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Nein ist nicht möglich

Ich hab heute Morgen wieder gegoogelt wie vermeidet man das bloß? In so Angstphasen sucht man ja immer nach Absicherung.

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Symptom Googelei Verbots-Clique - Hier entlang

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Hallo

Ich Reihe mich hier mal ein, habe auch zu meinen schlimmen Phasen immer gegooglt..

Das schlimme.. die Symptome verstärken sich oder andere kommen dazu

Irgendwann hab ich es gelassen, War weder am PC im Netz noch am Handy

Heute mach ich es ab und zu.. steht da nur negatives was mir nicht plausibel ist, lesen ich es mir erst gar nicht durch

Hallo zusammen,

jaja, das Symptome-googeln hat mich auch tief in die Angst reingerissen. Aber dabei will man ja nur Absicherung oder was Beruhigendes lesen. Aber eigentlich müssten wir ja wissen, dass wir dafür empfänglich sind fast nur das Schlimme wahrnehmen.

Ich habe durch das googeln meine Herzangst verstärkt. Denn ich kriege jetzt in schöner Regelmäßigkeit alle Symptome eines Herzinfarktes. Da wäre ich früher nie drauf gekommen, dass das vom Herz kommen könnte. Und damit kann ich das dann nicht mehr richtig einordnen und schwups: Angst und Panik.

Das Internet: Fluch und Segen zugleich.

Uns allen die Kraft die Finger nur über die Tasten 'fliegen' zu lassen um uns hier auszutauschen und nicht um 'unser Fernstudium in Medizin abzuschließen.

Grüße
Myfish

So sieht das aus myfish..

Zu mir hat mal ein Arzt gesagt, als ich ihm aufgezählt habe was ich für Symptome hatte und ihm gleichzeitig erzählte was es sein MUSS,da sagte er zu mir..

Jaja, sie wissen mehr wie ich, aber dank Google ists möglich. . :/

Hab ich schon bisle doof geschaut.

Weil wenn man dank Google ja schon alles weiß. , dann brauch man keinen arzt.

Ja, sowas ist schon krass... vor allem schmunzelt meine Ärztin auch immer über mich, wenn ich ihr das erzähle (sie ist eine gute Freundin von mir).
Aber das ist es ja... zu viel Information macht es noch schlimmer.
Nicht umsonst sind viele, viele Medizinstudenten anfangs selbst von Hypochondrie und Krankheitsängsten betroffen.

So ein cooler Titel Symptom Googlerei Verbots-Clique : überall sonst nur konkrete Beschwerden und Suche nach Rückversicherung von Anderen und hier mal etwas Konstruktives, womit sich alle identifizieren können! Ich bin ganz neu hier und dieser Titel hat mich sofort gepackt. Wir müssen da aus dem ewigen Elend raus und das ist definitiv einer der wichtigsten Schritte. Ich kenne die Versuchung mit Google auch zu gut und es ist echt wie eine Sucht: man nimmt sich vor, es nicht mehr zu machen, aber dann wird man schwach.

Heute bin ich auch auf ein sehr interessantes Stichwort im Zusammenhang mit Hypochondrie gestossen: Vertrauen. Wieso haben wir solche Mühe, uns selber und unserem Körper zu vertrauen: dass mit 95%-iger Wahrscheinlochkeit sowieso alles ok ist; dass auch wenn etwas wäre: dass unser Körper genug stark wäre, um es zu bekämpfen und wir nicht gleich sterben müssten; dass auch im Fall des Schlimmsten Ausgangs wir nicht daran zerbrechen werden, sondern heil rauskommen können? Und wieso vertrauen wir auch den Ärzten nicht, sondern hilft ihre Beruhigung nur so kurzfristig und wir müssen uns tausend-fach absichern lassen? Irgendwo muss dieses Ur-Vertrauen verletzt worden sein und auch ich suche bei mir immer noch nach dem WARUM. Ich habe zum Glück noch nichts Schlimmes erleben müssen, mich hat niemand betrogen oder belogen.... ok, nur halt Krebs in meiner engsten Familie, aber das werden auch einige Andere haben, ohne dass sie gleich Hypochonder werden. Mich hat einfach dieses Stichwort heute sehr zum Nachdenken gebracht und ich nehme mir wieder mal ganz fest vor, diese verdammte Hypochondrie zu bekämpfen, weil sie mir enorm viel Energie saugt.

Was hilft Euch? (ausser x-ärztliche Kontrollen und Rückversicherungen etc: das hilft ja alles nur kurzfristig, ist also keine geeignete Langzeit-Strategie).Was macht es schwerer?

Das hat wirklich was mit Vertrauen zu tun.
Ich merke bei mir selbst auch, dass ich ganz arg den Drang dazu verspüre, alles zu kontrollieren.
Bin generell auch sehr reinlich und räume gerne auf(^^), dazu immer die Angst, meinen Liebsten könnte etwas Schlimmes passieren.

Aber ist es nicht eben genau das?
Das Leben ist nicht kontrollierbar, und genau das ist doch (eigentlich) auch das Schöne daran!
Wenn man alles vorhersehen könnte, wo wäre dann noch der Reiz des Lebens?
Schon immer interessant, solche Gedanken habe ich immer wieder, aber von den destruktiven Hypochondriegedanken komme ich doch nicht wirklich weg.

Tja, was hilft... gute Frage.
Leider helfen diese Rückversicherungen wirklich (zumindest ganz kurzfristig), was dazu führt, dass man sich noch mehr rückversichern möchte.
Das Problem ist, dass man dadurch in diesen Teufelskreis gerät...
Dadurch, dass man glaubt, man müsse seine Probleme thematisieren, sind sie ja auch wirklich greifbar.
Und gerade DAS macht es dann vermutlich auch schwerer, davon loszukommen.

Ich habe in einem Selbsthilfebuch zur Hypochondrie mal gelesen, dass diese Rückversicherungen vor allem Vermeidungsverhalten sind, also eben genau das, was man bei Konfrontationstherapie NIE machen soll.
Es gibt auch Modelle in der Psychotherapie von Hypochondern, die genau darauf abzielen, eben doch zu googeln:
Man soll die allerschlimmsten, die fürchterlichsten Geschichten in Bezug auf die eigenen Symptome lesen,
und man soll lernen, damit umzugehen und die Ängste auszuhalten.
Ich halte das für gar nicht so dumm und werde das - sobald ich endlich meinen Therapieplatz habe - auf jeden Fall ausprobieren.
Das Leben ist nun mal so ne Sache... da kommt man nicht lebend raus
Wir werden ja auch nicht wahnsinnig vor Angst, wenn wir ins Auto steigen, obwohl die Wahrscheinlichkeit da viel höher ist, dass etwas passieren könnte.

Ja, die Kontrolle und die Reinlichkeit... ich könnte wetten, dass Du auch ziemlich perfektionistisch bist und hohe Ansprüche an Dich (und ev. andere) hast ? Das sind schon so übliche gemeinsame Themen, die wir haben. Und klar: auch die gleiche Sorge um die Liebsten. Ehemann, Kinder, Eltern... Irgendwie denke ich mir manchmal auch, dass wir das Leben zu ernst nehmen. Und dieses Schwarz-Weiss-Denken. Entweder man ist 100% gesund oder todkrank und man kann sich am besten sofort abschreiben. Das Leben muss optimalerweise perfekt ablaufen, ansonsten ist es halb soviel wert. Genauso wie die Einstellung zum Körper. Das ist wirklich absurd, aber man kommt von diesen Gedanken einfach nicht weg. Ich würde gerne daran arbeiten (wie Du auch schreibst), dass ich mich darauf einstelle, dass ich einfach nichts kontrollieren kann und alles jeden Tag passieren kann. Aber ich will vertrauen, dass ich mit jeder Situation umgehen kann, egal was und wie schlimm mir widerfährt. Das geht schon so in die Richtung, die Du erwähnt hast: sich das Schlimmste vorstellen, aushalten usw. Ich sollte es am lebendigen Beispiel meiner Mutter sehen, welche vor 7 Jahren einen schlimmen und sehr fortgeschrittenen Krebs hatte, alles Mögliche im Bauchraum entfernt wurde und obwohl alle Statistiken anders behaupteten, sie lebt schon das siebte Jahr und soweit stabil. Wie mir solche Sachen keinen Mut machen... ich verstehe auch nicht wieso. Sie ist auch ein ganz anderer Typ als ich. Auch etwas esoterisch angehaucht und sagt immer, dass man so sagt, dass jedem im Leben nur soviel aufgetischt wird, wieviel er handeln kann. Also den Stärksten das Schlimmste usw. Na ja, klar könnte man stundenlang darüber diskutieren, ich finde es etwas komisch.

Was mir hilft ist sicher Ablenkung. Basteln, Filme, Kochen. Mein Mann machte schon Witze, dass er mir gewisse Stichworte in Google sperren wird (keine Ahnung,wie das geht und ob das überhaupt geht). Dann hilft mir sicher auch, bei jedem neuen Symptom, der mich verunsichert, sicher 1 Mal abklären zu lassen. Einfach dass dies gemacht ist und ich nicht grübeln muss. Schon dieser Schritt ist etrem schwierig und ich sterbe tausende Tode bis zum Termin, da ich natürlich das Schlimmste behaupte. Dann nach dem Termin wird es auch schwierig, nicht zu googeln oder weitere Meinungen einzuholen. Einfach sein lassen. Es war auch alles einfacher, als ich gearbeitet habe. Immer, wenn ich längere Zeit zu Hause bleibe (jetzt gerade kleine Kinder und Baby), wird es sehr schwierig. Ich hatte schon jahrelange Phasen, wo dies überhaupt kein Thema war. Ich bin wahrscheinlich immer unterfordert, wenn ich mich damit befassen muss. Und klar: Vorfälle in der Familie oder im Freudeskreis sind auch nicht förderlich für uns: hatten wir auch das letzte Jahr mit Hautkrebs, den sogar der Fachmann nicht erkennen konnte und erst bei der Biopsie das Schlimme rauskam. Solche Sachen bereiten mir extreme Mühe. Ich müsste mich mehr davon distanzieren.

Das ist doch eine gut Idee, ich hatte auch mal deswegen gegoogelt, müsste eigentlich schon 245 Herzinfarkte und 287 mal ein Schlaganfall gehabt haben wegen Erkältung und andere Symptome.

Zitat von jaloca:
Ja, die Kontrolle und die Reinlichkeit... ich könnte wetten, dass Du auch ziemlich perfektionistisch bist und hohe Ansprüche an Dich (und ev. andere) hast ?

Aber hallo bin ich perfektionistisch! ich musste grade echt schmunzeln, wie gut du mich getroffen hast

Also, ich habe sogar gelesen, dass auch diese ständigen Arztbesuche unter Vermeidungsverhalten fallen, weil man sich damit ja absichert und nicht der Angst ausgeliefert sein will.
Man vermeidet eben die Ungewissheit.
Das beste Mittel ist da dann wohl der Sprung ins kalte Wasser.
Einfach mal was riskieren.
Aber so einfach ist das eben nicht (sonst wären wir alle ja nicht hier)

Ich finde es übrigens toll, dass dein Mann sich scheinbar so große Gedanken um deine psychische Gesundheit macht
Ist er denn verständnisvoll? Oder geht ihm das Ganze eher auf die Nerven?

Ja, Du hast das Entscheidende gesagt: wir müssen lernen, die Ungewissheit zu akzeptieren. So schwer! Dass wir nie 100% Garantie haben werden. Es gibt keine Garantie, dass ich vom Hautarzt komme und der sagt mir, dass alles ok ist und dann ein Tag später fängt trotzdem an, etwas Winziges bösartiges zu wachsen. Oder dass Biopsie-Labor-Ergebnisse nicht ausgetauscht werden oder was weiss ich was (das ist jetzt ein Extrembeispiel , ist mir bis jetzt eigentlich noch nie in den Sinn gekommen, dass man sich so etwas denken könnte ). Das bereitet mir echt enorme Mühe: einfach mal zu akzeptieren, dass im Leben nichts sicher ist. Ausser dass wir sicher irgendwann sterben werden . Ja, mein Mann... er kennt das Thema zu gut von mir und ich würde schon sagen, dass ihn das auch nervt. Einmal musste er wegen mir etwas auf der Haut rausschneiden lassen, weil ich nicht mehr ruhig schlafen konnte, wie komisch das aussah und auch der Hautarzt keinen genauen Begriff dafür finden konnte. Zum Glück war das ok, aber das fand ich im nachhinein schon krass von mir... er (von sich aus) hätte nichts gemacht, wenn ich ihn dazu nicht gedrängt hätte. Also die lieben Männer haben es schon nicht einfach mit uns. Er sagt mir halt immer, dass ich dringend Beschäftigung brauche, er weiss, dass wenn ich damit anfange, dass das ein Zeichen dafür ist, dass ich unterfordert bin und wichtige Lebensthemen vermeide (Job suchen, Wiedereinstig nach Babypause usw.). Klar, es ist schon einfacher, sich in Sorgen zu wälzen und zu behaupten, dass man wegen diesem und jedem (noch) nicht bereit wäre. Mir sind also sehr viele Mechanismen dieser Krankheit bewusst, aber ich komme einfach nicht davon los.

Nach allem, was ich kürzlich so gelsen habe, wird es Zeit, den hier mal wieder auszubuddeln

Huhu Rico, gute Idee

Ich habe Bruststiche und ich will googlen obwohl ich schon weiss was da steht und *seufz*

Hi Leute,

hört einfach auf zu googeln! Es wird euch auf Dauer besser gehen. Mir ging es panikmäßig am schlechtesten als ich damals alles mögliche gegoogelt habe. Ich google schon seit nem dreiviertel Jahr gar nix mehr mit Krankheiten es wurde deutlich besser. Damals hatte ich Angst alles mögliche zu haben durch das googeln, heutzutage kommt mir mein Verhalten damals ziemlich bescheuert und kontraproduktiv vor.

Hört einfach damit auf und macht stattdessen was anderes, egal was, euch selbst zu liebe.

Gruß
engineer

Ich glaube man ( Frau) hofft immer beim Googlen was gutes zu lesen, also harmlose Erklärungen zu finden.
Aber das passiert nicht, im Gegenteil-- alles was man liest... ist Horror. Ist das nur die selektive Wahrnehmung?
Keine Ahnung .
Sponsor-Mitgliedschaft

Bei mir ist Google immer ein bisschen wie Russisch Roul ette... Meistens kommt nur etwas noch schlimmeres heraus, aber manchmal ist der Informationsgewinn auch hilfreich. Leider viel zu selten. Deswegen versuche ich auch nicht mehr zu googlen - ich hatte heute übrigens schon Thrombose, Hirn Tumor und Tuberkulose...

Bremst sich... * ich google nicht ich google nicht ich google nicht..

Ach ja
Tolles Halloween

Also die Regel ist folgende: Wer guhgelt, muss in die Ecke und sich schämen

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Dr. Matthias Nagel
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