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Ich möchte meine Unsicherheiten nochmal verdeutlichen. Sie ist mir selbst erst jetzt klar geworden. Es ist die Tatsache, dass durch Corona bedingt der mir begegnende Mensch und ich selbst eine potentielle Gefahr ist. Das ist real zwar so, doch es läuft meinen tieferen Empfindungen vollkommen zuwider. Für mich ist der Mensch keine Gefahr, im Gegenteil. Das führt in mir zum Widerspruch und damit zur Verunsicherung.
Kennt ihr das auch, oder spielen meine Gefühle einfach nur verrückt?

Zitat von Fiora:
Es ist die Tatsache, dass durch Corona bedingt der mir begegnende Mensch und ich selbst eine potentielle Gefahr ist


Vielleicht brauchst du dazu nur einen anderen Gedanken. Im Moment ist es eine Höflichkeit, eine positive Geste, ein Gebot, das Leben schützen können, anderen nicht zu nahe zu kommen. Hat etwas mit Fürsorge zu tun, deshalb auch nicht negativ zu bewerten, eher das Gegenteil.

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Angst vor Corona Virus (Covid-19)

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Zitat von Minime:
Kann ich ein Lied von singen, wenn knapp 30kg entschlossener Schäferhund zu Mama will, dann geht die zu Mama....ob da die zierliche Helferin am Geschirr hängt oder nicht, ist der sowas von drittens.... Da musste schon der deutlich kräftigere TA ran. Und ich geh beim Zusehen schon ein, weil ich weiß, wenn ich sie halte, lässt sie alles mit sich machen. Trotzdem bin ich stolz wie Bolle auf meinen kleinen Stinker, dass wir bislang weder die Ausnahmeregelung mit selbst halten in Anspruch nehmen mussten, noch auch nur im entferntesten der Gedanke an einen Maulkorb aufkam. Hoffe wir müssen nicht mehr hin, bis zur nächsten Impfung.@Fiora : verunsichern tut mich das auch, ganz gewaltig. Weil es einfach komisch ist, und im Grunde jeder Höflichkeitsregel widerspricht, mit der man aufgewachsen ist. Im Grunde sehe ich eine Person auf mich zukommen und drehe mangels Ausweichmöglichkeit ab. Das wäre unter normalen Umständen ja schon fast beleidigend. Ja es ist eben ganz normal sich am Tisch gegenüber zu sitzen, genau wie es normal ist, dass einem Friseure oder Optiker näher kommen. Nur kann ich schon, je nach Tagesstimmung, diese normale Nähe nicht ertragen. Ich glaube wir meinen das selbe, es geht nicht um zuneigungsbedingte Nähe, sondern um normales Sozialverhalten.


Ja, das ist es, das Sozialverhalten. Wir lernen es aufgrund der Abstandsregelung en, uns unsozial im Umgang miteinander zu verhalten, wenngleich genau das die Selbstverständlichkeit zur Solidarität ist. Ich frage mich, werden wir nach Corona wieder unsere alten Schwingungen aufnehmen können, oder bleibt in unseren Köpfen der andere eine potentielle Gefahr?

Zitat von Fiora:
Kennt ihr das auch, oder spielen meine Gefühle einfach nur verrückt?


Ich glaube jetzt komme ich langsam dahinter was du meinst. Ja, andere Ausgangsituation, das stimmt. Ich denke nicht, dass deine Gefühle verrückt spielen es ist eher so, dass du eine eher gesunde Einstellung zu anderen Menschen hast, während du jetzt anders handeln sollst. Es ist nicht leicht fürs Gefühlsleben, wenn man alles was man für richtig hält unterdrückt und gefühlt falsch handeln muss. Dass das verunsichert kann ich verstehen. Zumal mit Corona das Falsche eben das Richtige ist. Da krieg ich beim schreiben schon nen Knoten im Hirn von. Zusammenfassend kann man sagen: alles Mist.

Zitat von Fiora:
Ich frage mich, werden wir nach Corona wieder unsere alten Schwingungen aufnehmen können, oder bleibt in unseren Köpfen der andere eine potentielle Gefahr?


Ich denke, wir werden sie wieder aufnehmen können, wenn die anderen vor Corona keine Gefahr waren, werden sie es danach wohl auch nicht mehr sein. Die Sichtweise auf andere Menschen ist glaube ich tief verankert. Erst wenn uns das jetzige Verhalten völlig normal vorkommt, wir also keinen Widerspruch zu unserem eigentlichen Verhalten mehr spüren, dann könnte es schwierig werden, irgendwann wieder zur Normalität zurück zu finden.

Für mich bedeuten andere Menschen unterbewusst seit je her irgendwie Ärger, und stressfreier wäre es ohne sie und ich kann machen und tun, mich winden und nachdenken, positive Erfahrungen sammeln....an der Grundeinstellung ändert sich bislang nichts. Ich hege ein tiefes Misstrauen. Was also im negativen funktioniert, wird wohl auch im positiven genau so hartnäckig sein.

@Icefalki : schaffst du es diese rein logischen neuen Gedanken auf eine Gefühlseben zu bringen? Da liegt denke ich bei vielen und auch mir irgendwie der Knackpunkt. Ich komme an solchen Stellen mit Logik und Verstand leider nur sehr langsam bis gar nicht weiter. Kann aber auch einfach an mir liegen.

Zitat von Fiora:
Abstandsregelung en, uns unsozial im Umgang miteinander zu verhalten,


Zur Zeit ist es eher unsozial, wenn man Abstände nicht einhält. Ich verstehe zwar, was du meinst, allerdings werde ich agro, wenn mir an der Kasse einer zu dicht auf den Fersen ist.

Da die Zahlen zur Zeit nicht wirklich besser werden, zeigt nur, dass Abstand nicht wirklich eingehalten werden kann. Mag auch daran liegen, dass alle eben arbeiten gehen, und wir uns im Innern aufhalten.

Zitat:
schaffst du es diese rein logischen neuen Gedanken auf eine Gefühlseben zu bringen? Da liegt denke ich bei vielen und auch mir irgendwie der Knackpunkt. Ich komme an solchen Stellen mit Logik und Verstand leider nur sehr langsam bis gar nicht weiter. Kann aber auch einfach an mir liegen.


Ich arbeite bei mir nur mit logischen Gedanken, bzw. Ich analysiere sehr, sehr viel. Das hat mich aus der Angst gebracht. Vorher war ich nur ein Bündel aus negativer Wahrnehmung, natürlich der Angst geschultet, deshalb brauche in Logik, um mich aus mancher Spirale zu retten.

Ich habe sehr, sehr lange dazu gebraucht, mein Warum überhaupt zu erkennen. Und deshalb kann ich nun Logik einsetzen, wenn es mal wieder bissle heftiger wird. Meine Gefühle zu verstehen, bringt mich weiter. Ich will verstehen und um zu verstehen muss ich nachdenken.

@minime, ich danke dir für deine ausführliche Antwort. Ich fühle mich von dir verstanden, und das tut mir gut.
Deine unterbewusste Einstellung zu anderen Menschen hat sich vermutlich aufgrund von negativen Erfahrungen entwickelt. Ich hoffe und wünsche dir, dass du wunderbaren Menschen begegnest, die dir dein Vertrauen in positive menschliche Begegnungen zurückschenken.

Danke für diese interessanten Nachrichten.
Weil ich immer träumte und mit anderen Dingen beschäftigt war, habe ich oft Menschen übersehen, nicht gegrüßt und die normalen Höflichkeitsregeln sind mir nur lästig. Nun muss ich mich nicht mehr dazu zwingen, sie zu beachten.
Vor allen Dingen verabscheue ich es, Menschen die Hand zu geben.

Neulich war ich bei meinem Hausarzt, üblicherweise begrüßt er mich mit Handschlag, ich stutzte kurz als keine Hand kam, aber dann dachte ich gleich, darf man ja nicht.
Die Regeln kommen mir sogar in gewisser Weise entgegen.

Belanglose Gespräche mit Menschen interessieren mich nicht, sondern nur tiefe, wichtige.
Wenn ich früher in der Schule sagte, dass Schiller doch manchmal recht pubertär sei, guckten mich die anderen an und sagten, musst du von der Schule sprechen, dass es mich interessierte, war wohl unverständlich.

Um ein Bild zu gebrauchen: ich würde gerne Tennis spielen, finde aber keinen Partner oder kaum Partner, aber eben im Internet, von daher ist mir das wichtig.

@Icefalki : danke für deine Antwort, da werde ich jetzt wiederrum eine Weile drüber nachdenken müssen. Aber das ist ja grundsätzlich was Gutes.

@Fiora : danke, ich denke es ist ein langer Weg, aber es ist machbar. Es gibt diesbezüglich auf jeden Fall einen Silberstrahl am Horizont, ich hatte immer ein gutes Händchen für die falschen Leute. Inzwischen bröckelt hier und da was an meiner Mauer. Solange man nicht aufgibt und resigniert, ist nichts verloren.

Das Bild mit dem Tennis gefällt mir @kritisches_auge , da ist was Wahres dran. Und irgendwo sind sie, meine Tennispartner und suchen auch Mitspieler.

@Icefalki ich merke, dass du verstandesmäßig an das Thema rangehst. Vielleicht ist das die bessere Vorgehensweise. Ich ärgere mich wenig über andere, die versehentlich eine Abstandsregelung unterschreiten. Viel mehr bin ich erstaunt, wie viele Menschen selbstverständlich mitmachen und ihr bestes geben.
Mich betrübt es, dass so selten dieser Fakt in den Medien hervorgehoben wird. Es wird viel über einzelne gesprochen, die sich vergangen haben, als über die vielen, die Masken tragen, Abstand wahren und auf unnötige Treffen verzichten.

Zitat von Fiora:
Mich betrübt es, dass so selten dieser Fakt in den Medien hervorgehoben wird

Leider sind diese Leute es, die die Zahlen oben halten.

Zitat von Calima:
Leider sind diese Leute es, die die Zahlen oben halten.


Das stimmt, Calima, wobei derzeit auch die feuchtkalte Witterung mit reinspielt. Ich denke trotzdem, wir sollten uns erstmal darüber freuen, dass sich die Mehrheit inzwischen über einen langen Zeitraum an die Corona Regeln hält. Ich erlebe hauptsächlich Menschen, die sich regelkonform verhalten. Ist das nicht an sich erstmal eine positive Tatsache, über die wir dankbar sein können?
Ich bin im Rahmen meiner Depression in ein negativ Denken reingerutscht, das mir nicht gut tut. Vor kurzem schrieb ich, ich habe mein negativ Denken satt. Darum versuche ich nun, mehr die positiven Seiten zu betrachten.

Zitat von Calima:
Leider sind diese Leute es, die die Zahlen oben halten.


Welche Menschen sollten das denn genau sein? Mir wird ganz unwohl bei dem Satz, weil er versteckt die Rute gegen Unbekannte schwingt. Wie leicht sind wir doch dabei, andere zu verurteilen.

Es ist schon in Ordnung
(Konstantin Wecker)

Zitat von Fiora:
Ich ärgere mich wenig über andere, die versehentlich eine Abstandsregelung unterschreiten. Viel mehr bin ich erstaunt, wie viele Menschen selbstverständlich mitmachen und ihr bestes geben.


Versehentlich kann ich auch entschuldigen. Allerdings gibt es noch viel zuviele, denen es an Hirn fehlt. Die wirklich unfähig sind, eine Tatsache zu begreifen, die nicht sichtbar ist. Diese Ignoranz macht mir viel mehr Angst, da sie sich nicht nur im Bereich von Corona zeigt.

Mag auch daran liegen, dass ich mir aufgrund meiner Ängste sehr viel Gedanken über alles mache. Und wer sich mit seiner Angst beschäftigt hat, hat auf jeden Fall gelernt, dass Einschränkungen zur Angst gehören, die sich erst ändern, wenn man viel über sich gelernt hat, andere Wege einschlägt, und sehr sorgsam mit sich umgehen lernt.

Jetzt existiert ein Thema, das durchaus mit Respekt und einer gewissen Angst zu betrachten ist. Da gesunde Angst das Leben schützt, sind jetzige Einschränkungen durchaus sinnvoll. Gegen sie zu verstossen, bedeutet Schäden für andere und für sich selbst in Kauf zu nehmen.

Angstpatienten kennen also Einschränkungen, und den Unterschied, was übertrieben und was nicht ist.

Wer schon mit Einschränkungen umgehen musste, kann jetzt viel besser akzeptieren, dass diese nun definitiv Sinn machen, und dieses innerliche Aufbegehren gar nichts bringt.

Zitat von Fiora:
Ich frage mich, werden wir nach Corona wieder unsere alten Schwingungen aufnehmen können,


Ich hoffe nicht Diese ganzen Begrüßungszeremonien mit Händeschütteln, Umarmen und Küsschen können von mir aus gerne für immer verschwinden

Ich denke ähnlich.

Ich möchte die Maßnahmen nicht kritisieren, ich möchte mit meinen Äußerungen nur auf die Gefahr von der anderen Seite her aufmerksam machen. Sie liegt mir wie ein schwerer Kloß im Magen. Natürlich steht es uns zu, in der Situation auf Fehlverhalten aufmerksam zu machen. Wir sollten es jedoch vermeiden, über andere zu richten und irgendwem die Schuld für gestiegene Infektionszahlen in die Schuhe schieben. Corona erfordert Einsicht, Verständnis, Verantwortungsgefühl und ein solidarisches Miteinander, und nicht ein Gegeneinander und den drohenden Zeigefinger.

Zitat von Fiora:
Corona erfordert Einsicht, Verständnis, Verantwortungsgefühl und ein solidarisches Miteinander, und nicht ein Gegeneinander und den drohenden Zeigefinger.

Amen.
Sponsor-Mitgliedschaft

Aber Tatsachen sind doch Tatsachen, dass die steigenden Infektionszahlen durch falsches Verhalten bedingt sind, ist doch wohl erwiesen. Wieviele habe sich hier schon über fehlenden Mundschutz anderer aufgeregt.

Mich macht das wütend und deswegen habe ich auch keine Schuldgefühle.

Zitat von Minime:
Kann ich ein Lied von singen, wenn knapp 30kg entschlossener Schäferhund zu Mama will, dann geht die zu Mama....ob da die zierliche Helferin am Geschirr hängt oder nicht, ist der sowas von drittens.... Da musste schon der deutlich kräftigere TA ran. Und ich geh beim Zusehen schon ein, weil ich weiß, wenn ich sie halte, lässt sie alles mit sich machen. Trotzdem bin ich stolz wie Bolle auf meinen kleinen Stinker, dass wir bislang weder die Ausnahmeregelung mit selbst halten in Anspruch nehmen mussten, noch auch nur im entferntesten der Gedanke an einen Maulkorb aufkam. Hoffe wir müssen nicht mehr hin, bis zur nächsten Impfung.@Fiora : verunsichern tut mich das auch, ganz gewaltig. Weil es einfach komisch ist, und im Grunde jeder Höflichkeitsregel widerspricht, mit der man aufgewachsen ist. Im Grunde sehe ich eine Person auf mich zukommen und drehe mangels Ausweichmöglichkeit ab. Das wäre unter normalen Umständen ja schon fast beleidigend. Ja es ist eben ganz normal sich am Tisch gegenüber zu sitzen, genau wie es normal ist, dass einem Friseure oder Optiker näher kommen. Nur kann ich schon, je nach Tagesstimmung, diese normale Nähe nicht ertragen. Ich glaube wir meinen das selbe, es geht nicht um zuneigungsbedingte Nähe, sondern um normales Sozialverhalten.

Oh ja.....zum Tierarzt zu müssen ist gerade eine Herausforderung!
Zum Glück konnte ich beim letzten Termin meine 30 kg Hundedame selbst halten, da sie nicht so kompatibel ist mit anderen Menschen! Ich hoffe wir müssen nicht hin in nächster Zeit.

@Icefalki Ich habe gewiss noch viel zu lernen, was den Umgang mit Angst betrifft. Ich sehe die Einschränkungen für sinnvoll an, wie du. Ich habe nur den Eindruck, dass wir uns mehr und mehr spalten in die 90 und 150 % gen Einhalter . Bei Corona Leugnern stehen uns schon die Haare zu Berge. Ich habe so eine Spaltung unserer Gesellschaft nie für möglich gehalten. Das ist es, was mir Angst macht, neben Corona.
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Dr. Matthias Nagel
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