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Hallo ihr lieben,
ich suche gezielt den Erfahrungsaustausch zu Migräne mit Aura im Alltag / Job und wie ihr damit umgeht. Mir schlägt die Thematik nämlich ziemlich auf den Selbstwert und ich fühle mich oft wie eine Last.

Zu meiner Geschichte : Ich bin 31 Jahre halt, und habe seit Jahren Migräne , diese hat sich in den letzten 6 Jahren sehr verändert hat. Anfangs hatte ich vielleicht 2x im Jahr einen Anfall , seit 3 Jahren jeden Monat 2 bis 3 in stressigen Phasen mehr . Die Symptomatik hat sich ebenfalls verändert. Die Aura geht mit Schwindel , kribbeln oder Sprachausfällen einher , es setzt aber nicht immer die heftige Schmerzphase ein, manchmal bleibt es bei Schwindel , Lichtempfindlichkeit und Übelkeit.

Die Zunahme der Migräne insgesamt belastet mich sehr, und Triggert meine Angststörung. Dies führt zu mehr Anspannung und verursacht noch mehr Migräne . es ist ein Kreislauf .
Mir ist es jetzt schon ein paar Mal passiert , dass ich auf der Arbeit einen heftigen Migräneanfall hatte und mitten im Dienst heim musste (arbeite als Krankenschwester) , meine Kollegen sind zwar super lieb, dennoch müssen sie in dem Moment meine Arbeit kompensieren . Ich fühle mich in diesen Momenten als Last und es ist mir sehr unangenehm. Im letzten Jahr hatte ich sehr viel Migräne und dadurch häufige Krankheitsausfälle.

Ich bin in neurologischer Behandlung versuchte eine Prophylaxe, diese vertrug ich aber leider nicht. Parallel nehme ich einen Nährstoffkomplex und Versuche mich in Entspannungsübungen um die Migräne zu verbessern.

Aktuell ist meine Angststörung dadurch sehr aktiv, ich habe jeden Morgen Angst auf der Arbeit einen Migräneanfall zu bekommen , es fällt mir aktuell schwer, diese runter zu regulieren und es stresst einfach nur.
Ich suche daher Erfahrungsaustausch ️
Wie geht es euch mit eurer Migräne im Job? Könnt ihr euch gut abgrenzen von solchen Gefühlen ?
Ich weiß, ich kann nichts für die Erkrankung. Dennoch belastet es mich aktuell sehr.
Bin für Anregungen und Tipps dankbar.
Liebe Grüße

Gestern 16:07 • 07.01.2025 #1


13 Antworten ↓


Yoga kann Wunder wirken, wenn man das regelmäßig praktiziert. Ich mache das vier bis fünfmal in der Woche.
Ich konnte meine Migräneattacken damit tatsächlich reduzieren.
Magnesium klappt gut. Wenn es dann doch mal soweit ist und die Aura kommt (Bei mir Heißhunger und Taubheitsgefühl im unteren Rücken, wackelig auf den Beinen), fahre ich nach Hause. Ansonsten kann ich vor Schmerzen nicht klar denken und bau nur Mist.
Dass ich das habe, dafür kann ich ja nix. Schuldig fühle ich mich selten, ärgerlich ist das schon, wenn viel los ist.

A


Suche Erfahrungsaustausch über Migräne mit Aura im Job

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Ich kenne das. Nehme ein AD, damit ist es viel besser. Hastcdu das mal versucht. Die Attacken ohne Schmerz könnten die vielleicht Angstattacken sein? Ich habe das bei Angstattacken. Angstgedanken habe ich sehr selten. Diese körperlichen Symptome ohne Medis täglich mehrfach

Schuldgefühle habe ich nicht. Kenne das aber von meiner Tochter, die ist auch Krankenschwester und hat Depressionen.

@Highflyer danke für deine Erfahrungen ! Ich beginne jetzt mit Ausdauersport (Ergometer) und möchte wieder mit Meditation anfangen. Hoffe, dass unterstützt mich etwas. Bei mir kommt aktuell viel Angst hinzu , dass ist sehr anstrengend.

@Joh316 ich vertrage AD nicht so gut, deswegen nehme ich keines. Ich müsste es nochmal versuchen . Ich war in der neurologischen Klinik , sie erklärten mir , dass ich eine sogenannte migraine sans migraine habe , also Migräne ohne Schmerz nur mit Aura. Aktuell habe ich viele Angst Symptome, es fällt mir manchmal schwer zu unterscheiden was von was kommt .

@Simba1302
Das tut mir leid. Ich nehme Sertralin in ganz kleiner Disis 25mg, damit habe ich die körperlichen Symptome gut unter Kontrolle. Sie sind nicht ganz weg, aber erträglich. Die ersten Wochen waren sehr unangenehm, jetzt geht es.
Ich hoffe, du findest etwas, was dir hilft.

@Joh316 danke für dein Verständnis aktuell finde ich keinen Psychiater bei uns in der Nähe. Ich werde mir das mit dem Sertralin mal merken

@Simba1302
Ich weiß das hilft jetzt nicht wirklich, aber durch die radikale Akzeptanz, zeigst du deinem Körper, dass du weniger Angst vor einem möglichen Anfall hast und dadurch ist der Stress dem du ununterbrochen ausgesetzt bist, weil du glaubst jederzeit eine zu bekommen, höher.
Es ist mir bewusst, dass man sowas erst lernen muss und gerade was Ängste betrifft ist das mitunter manchmal eher ne Einbahnstrasse, aber es ist machbar.

Mir wurde um den Jahrtausendwechsel angeraten ein Migränetagebuch zu führen, weil ich eine ähnliche Anfallshäufigkeit aufwies, wie du sie hast. Also mind. 3, 4x im Monat Migräne, mit Schmerzintensität, mögliche Auslösefaktoren und genaue Beschreibungen der neurologischen Ausfälle sowie den anderen Beeinträchtigungen. Und auch wenn niemand dieses Tagebuch je gesehen hat, hab es angeboten, doch keiner der Ärzte in all der Zeit interessierten sich dafür - war es mir ein große Hilfe mich und die Migräne besser verstehen zu lernen.

Du bist eh gerade in einer Hochphase der Anfälle, so war es bei mir auch und bei einigen die ich kennengelernt habe. Das wird sich noch bis du 40zig wirst so hinziehen und dann sollte es sich wieder abschwächen und wieder so werden wie in deiner Jugendzeit.
Meine Hochphase war so ab 23-25 bis 40-42, danach wie gesagt wird es wieder weniger.
Auch solltest du auf jeglichen Stress ob positiv oder negativ so gut wie möglich von dir fernhalten.

Viel Erfolg!

@Idefix13 danke für deinen Input! Migräne Tagebuch führe ich (habe eine App von der Schmerzklinik Kiel) , ich konnte auch schon viel für mich mitnehmen. Aktuell ist wirklich die Angst das Problem , durch den daraus resultierenden Stress ein absoluter Migräneverstärker! Das mit der radikalen Akzeptanz ist ein interessanter Ansatz, wie hast du das hinbekommen ? Mir fällt es total schwer.
Das mit der Migräne Hochphase ist auch sehr interessant, habe ich so noch nie gehört. Ich sprach mit meiner Mutter darüber gestern, sie litt auch unter Migräne, welche mit dem Alter sich veränderte.
Diese doofe Angststörung ist halt aktuell wirklich ein Problem, ich kann manchmal schwer unterscheiden, was jetzt wirklich Migräne ist (also Aura Anzeichen ) und was eben nur von der Angst kommt
LG

Hey, ich bin auch von Migräne mit Aura betroffen und für mich ist es auch im Job eine Belastung, weil ich da auch immer ein schlechtes Gewissen habe, auch wenn man es nicht haben brauch. Und für einen selbst ist es ja halt auch einfach sch., wer fühlt sich schon gerne krank und den Symptome. ausgeliefert.
Bei mir ist es die klassische visuelle Aura seit meiner Jugend, früher kam die alle paar Jahre mal, seit diesem Jahr auch etwas öfter. Genau wie bei dir, löst es bei mir jedesmal aufs neue Ängste aus. Auch wenn ich seit diesem Jahr wirklich auch innerlich verstanden habe, dass es nichts schlimmes ist, hab ich trotzdem jedesmal Angst, ob sie sich verändert, ob was neurologisches dazu kommt usw. Unberechenbar halt.
Einmal hatte ich die Aura kurz vor Arbeitsantritt, war aber noch zu Hause. Hab mir so einer heftigen Panikattacke meine Chefin angerufen, dass sie selbst auch fast eine bekommen hat ich hab hinterher mit ihr gesprochen und gesagt, das ich daran leide und so wissen sie wenigstens Bescheid. Mehr kann man ja nicht machen. Und wenn du im KH arbeitest, wissen die ja erst Recht darüber Bescheid. Da brauchst du dir keinen Kopf machen, das ist nicht deine Baustelle, wenn es dann personalmäßig nicht passt, sondern die, des Chefs. So muss man radikal denken. Sonst macht man sich kaputt. Denn deine Gesundheit gibt dir keiner wieder, keine Arbeitskollegen der Welt.

Ansonsten ist es da auch schwer, vorzubeugen, außer mir den schon genannten Möglichkeiten. Bei mir liegt es vermutlich an den Hormonen, da ist man dann eh machtlos.

Aber vielleicht hilft es dir ja schon, dass du nicht alleine bist und wir dich da voll verstehen können und man sich austauschen kann.

Zitat von Simba1302:
Das mit der radikalen Akzeptanz ist ein interessanter Ansatz, wie hast du das hinbekommen ? Mir fällt es total schwer.

Sie annehmen wenn sie auftritt und nicht genervt abtun und versuchen weiter zu machen, sondern sich selbst stoppen und eingestehen es geht jetzt nicht mehr und dann auch sich hinlegen und die Auren durchlaufen lassen, danach den Schmerz so gut es eben geht durchstehen, mit den dir gebräuchlichen Mitteln und keine Angst haben, wenn Morgen oder Übermorgen wieder eine kommt.
Sehe sie so wie das Wetter, man kann sich darüber aufregen, aber ändern kannst du es nicht, sondern du musst damit klarkommen - ob du willst oder nicht. Und wenn man dann aber schon gelassener in solche Situationen reingeht, dann sind manchmal auch die Auren gar nicht so schlimm ausgeprägt oder wie bei mir jetzt schon zweimal, der Schmerz blieb komplett aus.

Dein Allgemeinzustand ist gefasster und ruhiger und wenn du dann merkst, dass du auf einem Auge blind wirst oder diese Kaleidoskope und diese Blitze treten wieder auf, dann ist es halt so und du kannst damit auch weiterhin gefasster umgehen.
Wichtig ist einfach dich und dein Umfeld sobald als möglich auf Null zu reduzieren. Habe mir dazu damals so Augenbinden und Klappen gekauft, weil ich festgestellt habe, dass jegliche Übertragung über den Sehnerv, das ganze hinaus zögert und verlängert und erst völlige Dunkelheit lies auch den Stresslevel in einem selbst verebben und man wird ruhiger. Und dadurch werden auch keine weiteren Informationen mehr ins Gehirn übertragen.
Das Sehen ist für den Menschen der wichtigste Sinn, über ihn nehmen wir unsere Umwelt wahr und deshalb ist es auch enorm wichtig, diesen gerade bei Migräne auszuschalten, denn dann werden die Informationen die im Gehirn verarbeitet werden müssen schon zumeist um 50% reduziert, was während einer Migräneattacke nur gut ist wegen den neurologischen Ausfällen, die ja durch die Verengung der Blutgefäße auftritt.

Natürlich bedarf dieser Prozess Zeit und funzt nicht von heute auf Morgen, aber wenn du dranbleibst, denke ich, dass dir das auf lange Sicht helfen kann..

@NaFu vielen Dank für deine ausführliche Antwort! Allein der Austausch tut mir schon mega gut, auch zu hören, dass es dir zB ähnlich geht mit der Angst und dem schlechten Gewissen.
Gerade die Angst ist im Moment ein Problem - Angst vorm nächsten Anfall bzw wenn es wieder auf der Arbeit Auftritt .. es fällt mir so schwer diese abzuschalten.. rational weiß ich, wenn es dazu kommt, dann ist es so. Aber die angst spielt trotzdem verrückt. Und dann weiß ich nie ist es eine beginnende Aura/ Migräne? Ein echter Teufelskreis.
Im Krankenhaus ist immer Personal Notstand. Ja, die Kollegen verstehen es grundlegend. Dennoch ist der ein oder andere genervt manchmal, gerade weil ich im letzten Jahr super häufig Anfälle hatte. Bei mir spielen die Hormone leider auch eine Rolle.. aber immerhin habe ich beobachtet, dass Stress auch eine spielt. Weniger Stress - weniger Migräne .
Mir tut der Austausch super gut gerade und ich fühle mich verstanden

@Idefix13 vielen Dank für deine ganzen Anregungen! Ich bin noch am üben. Manchmal denke ich mir wenn sie kommt, dann ist es so. Und kann gelassener sein. Im Moment fällt es mir sehr schwer ich nehme mir das mit der radikalen Akzeptanz zu Herzen und übe.

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Dr. Matthias Nagel
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