Zitat von GastB:Das ist nicht selbstverständlich. Es ist noch gar nicht so lange her, dass die medizinische Behandlung mehr Menschleben gekostet als gerettet hat. Darin lag z.B. der Erfolg der Homöopathie: Zu ihrer Zeit war jedwede schulmedizinische Behandlung (Aderlass, Bleivergiftungen...) derart gefährlich, dass man mit homöopathischen Mittel (m.E. = sauberes Wasser, das wie auch immer gerührt oder geschüttelt wurde = Nichtbehandlung), allemal besser bedient war. Inzwischen haben sich die Verhältnisse aber insofern umgekehrt, als schulmedizinische Behandlung bei den meisten Krankheiten mindestens Linderung bringt und ihren Alternativen überlegen ist.Man sollte nicht übersehen, dass viele anerkannte schulmedizinische Behandlungen vielen Menschen ebenfalls nicht helfen. Und viele so behandelte Menschen trotzdem an ihren Krankheiten sterben oder chronisch krank bleiben!
Zitat von GastB:Wenn man behauptet, dass eine Behandlung einen Effekt habe, dann sollte sich dieser Effekt zumindest empirisch nachweisen lassen. Dass nicht jedem Einzelnen geholfen werden kann, ist leider Realität. Wenn die Methode jedoch nicht statistisch signifikant mehr Menschen hilft als das Unterlassen ihrer Anwendung (bzw. wegen des Placeboeffekts die Durchführung einer Scheinanwendung), dann ist sie wirkungslos.Niemand behauptet, dass alternative Methoden allen Menschen helfen oder helfen müssen. Die Menschen sind sehr verschieden, auch die Behandler sind sehr verschieden, so dass die Wirkung eintreten kann, aber nicht muss - genauso wie bei schulmedizinischer Behandlung.
Zitat von GastB:Da Schüsslersalze keinerlei Wirkstoff in einer Menge enthalten, die physiologisch relevant sein könnte, und da die Wirkung auch nicht quantenphysikalisch erklärt werden könnte, bleiben nur noch Placeboeffekt (ja, geht auch bei Skepsis und entgegengesetzten bewussten Erwartungen) oder Spontanheilung. Gegen beide ist nichts einzuwenden, gesund ist gesund.Ich z.B. habe früher auch nicht an Homöopathie oder Schüsslersalze geglaubt und musste jetzt trotzdem feststellen, dass mir die Schüsslersalze (die eine homöopathische Variante sind) bei einer bestimmten chronischen Sache, die ich seit Jahrzehnten hartnäckig habe, gegen alle Erwartungen geradezu phantastisch helfen, und zwar als einzige, nachdem ich schon so ziemlich alles ausprobiert habe, was es auf diesem Gebiet gibt, und das sind mind. 20 verschiedene Behandlungsansätze und Mittel gewesen, sowohl schulmedizinisch als auch naturheilkundlich, und auch noch in jüngster Zeit, d.h. also die Sache kann sich nicht inzwischen von selber verändert haben.
Zitat von GastB:Da hast Du Recht. Wissenschaftlicherseits ist jedoch geklärt, dass homöopathische Substanzen nicht wirken können. Behandlungserfolge sind daher auf Placeboeffekte zurück zu führen. Was die aber im Einzelnen anstößt und wieso sie zur kompletten Heilung führen können, ist immer noch ein großes Rätsel.Warum es hilft, kann ich mir nur mit den üblichen möglichen Erklärungsansätzen zu erklären versuchen. Dieser Wirkmechanismus ist bisher nicht erforscht und ich weiß nicht, ob wir es jemals schaffen werden, es zu erforschen. Aber, wer heilt, hat Recht. Es ist mir erstmal egal, warum etwas hilft, Hauptsache, es hilft.
Zitat von GastB:Auf Wirksamkeitsnachweise von Homöopathie sind z.B. Millionenbeträge ausgelobt. Und mindestens der empirische Nachweis wäre kinderleicht: Eine simple, placebokontrollierte Doppelblindstudie. Bitte an dieser Stelle nicht die angebliche Wirksamkeit bei Haustieren anführen: Das ist nicht doppelblind. Das Gleiche wäre für Bachblüten möglich. Die Wirksamkeit von Akupunktur wird statt mit Placebo mit sog. Scheinakupunktur getestet (und bisher widerlegt), wobei hier die Doppelverblindung u.U. problematisch werden könnte. Dafür wäre es aber ein Leichtes, die Klopftherapie so auf ihre Wirksamkeit zu testen. Übrigens ist wenigstens hierzulande noch nicht alle Forschung in Lobbyhänden, ein wenig unabhängige wissenschaftliche Forschung gibt es noch... Und die Millionenpreise sowie der zu erwartende Nobelpreis (vermutlich dann in Physik) für Erklärung und Nachweis homöopathischer Wirkungen wären auch nicht zu verachten.Zitat:Wenn alles so gut wirkt, wie behauptet, dann frage ich mich: wieso werden keine seriösen Untersuchungen damit gemacht ?
a) Weil es nicht gefordert wird
b) Weil es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu vernichtenden Ergebnissen führen würde
Ganz einfach: Weil jede Forschung sehr viel Geld kostet (zumindest die Forscher müssen ja bezahlt werden, dazu teure Apparate, Material, Räume usw.) und das Geld in der Regel von Pharmaunternehmen kommt, und das kommt nur dann, wenn diese sich von den Forschungsergebnissen viel Gewinn versprechen.
Zitat von GastB:Sicher verdient die Pharmaindustrie keinen Heiligenschein. Dennoch fällt die Zeit der Hexenverbrennungen ein wenig vor den Beginn der Schulmedizin.Hingegen wird genau von dieser Pharmaindustrie - vermutlich zusammen mit der Ärztelobby - alles unterdrückt, was zu einer zu schnellen, allzu kostengünstigen Heilung führen würde, wenn also Medikamente und Ärzte dadurch mehr oder weniger entbehrlich würden.
Das war schon so, als die Kräuterweiber / Hebammen zu Hexen erklärt und verbrannt wurden, als die Zunft der männlichen Mediziner aufkam.
Zitat von GastB:Wer würde das bezweifeln angesichts der Gewinnspannen von Bachblüten, homöopathischen Globuli, den einzusparenden Opportunitätskosten einer Heilpraktikerausbildung im Vergleich zum Facharztstudium, 250 Euro für eine Stunde Klopfen etc.?Es geht nicht etwa um das Wohl des Menschen, nicht um Menschlichkeit, sondern es geht ums Geld, Geld, Geld!
Liebe Grüße
Christina
02.10.2009 15:43 • #41