In meiner verzweifelten Googlesuche bin ich auf dieses Forum gestoßen und bin schon erstmal beruhigt, dass ich nicht die einzige bin, die solch irrationalen Ängste hat und sich bei jeglichen Anzeichen einer Krankheit in eine Panikschleife dreht... Und ich habe die Hoffnung, dass der ein oder andere mir mit seiner Erfahrung vielleicht weiterhelfen kann.
Ich habe eine Angststörung und bin auch seit fast einem Jahr in Therapie. Grundsätzlich tut mir das sehr gut; in akuten Situationen hilft es aber nur bedingt, da die Angst ja nicht wirklich wegzutherapieren ist. Ich hoffe nur, dass ich irgendwann noch besser lerne, damit umzugehen.
So wie ich hier schon mehrfach gelesen habe, geht es mir ähnlich wie vielen anderen: merke ich irgendeinen unbekannten Schmerz oder eine seltsame Veränderung, denke ich sofort an das Schlimmste: Tumore, Krebs, Tod. Ich scheue mich dann aber extrem, zum Arzt zu gehen, aus Angst (oder der eigentlich schon feststehenden Überzeugung), dass er da etwas Schlimmes findet und ich die Diagnose Krebs bekomme.
Vor 2 Monaten hatte ich beispielsweise immer Unterleibsschmerzen, auch im Rücken, und Schmierblutungen. Ich hatte panische Angst vor Gebärmutterkrebs, und der Arztgang war eine Qual. Gottseidank ist mein Gyn sehr verständnisvoll. Er fand tatsächlich etwas, aber nur einen Polypen, der rausgeschnitten wurde. Ich war natürlich erleichtert; fühlte mich in meiner Sorge aber natürlich auch bestätigt.
Von daher ist es schon so, dass ich mir meine Symptome nicht einbilde; ich weiß also schon, dass da irgendwas nicht stimmt. Und genau aus dem Grund habe ich aber panische Angst vor dem Arztbesuch bzw der Diagnose.
Akut beschäftigen mich 3 Sachen: 1. es sticht mir immer etwas unter dem rechten Rippenbogen, was auch manchmal in den Rücken zieht. Meine Panik: Bauchspeicheldrüsenkrebs, Leberkrebs - alles die Sachen, die recht tödlich sind.
2. seit einigen Wochen habe ich einen unscharfen Fleck auf dem linken Auge, der mich insbesondere beim Lesen stört (ich lese deshalb gar nicht mehr). Meine Angst: Tumor am Auge. Und selbst die harmlosen Varianten wie Netzhautablösung finde ich nur semi, denn eine OP am Auge fände ich nicht so doll.
3. nur 2 Wochen nach einer heftigen fiebrigen Nasennebenhöhlenentzündung, bei der ich Antibiotika nehmen musste, liege ich schon wieder mit einer fiebrigen Erkältung flach und habe nun Sorge, Blutkrebs zu haben, auch weil ich meine, nun neue rote Fleckchen an meinem Körper gefunden zu haben.
Rational kann ich mir bei jedem dieser drei Punkte auch jeweils die harmlose Variante vor Augen führen - aber gegen die Angst und Panik und die vermeintliche Gewissheit, dass da etwas schlimmes ist, hilft das nicht.
Und da ich ja zumindest bei den ersten beiden Punkten tatsächlich etwas habe, womit ich nun zum Arzt gehen sollte, wollte ich mal in die Runde fragen, welche Strategien ihr habt, mit eurer Panik in solchen Situationen umzugehen? Also wenn ihr beispielsweise auf der Pritsche liegt oder auf Ergebnisse wartet?
Lieben Dank!
31.01.2016 19:36 • • 29.12.2022 #1