, wird immer wieder mit negativen und Angst gefüttert sozusagen.. Ich finde da ist was dran und habe eben an mir mehrfach erlebt das es nicht funktioniert...
Aber ist mein Erleben und nur meine Meinung.

Viel Erfolg


das klingt stark nach Klaus bernhard oder irre ich mich?

zum thema: Rettungsassi würde ich dir definitv auch nicht empfehlen, aber sani kann ich mir nachwievor gut vorstellen. außerdem wärst du wohl auch nicht der erste, der da merkt, dass die arbeit nicht geht. das ist menschlich und nichts was einem unangenehm sein muss. probier es einfach, sei dir aber bewusst, dass das nach hinten losgehen kann. ich kann dir konfrontation aber nur empfehlen, im besten fall aber begleitet von einem therapeuten. bist du denn in therapie?

A


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Dr. Matthias Nagel
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