Wir haben warme Wohnungen, in denen wir vor Fernsehern und Spielkonsolen ein Luxusproblem wie Langeweile sehr komfortabel aussitzen können. Dort gibt es heißes, fließendes Wasser aus der Leitung, wir können telefonieren, skypen, von zu Hause aus arbeiten.
Wir können Freunde und Familie sehen - mit Einschränkungen, aber dennoch. Niemand sperrt uns ein. Der Supermarkt um die Ecke hat geöffnet, und wir können dort zu jeder Zeit alles kaufen, was wir brauchen.
In den Lagern in Griechenland verrecken tagtäglich Leute, für die Corona nur noch das Tüpfelchen auf dem I ist. Menschen fliehen tagtäglich vor Krieg und Verfolgung. Und wir, die wir allesamt unser gesamtes Leben in Wohlstand und Sicherheit verbringen konnten und auch jetzt auf nichts Essentielles verzichten müssen, kriegen psychische Krisen, weil unser Wohlstandsgemüt ein wenig Geruckel nicht aushält.
Ein wenig mehr Dankbarkeit für das, was wir haben und etwas weniger Anspruchsdenken und Kreisen um den eigenen Bauchnabel könnte helfen, das Weltbild ein wenig zurecht zu rücken.
Ich nehme mich da nicht aus. Auch ich ertappe ich mich immer mal wieder beim Jammern über die Umstände. Und stelle dabei immer wieder auch fest, dass ich besser daran täte, die eigene Befindlichkeit nicht so wichtig zu nehmen...
08.12.2020 16:57 •
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