Zitat von KarlDerGroße:Grade die, die wegen ihrer Ängste vor Menschen das Haus nicht verlassen, hinter jedem Pickel einen tödlichen Tumor sehen oder andere eigentlich selbstverständliche Dinge meiden, sind nicht in der Lage nachzuvollziehen wenn andere psychisch Angeschlagene unter den Begleiterscheinungen des Lockdowns leiden.
Dazu gehöre ich nicht (mehr). Und gerade deshalb fällt es mir auch so schwer zu verstehen, warum es jemanden so mitnimmt.
Als ich nicht aus dem Haus wollte, weil ich befürchtete, tot umzufallen, hätte mich kaum gestört, das nicht mehr zu dürfen. Zum Arzt - meiner damals zumindest psychologisch wichtigsten Anlaufstelle - hätte ich ja gehen dürfen.
Und jetzt, wo ich das Leben da draußen in vollen Zügen genieße, fehlen mir diese Dinge zwar, aber ich suche halt Alternativen. Es ist doch nicht für immer. Und es dient dazu, meine Lieben und mich zu schützen.
Meine Freunde kommen mir dabei auch nicht abhanden, wir treffen uns eben anders.
Und ja: Ich vermisse die Unbeschwertheit und den unbekümmerte Umgang mit räumlicher Nähe. Aber das wird wiederkommen. Ich verstehe wirklich nicht, warum da Depressionen entstehen sollen.
Wer schon immer einsam zu Hause hockte, erlebt ja jetzt nichts anderes. Und wer gern raus geht, kann kreativ werden, statt nur zu klagen.
Es ist eine Binsenweisheit, dass man, wenn man die Situation nicht ändern kann, nur am eigenen Verhalten justieren kann. Und das kann man immer.
12.12.2020 09:26 • x 4 #19501