Zitat von Herbst35: Und das was du beschreibst, also Gedanken frei schweben lassen… Das tut mir eigentlich nicht gut. Weil diese dann nicht zu bewerten, ist eben auch nicht so einfach. Das ist dann vielleicht ein Talent von dir.
Zitat von Hotin: Was Du hier schreibst, verstehe ich nicht. Warum willst Du denn Deine Gedanken nicht bewerten?
Der Mensch ist doch ein Bewertungs-Tier. Allles, wirklich alles, was wir sehen, hören und fühlen
bewerten wir doch. Und sortieren es ein.
Warum also willst Du Deine Gedanken beim Entspannen nicht bewerten. Ich wüsste auch gar nicht,
wie das geht, meine Gedanken nicht zu bewerten.
Schwieriges Thema finde ich und ich kann beide Posts von euch verstehen.
Ich tue mich wie @Herbst35 auch schwer, Gedanken einfach schweben zu lassen.
Ich denke dann zu viel darüber nach und oft negativ und das führt dann zu schlechten Gefühlen u. depressiven Symptomen/Ängsten etc.
Es ist aber in der Tat schwer, Gedanken eben gar nicht zu bewerten, so wie @Hotin es schreibt. Dieses Nicht-Bewerten wird zwar oft in Therapien empfohlen, aber es ist ultraschwer bis unmöglich, speziell für Kopf-Menschen, die alles immer analysieren müssen und viel nachdenken über Dinge, bei denen sich andere Leute keinen Kopf machen.
Gedanken bewerten und gleichzeitig dabei entspannen - diese Kombi ist ehrlich etwas, was ich nicht ganz verstehen kann und auch nicht schaffe. Wenn ich negative Gedanken habe (und genau das haben sehr viele eben hier regelmäßig durch ihre psychischen Probleme), wie soll ich dann entspannen können, während ich diese bewerte? Das Bewerten (was man wie gesagt sicherlich und leider kaum bis gar nicht verhindern kann) hat großteils den Effekt, dass es Stress erzeugt oder negative Gefühle. Damit ist ein Entspannen ja unmöglich, sondern eher wird der gegenteilige Effekt erzeugt.
Ich habe es in Therapien so gelernt, dass das Wort Bewerten an sich schon sehr schlecht ist, denn das Bewerten ist es ja gerade, was sehr oft negativen Effekt hat, weil wir dazu neigen, viele Dinger leider eher negativ zu bewerten und eben nicht schaffen, es positiv zu sehen (das ist doch ein Teil unserer Erkrankungen hier, dieses zu negativ bewerten).
Wenn bei mir das Grübeln losgeht mit entsprechenden Gedanken, dann hilft mir am besten Ablenkung (z.B. Filmschauen oder raus gehen in den Garten und irgendwas machen), körperliche Aktivität (Sport) oder eben auch Atemübungen etc, weil ich mich dort eben nicht auf meine Gedanken konzentriere, sondern auf meine Atmung.