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Hallo,

es ist ja bekannt, das ich unter einer Angststörung leide. Ich bin damit leider noch nicht in Behandlung wegen den aktuellen Umständen. Seid 3-4 Tagen tun mir die Beine ab und zu weh und es brennt in den Beinen. Da ich leider durch meine Arbeit (ich arbeite von zuhause aus) mich nicht viel bewege und ein bisschen Übergewicht habe, habe ich nun Angst vor einer Thrombose. Kennt sich jemand damit aus und kann ein bisschen berichten?

Zu mir: Ich bin Männlich, 26 Jahre alt, raucher und wiege ungefähr 95 Kilo.

Liebe grüße

25.03.2020 17:49 • 26.03.2020 #1


11 Antworten ↓


Warum veränderst du dein Leben nicht, wenn du Angst vor einer Thrombose hast? Du bedienst mehrere Risikofaktoren, die auch andere Bereiche deiner Gesundheit schädlich beeinflussen.

Du hast den Vorteil, jung zu sein, was die Risiken (noch) reduziert - aber eine Generalabsolution bekommst du dadurch nicht. Den eigenen Körper gut zu behandeln, sich gesund zu ernähren, Normalgewicht zu haben und ausreichend Bewegung zu kriegen, ist die beste Voraussetzung dafür, weder Thrombosen noch andere blöde Sachen zu kriegen.

Gerade wenn sich die Angst nicht gut beherrschen lässt, kann die positive Einflussnahme auf die eigenen Risikofaktoren viel Druck nehmen.

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Thrombose bei wenig Bewegung und Übergewicht möglich?

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Ich hatte eine. Aber ich hatte nicht diese Klassischen Symptome. Ein Druckschmerz und ein Spannungsgefühl. Es wird dir hier glaube ich niemand sagen ob du eine hast oder nicht. Da ich nicht weiß wie groß du bist weiß ich nicht ob du Übergewicht hast.

Ich persönlich gehe aber eher davon aus, daß deine Beine verspannt sind.

Zitat von Lara1204:
Ich hatte eine. Aber ich hatte nicht diese Klassischen Symptome. Ein Druckschmerz und ein Spannungsgefühl. Es wird dir hier glaube ich niemand sagen ob du eine hast oder nicht. Da ich nicht weiß wie groß du bist weiß ich nicht ob du Übergewicht hast.Ich persönlich gehe aber eher davon aus, daß deine Beine verspannt sind.


Also ich bin 1,80m ungefähr groß. Demnach sollte ich großes Übergewicht haben.

Brennen bezieht sich oft auf Nerven ( Neuropathie) eventuell

Zitat von helpmeifyoucan:
Also ich bin 1,80m ungefähr groß. Demnach sollte ich großes Übergewicht haben.

Dann würde ich generell was am Gewicht ändern. Aber das wirst du sicherlich auch wissen.

Zitat von Lara1204:
Dann würde ich generell was am Gewicht ändern. Aber das wirst du sicherlich auch wissen.



Ja natürlich, bin schon dabei . Vorher war ich bei 110Kg ungefähr. Naja werde wohl morgen mal zum Doc gehen und das mal checken lassen.

Zitat von helpmeifyoucan:
Ja natürlich, bin schon dabei . Vorher war ich bei 110Kg ungefähr. Naja werde wohl morgen mal zum Doc gehen und das mal checken lassen.
rufe da aber vorher bitte an. Da die gerade nicht mehr jeden behandeln.

Es ist höchst unwahrscheinlich in beiden Beinen gleichzeitig eine Thrombose zu haben.

Könnte das eventuell von Verspannungen im unteren Rücken kommen ?

Ja, vom Ischias, das kann bis runter in die Füße ziehen.

Ja. Oder vom vielen Sitzen. Oder von fehlender Muskelspannung im gesamten Körper. Und von 100 Sachen mehr.

Meine ganz persönliche Erfahrung, die ich nicht verallgemeinern, aber dennoch mitteilen möchte:

Eine ungesunde Lebensweise mit schlechter Ernährung, wenig oder keiner Bewegung und Übergewicht verstärken Angststörungen im hypochondrischen Bereich enorm. Wenn es zudem noch Erkrankungen betrifft, die durch diese Lebensweise auch sehr realistischerweise negativ beeinflusst werden, erst recht.

Ich habe einige Jahre meines Lebens dadurch verloren, dass ich all die oben genannten Negativfaktoren erfüllt habe. In dieser Zeit war ich ein Bündel voller Angst, das sich gerade mal in den ersten Sekunden nach dem Aufwachen gut gefühlt hat. Dann begann der Systemcheck, der abfragte, ob ich irgendetwas Unnormales oder Auffälliges spürte - und der war IMMER erfolgreich.

Spätestens beim Aufstehen überfielen mich Herzstolperer, Herzrasen, Klopfen im Hals- Nackenbereich. Im Laufe des Tages kamen Schmerzen und Spannungsgefühle in allen möglichen Körperteilen hinzu, gerne auch Sehstörungen, Schluckbeschwerden, Kopfschmerzen, Muskelzucken, Enge- und Druckgefühle in der Brust...dazu. Die Liste ist weit länger.

Natürlich kam nicht immer alles auf einmal und nicht alles jeden Tag - die Angst ist ein Biest, das sehr trickreich mit seiner Beute umgeht. Kaum hatte ich mich an ein Symptom gewöhnt und es als nicht akut lebensbedrohlich eingestuft, kam ein neues und jagte mich vor sich her.

Ich suchte und fand irgendwann eine Sitzposition mit hochgelegten Beinen, in der ich von vielen Symptomen verschont blieb - und bewegte mich fortan noch weniger.

Ach ja: Wenn ich zur Arbeit ging, war ich ebenfalls nahezu symptomfrei und starb überraschenderweise auch nicht, wenn ich dort eine Treppe stieg.

Irgendwann hatte ich einfach die Schnauze voll. Ich wollte leben und nicht in diesem Zustand vor mich hinvegetieren. Hinzu kam, dass mein Blutdruck behandlungsbedürftig wurde, ich eine Schlafapnoe entwickelte, mein Ruhepuls viel zu hoch war und meine Blutfett- und -zuckerwerte sich immer mehr in den Grenzbereich bewegten.

Ich veränderte meine Ernährung komplett, begann damit, mich täglich gezielt zu bewegen und hatte innerhalb eines Jahres 55 Kilo verloren - und 95 Prozent meiner Ängste. In der ersten Zeit starb ich mehrmals täglich an der ungewohnten Bewegung und den damit verbundenen angstauslösenden Symptomen - aber ich hörte nicht auf.

Seither geht es mir sowohl körperlich und psychisch wirklich gut. Dinge wie Corona triggern mich an, sind aber - wie ich zur Zeit bemerke - gut zu beherrschen. Mein Leben ist wieder lebenswert.

Für viele mag das nicht funktionieren - für manch andere tut es das aber wohl auch.

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Dr. Matthias Nagel
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