@LeaGag Mir geht es ganz ähnlich wie dir. Seit die Heizungssaison angefangen hat, habe ich ständig das Gefühl, einen schmerzenden trockenen Hals und zugeschwollene Schleimhäute zu haben. Ein richtiger Schnupfen oder Husten bricht bei mir aber nicht durch.
Ich habe auch regelmäßig Schmerzen im Rücken, Bauch, Kopf und Grummeln im Magen. Appetit habe ich auch keinen. Bei mir sind das tatsächlich alles Angstsymptome - meine Angst vor Corona ist wirklich übel und hat alle meine anderen Ängste ersetzt.
Ich habe inzwischen nur noch angstfreie Stunden, es sind nicht mal mehr ganze Tage, an denen es mir gut geht. Ich lebe mit meinem Mann und zwei schulpflichtigen Kindern zusammen und konnte mich bisher nicht so schützen, wie ich gewollt hätte. Bei uns sind die Schulklassen reihenweise in Quarantäne gegangen, ich habe gedacht, es ist nur eine Frage der Zeit, bis es uns trifft. Deshalb bin ich heilfroh über die aktuellen Schulschließungen.
Ich bin 40 Jahre alt und gehöre wegen meines zu hohen Blutdrucks zur Gruppe mit erhöhtem Risiko. In meinen Angstgedanken habe ich quasi keine Chance, eine Infektion zu überleben.
Leider muss ich mich auch ein bißchen um meine Mutter kümmern, die nicht mehr alles allein schafft. Vor Corona hat sie überhaupt keine Angst, sie geht munter weiter auf Wochenmärkte, fährt mit den Öffentlichen und passt auf das Kind meiner Schwester auf. Für sie ist die Einsamkeit im Verhältnis zur Ansteckungsgefahr das tausendmal größere Problem. Sie muss rausgehen, um nicht verrückt zu werden, sagt sie. Sie meint, ich müsste mich ja nicht um sie kümmern, wenn ich Angst habe, aber das Herz habe ich nicht.
Wie ich bisher versuche mich aufzubauen:
1. Ich habe von meinem Psychiater Tabletten für die schlimmsten Angststunden bekommen, die helfen immer für ein paar Stunden, aber ich möchte sie so selten wie möglich nehmen.
2. Ich beschäftige mich mit dem Thema Tod, lese Interviews mit Menschen am Lebensende, schaue YouTube-Videos von lebensverkürzt Erkrankten, um mir die Angst davor zu nehmen, oder einen Gewöhnungseffekt zu erzielen.
3. Ich lese viel ablenkende Bücher, um mir Gedankenpausen zu verschaffen (gerne mit Wärmflasche und brühheißem Tee).
4. Ich greife nach Strohhalmen in Form von Gedanken: Nur noch etwa ein halbes Jahr, dann kann ich mich impfen lassen., Vielleicht wird noch ein Impfstoff zugelassen und ich kann eher geimpft werden., Vielleicht kann die Produktion der Impfstoffe gesteigert werden und ich kann eher geimpft werden., ihr seht, was ich meine.
Ich bin gespannt, was euch noch so hilft ...
30.12.2020 15:17 •
x 3 #65