TeleClinic App - Ich bin so dankbar!

Hey ihr Lieben,

wir, die sehr oft Krankheitsängste haben, verbringen viel Lebenszeit in Krankenhäusern und beim Hausarzt. Dazu kommt, dass es oft Wartezeiten gibt, die viel Zeit rauben, da man keine Klarheit bekommt, was mit einem los ist. Ich habe vor 4 Wochen TeleClinic entdeckt und hatte bisher 3 Termine. Einer war besser und hilfreicher als der andere! Es wird von der Krankenkasse bezahlt und erspart viel Stress im Wartezimmer. Zudem entlastet es Hausärzte enorm. Klar, man sollte nicht wegen jedem Ziehen einen Termin machen! Aber manchmal geht es nicht anders. Ich spreche einfach offen mit euch, auch wenn es etwas unangenehm ist, aber vielleicht zeigt euch das den Vorteil!

Ich habe leider seit meiner Teenagerzeit Genitalherpes, der bei extremem Stress ausbricht und so schmerzhaft ist, dass ich nichts mehr machen kann. Letztens hatte ich wieder einen Ausbruch und ich habe 1 Woche starke Schmerzen ausgehalten. Ich konnte dann nicht mehr und ging in die App. Ich habe innerhalb von 30 Minuten einen Termin in der App bekommen, das Gespräch ging 2 Minuten! Es war überhaupt nicht unangenehm und ich habe sofort ein Medikament auf meine Versicherungskarte bekommen, welches ohne Probleme eingelöst werden konnte.

Das zweite Mal habe ich leider vergessen, meine Antidepressiva verschreiben zu lassen und mein Hausarzt hatte Urlaub. Ich hatte innerhalb von 3 Stunden einen Termin, habe meinen Medikamentenplan hochgeladen und nach 3 Minuten Gespräch (Vertragen Sie es gut? Ich empfehle Ihnen auch noch ein paar Entspannungsübungen.) hatte ich mein Rezept und meine Medikamente.

Und da ich letzte Woche wegen Herzinfarkt-Symptomen den RTW rufen musste (starke Schmerzen, Taubheit, Enge in der Brust, Atemnot) und es seitdem 2 weitere Male aufgetreten ist, hatte ich heute Morgen noch einen Termin, um es kurz zu besprechen. Der Arzt hat sich sehr viel Zeit genommen, mir zugehört, mich ernst genommen und mir erklärt, dass auch bekannte Panikattacken plötzlich ganz anders auftreten können. Wenn zudem noch Faszien verkleben, die verkürzt sind, kann es einem unglaubliche Angst machen. Ich habe ein Rezept für einen 12-Wochen-Kurs gegen Ängste und tolle Tipps und eine Medikamentenempfehlung bekommen.

Ich bin so unendlich froh, diese App gefunden zu haben, und kann sie euch von Herzen empfehlen! Jeder Arzt war sehr freundlich und der letzte war empathischer als mein Hausarzt! Die meisten Krankenkassen übernehmen die Kosten. Ich bin bei der AOK.

Ich musste euch das jetzt einfach erzählen, weil es mein Leben so unglaublich erleichtert und das Leben mit der Angst, weniger beängstigend macht! Es ist immer jemand da und im Notfall kann ich mich dort melden und einfach unverbindlich beraten lassen. Ich bin unendlich dankbar! ️

Zitat von carohoney:

Hey ihr Lieben, wir, die sehr oft Krankheitsängste haben, verbringen viel Lebenszeit in Krankenhäusern und beim Hausarzt. Dazu kommt, dass es oft ...

Was für Therapie oder Tabletten hast bekommen?

@carohoney

Es freut mich, dass dir die App hilft und gut tut.
Ich habe allerdings ein wenig Bedenken, ob das eine dauerhafte Lösung ist, welche psychisch Erkrankten (Hypochondrie) wirklich gut tut und ihre Erkrankung verbessert.
Es ist doch eigentlich eine Art Abkürzung für Arztbesuche und genau diese ständigen Arztbesuche sind doch ein Problem der Hypochondrie. Es ist eine Art Sucht (wie eben auch das Googeln oder ständige Pulsmessen bei Herzneurose).
Vorteil der App ist, dass der Aufwand kleiner ist (schnellerer Termin, man muss nicht aus dem Haus usw).

Ich sehe hier die Gefahr, langfristig eher auch eine Sucht zu entwickeln, ständig diese App und damit eine Gespräch mit einem Arzt zu suchen. Es ist ja oft immer ein anderer Arzt. Daher hat man noch weniger Hemmschwelle, immer mal wieder die App zu nutzen bei jedem kleinen Symptom. Dabei wäre es aber eher wichtig, dass der Arzt die ganze Geschichte von einem kennt mit der psychischen Erkrankung.

Allgemein gesehen könnte die App aber ein Schritt in die richtige Richtung sein (allgemein gesundheitssystem-technisch gesehen). Bei bestimmten Symptomen kann sie aber natürlich einen echten Besuch beim Arzt samt körperlicher, haptischer Untersuchung nicht ersetzen.
Es könnte aber die verstopften Wartezimmer etwas entlasten, wenn sich das etabliert.

Das ist doch eine schöne Sache, nur wenn du das hier veröffentlichst, wird die App ganz schnell dermaßen überlaufen sein und ständig kollabieren, daß du in Zukunft auch keine Termine mehr dort bekommen können wirst. Hypochonder haben ständig soviele Symptome, daß bei vielen selbst ein Windhauch auf der Haut den Verdacht auf Todesvorzeichen auslöst.

Zitat von Windy:

Das ist doch eine schöne Sache, nur wenn du das hier veröffentlichst, wird die App ganz schnell dermaßen überlaufen sein und ständig kollabieren, daß du in Zukunft auch keine Termine mehr dort bekommen können wirst.

Könnte in der Tat so sein, glaube ich auch.
Es ist halt für viele Hypochonder auf den ersten Blick ein kleiner Segen so eine App mit so leichtem Zugriff auf Arzt-Gespräche.
Einige würden sich so etwas wohl auch für Psychotherapeuten wünschen (per Klick sozusagen innerhalb von kurzer Zeit sofort ein Notfallgespräch bekommen per Video-Chat).

Schwierige Sache finde ich wie gesagt.
Einerseits sicherlich ein richtiger Schritt, aber birgt eben auch Gefahren, seiner Erkrankung und Panik freien Lauf zu lassen, weil man eben dazu neigen kann, nicht selbst zu lernen, mit den schwierigen (Panik)Situationen umzugehen, sondern die Lösung im Klick sucht per App und dem Gespräch mit einem Dritten (hier Arzt).

Mich erinnert das ein wenig an diese Notfall-112-Apps inkl. GPS Ortung (da hatte ich auch mal eine einige Jahre drauf, habe sie Gott sei Dank nie benutzt).
Die haben auch einige unterwegs immer mal wieder missbraucht, wenn sie eine Panikattacke hatten (also vorschnell einfach mal auf die App geklickt und sich mit 112 verbinden lassen), anstatt selbst zu lernen, mit der Panikattacke umzugehen.

@SteveRogers

Gut erklärt. Die App wird es jetzt eh nicht mehr lange geben, wenn die vielen Hypochonder sie jetzt dauerbelegen werden und die anderen warten eh alle viel länger, bevor sie einen Arzt konsultieren und gucken wie immer dann genauso in die Röhre wenn was ist.

Zitat von Windy:

@SteveRogers Gut erklärt. Die App wird es jetzt eh nicht mehr lange geben, wenn die vielen Hypochonder sie jetzt dauerbelegen werden.

Hoffen wir es nicht
Es wird aber interessant sein, das Thema zu beobachten.
Bin auch gespannt, wie das Thema hier im Forum ankommt.
Mir war die App jedenfalls noch nicht bekannt.

Es wird einem immer mehr klar, warum es immer weniger Termine für alle überall gibt und die ewig langen Wartezeiten, sowie daß viele Ärzte hier ins Ausland abwandern. Für Hypochonder, sollte es spezielle Voranlaufstellen geben, die diese erstmal herausfiltern, beruhigen und die Zuwendung geben, die sie brauchen und im Grunde nur suchen. In nicht allzuferner Zukunft, wird das Gesundheitssystem bei uns so nicht mehr tragbar sein und man muß wie überall sonst auch, alles selbst bezahlen, dann Hypochondrie auch nicht mehr so oft vorkommen, weil sie eben nicht mehr unterstützt werden kann.

Hier im Forum habe ich die Erfahrung gemacht, daß es keinen Sinn macht, jemandem damit helfen zu wollen, weil im Grunde nur Zuwendung und Besorgnis eingefordert wird, aber der Wille seine Einstellung zu ändern oder gegen die Hypochondrie, dem Grundübel etwas zu tun, schlicht und einfach nicht da ist. Es gibt Threads, wie der mit ALS der schon tausende Beiträge hat und nach vielen Jahren immer noch sehr viel Zulauf hat. Es ist sinnlos, da helfen zu wollen ...

@Nürnberg Agomelatin und eine APP, ich weiß leider gerade nicht wie sie heißt.

@SteveRogers Also ich persönlich muss sagen, dass ich glaube dass es bei mir dadurch besser wird. Ich hätte eigentlich am Montag einen Hausarzttermin und am Donnerstag einen Neurologentermin deswegen gehabt, konnte jetzt durch diesen Termin aber beides absagen. Stattdessen gehen wir in den Zoo und auf einen Geburtstag. Ich bin viel beruhigter. Ich hätte mir sonst unheimlich schlimmen Stress gemacht. Gerade bin ich sehr gelassen und es geht mir seit langem mal wieder gut. Aber ich kann nur von mir sprechen und verstehe deine Gedanken total!

@Windy Meinst du? Die App gibt es ja schon eine ganze Weile und die ist dafür sicher ausgelegt. Man muss sich ja auch registrieren, mit Krankenversicherungsnummer und Ausweis usw. Außerdem muss man einen Fragebogen ausfüllen und dann muss es noch ein Arzt freigeben und annehmen.

@Windy Ojeeee so schlimm ist das hier kann ich den Post irgendwie löschen?

Zitat von Windy:

Es wird einem immer mehr klar, warum es immer weniger Termine für alle überall gibt und die ewig langen Wartezeiten, sowie daß viele Ärzte hier ins Ausland abwandern. Für Hypochonder, sollte es spezielle Voranlaufstellen geben, die diese erstmal herausfiltern, beruhigen und die Zuwendung geben, die sie brauchen ...

Das ist zum Teil Blödsinn...Weniger Hypochonder nur weil sie ihr *Hobby* nicht mehr bezahlen können.
Was dann passiert ist klar,sie rufen öfter den Notarzt und dann wirds für die Kassen noch deutlich teurer.
Der Notarzt muss ja kommen und kann nicht erst Vorauszahlung verlangen.
Wenn du einmal in dem Wahn bist lässt du dich von nix abschrecken.
Im schlimmsten Fall stapeln sich dann die Rechnungen,es kommen neue Probleme hinzu und alles wird noch komplizierter.Im Prinzip dürftest du dann auch vielen Omas die nur zum quatschen zum Hautarzt gehen für jede Behandlung eine Rechnung in die Hand drücken.
Es gibt ja für Hypochonder kurzfristig über die Kassenärztliche Vereinigung die Möglichkeit eine entsprechende Therapie zu bekommen,aber viele haben daran leider kein Interesse.Das gleiche gilt leider für viele Medikamente die helfen,aber aufgrund von möglichen Nebenwirkungen abgelehnt werden.
Oft habe ich leider den Eindruck der Leidensdruck ist bei einigen noch nicht groß genug.