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Hallo Leute!
Obwohl ich versuche mich zusammen zu reißen hab ich immer noch Angst, dass ich eine schwere Krankheit habe. Vorallem die Angst vor ALS bleibt. Ich weiß nicht wieso ich davor solche Angst habe. Letzens habe ich durch das Umzugkartons packen einen Muskelkater oberhalb von den Kniekehlen. Und ich meine mir einzubilden dass mein linkes Bein leicht hinter her hingt. Ausserdem tut mein linker Arm so wie eine Art Muskelkater weh, obwohl ich nichts anstrengendes gemacht habe. Meine Muskelzuckungen bzw das Pochen unter der Haut wird auch immer schlimmer. Ich habe solche Angst dass ich diese Krankheit doch haben könnte, weil ich ja damals den Fehler gemacht und Dr Google gefragt habe. Und da standen genau diese Symptome drin, dass die Betroffenen auch zuerst so seltsame Muskelzuckungen usw bereits ein Jahr vor dem Ausbruch der Krankheit hatten.
Ich versuche mich schon die ganze zeit abzulenken, hab auch wegen meinem Auszug von zu Hause viel zu tun, aber bei jedem Zucken oder Muskelkater denke ich daran..
Kann mir jemand Tipps geben, wie ich die Angst los werde?

LG

26.05.2010 18:54 • 27.05.2010 #1


6 Antworten ↓


Zitat von Jaimi84:
Ich weiß nicht wieso ich davor solche Angst habe.
Ist doch 'ne schreckliche Krankheit, verständlich, davor Angst zu haben.

Die Wahrscheinlichkeit, an ALS zu erkranken, ist extrem gering - zwischen 0,003 und 0,008 %. Und wenn es einen trifft, dann bevorzugt im Alter über 50. Die Wahrscheinlichkeit, bei einem Verkehrsunfall verletzt zu werden, liegt über 0,5 %.

Zitat von Jaimi84:
Kann mir jemand Tipps geben, wie ich die Angst los werde?
Wenn du ALS hättest, stünden dir noch ca. drei nicht mehr besonders schöne Lebensjahre (eher Sterbejahre) bevor. Gegen diese Krankheit kann man gar nichts machen. Man kann sie nicht aufhalten, höchstens die Symptome ein bisschen lindern. Man kann sie nicht verhindern. Man hat keinerlei Vorteil dadurch, die Krankheit früh zu erkennen. Vielleicht versuchst du mal, dich weniger damit zu beschäftigen, ob du ALS haben könntest oder nicht, sondern damit, was die Beschäftigung mit ALS dir bringt. Würde ALS jetzt bei dir ausbrechen, könntest du theoretisch noch ein paar Dinge tun, die du im Leben getan haben willst. Wüsstest du jetzt, dass du z.B. in 20 Jahren sicher ALS bekommst, könntest du dein Leben darauf ausrichten, dass die Zeit bis dahin erfüllt wäre. Tatsächlich weißt du es nicht, höchstwahrscheinlich hast du es auch nicht, aber deine Angst sorgt dafür, dass du deine eigentlich gesunde Zeit überhaupt nicht nutzen, geschweige denn genießen kannst. Dabei ist eins sicher: Sterben wirst du, ob in 20 Jahren oder früher oder später, ob an ALS, einer anderen Krankheit oder durch einen Unfall. Oder (das ist auch selten) als Opfer eines Mordes. Das einzige, das du tun kannst, ist, dich mit dieser Tatsache auseinander zu setzen und dein Leben so zu gestalten, dass es am Tag X ein Leben war. Die Idee, jeden Tag so zu leben, als wäre es der letzte Tag, hat schon eine gewisse Berechtigung.

Liebe Grüße
Christina

A


Starke Angst vor ALS - kann mich nicht ablenken

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@ Jaimi

Hallo,

ich denke die Standardantwort was gegen Ängste zu tun ist,wäre Ablenkung,Ablenkung,Ablenkung.
Aber da ich auch ständig Angst habe,eine tödlich Krankheit zu haben,kann ich nachvollziehen wie beschissen es Dir damit geht.ich versuche auch jeden Tag dagegen anzukämpfen und mich abzulenken,aber es gelingt nicht immer.
Aber bei einem hat meine Vorrednerin recht,lebe Dein Leben.Gib nicht Deinem Leben Jahre,sondern Deinen Jahren Leben.Hört sich jetzt gewiss total bescheuert an.
Aber stell Dir vor Du liegst auf dem Sterbebett und kannst nur auf ein Leben voll Angst zurückschauen - wäre das nicht echt grausam?
Hast Du jemand mit dem Du über Deine Sorgen reden kannst?Das hilft mir (meistens).Ich würde auch manchmal gern vor lauter Angst mit dem KOpf an die Wand rennen,aber meistens ist dann doch etwas da,daß mich aufheitert und wenn es nur ein paar Minuten oder Stunden sind - aber die hast Du dann gewonnen.
Es ist immer schwer ein Rezept gegen die Ängste zu geben,aber glaub mir wenn ich es hätte würde ich es Dir liebend gerne geben

LG S-beere

Liebe Jaimie,
ich weiß auch zu Genüge, wie sich Angst anfühlt! Das kann vielleicht nur derjenige nachvollziehen, der so etwas kennt. Ich weiß,man will vor der Angst davonrennen, aber sie holt einen leider immer wieder ein. Je mehr man versucht sie loszuwerden, desto mehr haftet sie sich an einen. Vielleicht ist es der Weg heraus, indem man die Angst zulässt.Lass sie kommen.Je mehr sie da sein darf, desto eher wird sie wieder gehen. Ich weiß, das ist leicht geschrieben, aber glaube mir, ich weiß, wovon ich spreche und ich übe es auch -immer wieder.
Zu deinen Ängsten wegen ALS: Da möchte ich mich den anderen anschließen. Die Wahrscheinlicheit, dass deine Psyche die Symptome verursacht ist um ein Vielfaches höher als dass du die Krankheit wirklich hast. Man weiß zuviel, um sich verrückt zu machen und zu wenig, um sich wieder beruhigen zu können(z.B. wie ein Arzt).
Du weißt ja auch, was Angst alles machen kann: es sind sogar Menschen im wahrsten Sinne des Wortes gelähmt vor lauter Angst. Ich weiß es auch.Ich kämpfe auch damit.Ich kann dich soooo gut verstehen und ich wünsche dir alles Gute und dass du es packst. Du kannst durch die Angst durchgehen, sie ist wie ein brüllender Löwe, aber schau ihr ins Gesicht, so wird sie ihre Macht verlieren.
LG Kathryn

Oh Mann, ALS??
Kenn ich zum Glück nicht.
Wenn ich so lese..., Muskelzuckungen, schmerzende Muskeln...
ich bin ja fast verlockt, zu googlen, aber das lasse ich (vorerst) mal lieber, sonst weiß ich eh, was dann wieder abgeht.

Hallo ihr Lieben!
Vielen Dank für Eure Antworten! Hat mich sehr gefreut! Vorallem Mut gemacht! Ausserdem sehe ich, dass ich nicht die einzige bin, der ist so geht. Heut musste ich auch schon wieder kämpfen. ich bin aufgewacht und mir war gleich wieder schwindlig mit dem Gefühl von Ich bekomme keine Luft. Hab mich aber dann abgelenkt. Dann Zucken bzw pulsieren meine Muskel wirklich unerlässlich, auch wenn ich abgelenkt bin. Das ist so ein komisches Pulsieren bzw Pochen, was ich gar nicht beschreiben kann. Manchmal auch utnerschiedlich stark. Ich versuche mal nicht daran bzw an was anderes zu denken. es einfach so sehen: dass es meine innere Anspannung ist, die das verursacht, weil ich ja den ganzen Tag auf Gefahr eingestellt bin und irgendwo muss der Körper auch die Anspannung raus lassen. Was glaub ich auch noch dazu kommt, dass ich jetzt dann in eine eigene Wohnung ziehe. Davor hab ich auch ein wenig Angst weil ich so nie alleine war. Also schon mal wenn meine Eltern weg gefahren sind aber halt nicht die ganze Zeit. Ich habe einfach Angst vor Angst. Was ist wenn ich in meiner Wohnung einen Anfall bekomme?
Vielleicht kann mir da war Tipps geben damit mir das Ausziehen und die Angst davor leichter fällt. LG

Hallo Jaimi,
habe gerade deinen Beitrag gelesen. du hast ja selber gute Erklärungen für deine Symptome gefunden(der Körper muss ja irgendwie die ganze Anspannung herauslassen und das geht meist über Nerven und die Muskeln. Geht es dir auch so? Man hat eigentlich eine plausible Erklärung, die man anderen sofort geben würde, aber für sich selbst das zu glauben, fällt so unheimlich schwer. Aber warum solltest du deinen Gefühlen eigentlich mehr Glauben schenken, als deinem Verstand? Ich weiß auch, dass die Angst alles andere ausblenden kann, und wenn man eine Sache ganz rational betrachtet, dann kommt man eigentlich-wenn man ehrlich ist-zu dem Schluss, dass es wirklich nur deine Psyche ist, die dir zu schaffen macht.
Zum Punkt Alleinsein, Auszug usw..: Ich kann die Ängste total nachvollziehen. Bei mir ist die Angst und die körperliche ANspannung immer groß(dass etwas passiert und ich keine Hilfe bekomme), wenn ich in die USA zu meiner Schwester reise(war gerade da und fahre vielleicht bald wieder hin ).Da habe ich eine Panik, dass mir da etwas passiert und ich der medizimischen Fachsprache nicht so mächtig, da sterbe oder so. Ausserdem will ich nicht, dass meine Schwester mich dauernd zum Arzt kutschieren muss.Und ein Arztbesuch in den USA ist sauteuer.
In dieser Angst und Anspannung macht dein Körper mit dir, was er will.Ich habe dort so Schwindel und Kopfweh gehabt(kenn ich sonst nicht), dass ich totale Angst vor Schlaganfall oder Hirntumor hatte. Und wenn man dann nicht sofort den Arzt des Vertrauens gleich fragen kann, wächst die Angst und die körperlichen Beschwerden ins Unermessliche.
Ich wollte dir nur damit sagen, dass ich das total verstehe, wenn du Angst hast auszuziehen und dass man kein Loser ist, wenn man Angst hat!Sicherlich ist das auch ein Riesenschritt in die Eigenständigkeit für dich und vielleicht ist es auch deine Angst vor dem Erwachsensein und Eigenverantwortung. Das ist alles ganz normal. Vesuch doch auch mal darüber nachzudenken, was für positive Aspekte deine Selbständigkeit auch hat. Und ausserdem, denke ich, geht es Jedem so, dass neue Abschnitte im Leben Angst machen und Unsicherheit bringen. Bei dir und mir wird das dann zum Beispiel über die ANgstschiene Krankheiten und körperliche Symptome abgearbeitet.
Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen.Sei ganz lieb gegrüßt von
Kathryn





Prof. Dr. Heuser-Collier
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