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Hallo zusammen,

seit einigen Tagen muss ich insbesondere im Liegen sehr oft Speichel schlucken, ungefähr alle 30 Sekunden. Das Schlucken funktioniert problemlos, aber ich frage mich, warum ich so oft und so viel Speichel habe. Tagsüber fällt es mir weniger auf, aber sobald ich zur Ruhe komme, wird es extrem. Ich kann kaum schlafen weil ich ständig Speichel schlucken muss.

Ich bin seit Wochen körperlich angespannt, fokussiere mich stark auf Symptome und bin mittlerweile völlig kraftlos und verzweifelt. Die Angst, dass es etwas Neurologisches sein könnte, lässt mich nicht los. Ein HNO-Arzt hat nichts Auffälliges gefunden.

Kennt das eventuell auch jemand von euch? Ich bin total fertig. Körperlich weil ich nicht zur Ruhe komme und psychisch weil ich große Sorge vor einer bulbären ALS habe.

Danke für eure Antworten.

Gestern 06:42 • 16.02.2025 #1


9 Antworten ↓


Guten Morgen,

du lieferst dir die Antwort selbst:

Du bist seit Wochen angespannt, fokussierst dich aufs schlucken, du hast Panik vor der vermutlich schlimmsten Krankheit.

Die Tatsache dass es im liegen schlimmer ist … spricht doch gegen als. Entweder du hast vermehrten Speichelfluss, oder nicht. Und den hast du dann auch im stehen. Also schluckst du auch dann vermehrt, oder sabberst. Tust du aber nicht. Dein Kopf spielt dir Streiche. Im liegen, wenn du schlafen möchtest oder zur Ruhe kommen willst, fängt dein Kopf an zu rattern.
Ich habe mal geschaut, du hast diese Angst ja nun auch schon länger - über die Monate wäre ALS fortgeschritten und nicht immernoch beim „ab und an mehr Speichel“.
Versuche, das aus dem Kopf zu bekommen (leichter gesagt als getan, ich hab vor der gleichen sch. Angst!)

Nachtrag: du schreibst „seit einigen Tagen“… aber im ALS sammelthema bist du schon länger damit „dabei“. Versuche, realistisch draufzublicken

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Ständiges Speichelschlucken große Angst vor bulbärerALS

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Zitat von SeelenMut_80:
Das Schlucken funktioniert problemlos, aber ich frage mich, warum ich so oft und so viel Speichel habe.

ALS verursacht aber keine vermehrte Speichelbildung. Bei der bulbären Form von ALS funktioniert jedoch das Schlucken nicht mehr und deswegen läuft den Leuten der Speichel aus dem Mund. Also kannst du ALS vergessen.

@Schlaflose ich danke dir.

@1fachnurich ja, das stimmt. Ich hatte erstmals Mitte Dezember die erhöhte Speichelbildung und nach stärkerer Fokussierung darauf Schluckprobleme. Das hat sich dann wieder normalisiert.
Unmittelbar im Anschluss hatte ich Probleme mit meinem Füßen und Waden. War daraufhin zweimal beim Neurologen, EMG unauffällig.
Seit Februar habe ich nun wieder diese vermehrten Speichelfluss und zusätzlich Probleme beim schlucken. Nach jedem Getränk muss ich räuspern, das Essen fällt mir auch schwer, da ich sehr angespannt bin. Es ist ein Teufelskreislauf. Ich kann es mir nicht erklären, dass die Psyche so eine Macht hat und hoffe dennoch stark darauf, dass es nur daran liegt. Ich werde mich mal auf Reflux testen lassen, habe auch permanent, selbst bei stillem Wasser das Problem, aufstoßen zu müssen.
Danke, dass es euch hier und dieses Format gibt.

@SeelenMut_80
Lies mal deine Antwort an mich durch. Damit kannst du dich selbst beruhigen. ALS wird nicht wieder besser und gleiches Problem wie aktuell hattest du bereits letztes Jahr. Du hättest heute ganz andere Probleme.
Die Psyche hat tatsächlich ganz schön viel Macht.
Alles kann man damit nicht erklären, aber deine Symptome definitiv.

@1fachnurich

Ich wünschte mir so sehr, deine Worte annehmen zu können aber es fällt mir schwer.
Zu viele einzelne Symptome treten auf und ich achte auf jedes einzelne.
Das häufige Schlucken im liegen, räuspern nach dem Trinken. Schmerzen in der Nase nach dem Essen. Und Nasenlaufen nach dem Essen. Bei einer Dyspaghie leider zutreffend. Ich schaue von Tag zu Tag.
Aber dieses Speichelthema hatte ich schon mal und es ging wieder weg. Schluckprobleme war im Dezember nicht so wie aktuell.
„Wo Aufmerksamkeit hingeht, entsteht Realität“. Das passt offenbar…
Liebe Grüße

@SeelenMut_80 wie recht du hast. Viele Dinge bemerkt man im Alltag nicht (wie oft man schluckt zB).
Menschen ohne Angststörung sowieso nicht. Aber wir lauern, jedes Symptom wird analysiert, beobachtet, verglichen, ausgewertet…
Du hast Kinder - dein Hirn spinnt es sich zurecht und quält dich maximal. Man möchte seine Kinder nicht alleine lassen, wie erklärt man ihnen diese furchtbare Erkrankung? Wie sollen sie das verkraften, zu sehen dass es so mit einem zuende geht? Diese Gedanken sind noch viel schlimmer als das Schicksal für einen selbst, richtig? Hätte man keine Kinder, dann wäre es nicht so schlimm - ginge ja nur um das eigene Leben und nicht um das der kostbarsten Menschen.
Ich hoffe, du fasst das richtig auf. Mir geht es genauso, meine Kinder sind noch zu klein um ohne mich aufzuwachsen (beide nicht erwachsen). Und meine Ängste sind zumindest wie oben beschrieben. Das macht es um ein vielfaches schwerer, klare Gedanken zu fassen und realistisch zu denken.
Aber: du und ich, wir sind beide zu jung. Die Statistik spricht für uns, in allen Bereichen! Wir sind krank, ja. Aber nicht körperlich. Unsere Gedanken sind es. Und manchmal hilft die Erkenntnis schon, um zumindest zu verschnaufen.

@1fachnurich deine Zeilen berühren mich sehr. Du triffst genau den Nagel auf den Kopf. Ich fühle mich viel verletzbarer als vor der Zeit der Kinder (sechs und elf Jahre). In erster Linie fühle ich mich schlecht, die Kinder im Fall einer todbringenden Krankheit „im Stich zu lassen“. Erst nachgelagert bin ich besorgt um mich.

Mein jüngstes Kind ist so alt wie dein Großes. Mein großes Kind wird dieses Jahr schon volljährig
So alt fühle ich mich noch gar nicht, bin nicht mal 40

Unsere Sorgen sind die gleichen. Wäre es „nur ich“, dann wärs halt so.
Aber es würde so viel Leid bringen, das die Zukunft der Kinder maßgeblich beeinflussen würde.
Diese Horrorszenarien finden in unserem Kopf statt und lassen uns noch viel mehr in uns hinein horchen. Ein Teufelskreis. Den Ausweg habe ich noch nicht gefunden. Stehe bei Therapeuten auf ewig langen Wartelisten, ohne Aussicht auf baldigen Therapiestart.
Also arbeite ich mich von Tag zu Tag. Wie sieht es bei dir aus, hast du einen Therapeuten?
Wie geht deine Frau damit um?

Mein Mann ist zum Glück die Geduld in Person, holt mich aber auch regelmäßig wieder runter, wenn ich mal wieder durchdrehe…

Zitat von SeelenMut_80:
warum ich so oft und so viel Speichel habe

Das habe ich mich auch gefragt und war beim Zahnarzt deswegen - meine Theorie war es liegt vielleicht an meiner neuen Brücke.
Gefunden hat er nichts aber er sagte mir ich solle mich freuen denn das größte Problem aus Zahnarzt Sicht sei zu wenig Speichelfluss.
Das hat mich dann schon sehr beruhigt.

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