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Hallo meine Lieben,

ich habe seit ein paar Wochen wahnsinnige Angst zu sterben. Ich muss generell tagsüber viel daran denken, manchmal denke ich sogar: was ist wenn ich einfach spüre das ich sterbe? Was ist wenn ich die Anzeichen meines Körpers übersehe oder nicht ernst nehme? usw.

Oft habe ich auch Angst einzuschlafen, weil ich denke, ich sterbe....

Seit Freitag nehme ich eine höhere Dosis Schilddrüsenhormone und bin wieder extrem unruhig und ängstlich, ich hab beklemmende Gefühle in der Brust. mir ging es eigentlich ganz gut. Gestern abend hatte ich ganz schlimme Panik und heute denke ich den ganzen Tag schon wieder, ob ich sterben könnte. Das macht mich so fertig.

Was soll ich nur tun? Habt ihr irgendwelche Tips und Erfahrungen für mich?

Ich bin 21 Jahre alt und ich hatte mehrmals ein EKG. Ich würde mich so gerne meinem Alter entsprechend fühlen, voller Freude und Leichtigkeit, aber stattdessen denke ich über den Tod nach...

Ich würde mich sehr über antworten freuen!
Liebe Grüße!

20.03.2013 14:09 • 04.04.2013 #1


Hallo juhule,

ich kann dich nur allzu gut verstehen.
Deine Gedankengänge sind meine (und bestimmt auch die von vielen anderen hier)
Ich muss ehrlich sagen, ich hab selber noch keine richtige Lösung dafür gefunden.
Ich versuche mir aber manchmal sowas zu sagen:
,,Ich kann heute noch gar nicht sterben, weil ich noch Prüfung schreiben muss, weil ich noch dies und jenes erledigen muss.Vorher geht nichts.''

Und so versuch ich das mit immer wieder neuen Situationen....es ist halt ein bisschen selbstironisch,aber manchmal hilft das

Ich bin 23 und würde auch so gerne wieder so drauf sein wie vor ein paar Jahren..unbekümmert,nicht wegen jeder Kleinigkeit austickend.

A


Sterbensängste

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Warum solltest du denn sterben? Millionen von Menschen nehmen Schilddrüsenhormone. Wenn dir sonst nichts Körperliches fehlt, gibt es doch keinen Grund. An Angst und Panik stirbt man nicht. Und wenn du weißt, dass diese Gefühle durch die höhere Dosis kommen, brauchst du dir keine Sorgen zu machen.

Hallöchen, ich habe schlaflose recht... An angst ist noch niemand gestorben... Aber ich denke, das weißt du selbst. Leider ist das auch viel einfacher gesagt, als dass es oben in unserem kopf ankommt. Diese angst zu sterben, oder besser, dass es jeden augenblick vorbei ist, und diesmal endgültig... Kennen ganz ganz viele von uns. Wichtig ist natürlich die frage, wie damit umgehen? Wie den gedanken ertraglicher machen? Zu allererst einmal... Der tod kann nie da sein, wo du bist... Denn du bist das leben.... Wenn du dir diesen satz ein wenig verinnerlichst, nimmt es schon ganz viel druck... Zumindest ist das bei mir so. Zweitens, du musst versuchen dein denken zu ändern... Horche in dich hinein in solch einem moment, und zwar ohne zu bewerten. Versuche an die gefühle hinter der angst zu kommen. Was wollen sie dir sagen? Die angst mit all ihren symptomen ist nicht grundlos in dein leben gekommen... Es steht ausser frage, dass die symptome über welche sie sich eine stimme verliehen hat, so stark sind, dass sie uns jegliche lebensqualität nehmen können... Aber! Du allein entscheidest, in wie weit sie dich einengen... Es gibt ein sprichwort... Wer angst vorm tod hat, hat noch nicht wirklich gelebt. Auch da ist viel wahres dran... Wovor hast du wirklich angst? Welche ungelebten träume schlummern in dir? Welches leben führst du im aussen, was dein innen ablehnt? All das sind fragen, mit denen du dich beschäftigen kannst. Sicher erfordert dies, eine absolute ehrlichkeit sich selbst gegenüber... Wenn du dazu nicht bereit bist, ist dein leidensdruck nicht groß genug. Noch nicht... Ich wünsche dir ganz viel kraft:-)

ich hatte früher auch immer Angst vorm Tod, vor meinem eigenen und auch dem von Freunden Angehörigen. Ich hab dazu schon mal ein längeres Post hier geschrieben unter:
spezifische-phobien-f55/wie-mit-der-angst-vor-dem-tod-umgehen-t41756-40.html#p429172

Ich hab mich inzwischen viel mit dem Thema Tod beschäftigt, auch mit Nahtoderfahrungen und Totenbettvision. Letzteres vorallem weil ich sie real selber bei meiner Oma und Mom am Todenbett erlebt habe. Inzwischen habe ich überhaupt keine Angst mehr davor, sondern bin eher neugierig darauf was nach dem Tod kommen mag. Wenn ich heute morgens aufwache und mich frage, ob dies der Tag X sein wird,dann kann bin ich mit mir selbst im Reinen und kann sage: Ja das wäre ok für mich, wenns heute soweit ist.

Viele Dank für eure Antworten!

Ich weiß es ja eigentlich, dass es nur Panik ist, aber es kommt irgendwie absolut nicht in meinem Kopf an.
Ich denke, ich werde mir einen Zettel schreiben, auf den ich auch eure Sätze schreibe. Eigentlich helfen mir diese Gedankenstützen, aber ich werde oft nachlässig, sobald es mir besser geht...

Sarcelle, du hast ja so Recht. Ich bin auch schon fest davon überzeugt, dass alles seinen Grund hat. Ich habe lange so gelebt, wie es mein inneres abgelehnt hat. Habe mit einem Mann zusammen gelebt, der mich extrem verunsichert hat und meine Schwächen ausgenutzt hat. Ich habe ein komplett anderes Leben geführt.

Mittlerweile lebe ich seit Januar wieder zuhause, kann mich gut mit mir selbst beschäftigen und lebe wieder meie Grundsätze. Bei meinen Eltern ist es zwar auch nicht optimal und ich lerne im moment extrem, mich abzugrenzen.
Das ist für meine Therapeutin auch ein möglicher Grund. Dass diese Sterbensängste dafür stehen, dass ich mich von meinem alten Leben verabschiede und quasi erwachsen werde...

Diese Fragen werden mich wohl noch länger beschäftigen.

Ich habe auch mein Studium abgebrochen (Biologie) und stehe nun vor der großen Frage: Was nun?
Ich wollte schon immer Ergotherapeutin werden und habe mich nun auch beworben, habe aber meine Bedenken, wegen meinen Ängsten
Meine Therapeutin meint aber, dass ich deswegen keine schlechte Ergotherapeutin werde, im Gegenteil. Ich wachse ja eher daran...

Oh Angsthase, so weit wäre ich auch irgendwann gerne mal! Ich werde mir den Post durchlesen! Vielen Dank!

Hallo!
Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie vielen Menschen es so geht...
Dachte lange Zeit, ich wäre die einzige, die so rumspinnt.
Versuche inzwischen auch, lockerer und ironisch damit umzugehen, was auch meistens ganz gut klappt, aber eben nicht immer...
Habt ihr auch Phasen, in denen es wieder schlechter ist? Bei mir ist es vor allem nach stressigen Zeiten so, zum Beispiel in den Semesterferien. Also eigentlich genau dann, wenn man sich erholen und entspannen können sollte...
Liebe Grüße!

Meine Ängste werden leider immer stärker. Nachts kann ich kaum einschlafen, jedes Signal und Symptom wird sofort als lebensgefährlich eingestuft. Ich weiß nicht, was ich noch machen soll

Diese Todesängste sind wirklich das Schlimmste und Niederschmetternste was ich bisher hatte. Sie schränken mich so sehr in meiner Lebensfreude ein. ich weiß einfach nicht weiter.

Seit ein paar Tagen habe ich so schwere, schmerzende Arme. Kennt das jemand?
Selbst das macht mir Angst. Mein Herz hatte nun zahlreiche EKGs letzte Woche war ich das erste Mal im krankenhaus vor Angst. Sie haben mein Herz durchgecheckt. Jetzt habe ich Angst was am kopf zu haben.

Habt ihr irgendeine Idee was ich tun kann?

Hallo juhule,

so geht es mir auch. Ich habe Angst, dass mein Herz plötzlich stehen bleibt. Ich habe auch oft Angst ins Bett zu gehen. Mein letzter Besuch beim Internisten war im Oktober. Er hat EKG und Ultraschall gemacht und geröngt. Allerdings ist dieser Arzt auch ein A.... gewesen. Viele Leute gehen zu ihm hin und kommen nie wieder. Mein Vater sagt, dass ich zu einem anderen gehen soll, der mich am Herz untersucht. Er würde sogar Geld dafür zahlen, um mir die Angst zu nehmen. Ich versuche mich abzulenken. Schließlich studiere ich (ein wirklich schweres Fach) und brauche viel Energie für das Lernen. Ich konnte mich heute in den Vorlesungen nicht immer konzentrieren.

Tschüss




Prof. Dr. Heuser-Collier
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