Zitat von Himynameis:Hallo,
ich kann das gut nachvollziehen.
Solche extremen Schwächeanfälle habe ich immer so 1x im Monat, dann aber so dass ich komplett durchdrehe und ohne Krankenwagen oder Krankenhaus etc gar nicht mehr runter komme.
Manchmal merke ich schon Tage davor dass ich unter hohem emotionalem Druck stehe, das lass ich dann bei meiner Therapeutin raus und dann geht es Auch etwas besser.
Ich denke, Feinfühligkeit was das ganze angeht kann helfen. Sport ist schobmal ne gute Sache. Hast du noch andere Rituale die du machen kannst wenn du merkst, es wird wieder alles zu viel?
Eventuell meditation oder so. Hilft mir manchmal.
LG
Danke Hymynameis für Deine Worte! Doch gut, wenn man weiß das man nicht alleine damit ist!
Ich hab die Schwächeanfälle auch so 1x im Monat und auch so extrem, dass ich das Handy schon gezückt habe. Ich lasse es aber dennoch immer über mich ergehen. Das letzte mal in der Notaufnahme war ich im Mai! Dort allerdings mit über 200 Puls und Lehmungserscheinungen durch das unregelmäßige atmen in den Händen und im Gesicht. Die Atemtüte hat das wieder geheilt.
Mir ist an sich die Ursache relativ klar denk ich.
Kurz nochmal zu meiner Vorgeschichte:
Ich bin sehr zielstrebig und im Bachelor Studium stellte ich die Karriere über alles andere.
Bei der Bachelorarbeit musste ich noch ein Praktikum machen und das war sehr sehr stressig.
Danach Bachelorstudium abgeschlossen und zu arbeiten begonnen.
Im September konnte ich das Masterstudium gleich anhängen, wodurch durch die Doppelbelastung (berufsbegleitend studieren 32h arbeiten) irgendwann der Schwindel begann. Ab zum HNO Arzt und Magenspiegelung, alle nichts gefunden, außer das der HNO Arzt meinte ich bin am Burnout vorbeigeschrammt. 2 Monate später hatte mein Vater einen Herzinfarkt. Er erholte sich wieder gut und am 29.12.14 waren ich und meine Mutter noch bei ihm im Krankenhaus. Er war fit, gut drauf und hätte den Tag darauf nach Hause kommen dürfen. In der Nacht erlitt er einen weiteren Herzinfarkt und starb daran. Ich bin ein sehr familiärer Mensch und dadurch ist wohl eben die Blase geplatzt und die Welt ist für mich zusammengebrochen, da ich auch generell ein eher emotionaler Mensch bin.
Den Ärztemarathon hab ich schon erwähnt und ich hab wirklich mein ganzes Leben umgekrempelt.
Mache sehr viel um die Heilung voranzutreiben. Wie gesagt mache ich viel Sport (joggen, Krafttraining, ab und an Fußball spielen bzw. Ski fahren). Ich bin körperlich so fit wie noch nie in meinem Leben und dennoch fühle ich mich durch die Angst oft so als würde ich demnächst den Kampf verlieren.
Therapien habe ich folgende gemacht:
- Physio bzw. Osteopathie -- die hat mir gefühlsmäßig mit Abstand am meisten gebracht, auch weil mein sehr guter Osteopath mein Geschichten alle angehört hat und ich auch das Gefühl hatte, er nimmt das wirklich ernst!
- Psychotherapie -- streng nach Lehrbuch mit Biofeedback -- war nicht schlecht, aber hat mir gefühlsmäßig nicht so viel gebracht
- Psychotherapie alternativ -- seit kurzem mache ich eine Therapie mit Chinesiologie (hat mir mein Osteopath empfohlen), weil die Therapeutin einen ähnlichen Schicksalsschlag erlitten hat und ich mich hier auch mehr verstanden fühle
Was mach ich zu Hause so:
- Mass. mit der Blackrollorange -- für eine Plastikrolle sehr teuer, aber die hat sich sehr bezahlt gemacht
- Wärmeflaschen für den Rücken
- Autogenes Training - Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen
- und noch ein paar Kleinigkeiten
- Ich mache im Prinzip alles was mir Spaß macht (z.B. Konzerte), auch wenn ich mich selten auf was freuen kann, weil alles was nicht Routine ist, eine große Überwindung ist bzw. unangenehm ist. -- Im Endeffekt ist es aber nie so schlimm, wie ich mir vorher Gedanken darüber gemacht habe.
- Ich setze mich auch bewusst der Angst aus. z.B. war für mich ein großer Knackpunkt, dass wir im April mit der Uni nach Dublin geflogen sind. Damals war monatelang vorher immer der Gedanke da was wenn ich im Flieger einen Anfall/Panikattacke habe, ich habe es überlebt und das hat mir richtig gut getan. Jetzt leider ich aber unter Flugangst. Dennoch habe ich bewusst einen Freund in Berlin besucht (komme aus Salzburg und bin von dort hingeflogen)
Was ich denke was mir noch abgeht / wo ich Fehler mache:
- Da ich im Online Marketing arbeite, hab ich immer wieder das Gefühl ich kann mir nur selbst helfen und fang an zu googlen. Ich weiß dass das schlecht ist, aber es lässt mich einfach nicht los.
- Was ich glaube, dass mir extrem helfen würde, wäre eine Freundin. Zur Zeit habe ich keine und will/kann das aber nicht erzwingen. Aber mir würd vermutlich allein das gemeinsam einschlafen schon so viel mehr Sicherheit geben.
Was mich einfach so fertig macht, ist eben auch, dass ich doch einiges mache, um diesen Teufelskreis wieder verlassen zu können und dennoch kommen immer wieder diese herben Rückschläge. Ich will einfach nicht auf ewig so weiter leben müssen, nur finde ich einfach kein Rezept dagegen. Die letzten Monate hatte ich wirklich das Gefühl, dass es bergauf geht und die Anfälle wurden weniger. Und jetzt seit 1 Woche muss ich wieder tausend Tode sterben.
Manchmal machen mir die Verspannungen im Rücken sehr zu schaffen (Schwindel), manchmal habe ich Brustschmerzen, manchmal bläht sich mein Magen auf, manchmal habe ich Atemnot.... alles an sich Zeichen, dass es keine körperliche Krankheit sein kann, da ich fast wöchentlich was anderes habe und trotzdem lässt es mich nicht los.
Sorry für den langen Text