Zitat von marialola:Ich kenne diesen Zwang. Bei mir sind es immer sichtbare Hautveränderungen oder Gnubbel. Die ich mir einbilde. Ich bin dann teilweise völlig abgestürzt. Immer wieder im Spiegel, aus verschiedenen Richtungen und bei unterschiedlichem Licht darauf gestarrt. Jedes Mal Angst und Panik. Das ist so extrem furchtbar, das kann nur ein Betroffener nachvollziehen. Ich versuche jetzt, das zu ignorieren. Oft vergesse ich dann im Laufe des Tages, was da angeblich war. Es löst sich dann quasi in Wohlgefallen auf...
Die Phase hatte ich auch mal. Ich habe viele Muttermale und irgendwann hatte ich mich bei einem Muttermal am Arm darauf versteift, dass es sich verändert hat. Tagelang habe ich immer wieder mein Muttermal begutachtet und es hat sich natürlich auch immer verändert. Das ganze ist jetzt schon mehrere Jahre her und es hatte sich natürlich nicht verändert. Gott sei Dank!
Das Tollste ist, dass ich an einem Tag beispielsweise denke, meine Zähne sind locker. Ich spüre auch genau, dass sich die Zähne bewegen. Interessanterweise aber nur ab und an. Gehe ich mit der Zunge oder gar dem Finger daran, dann rührt sich gar nichts. Is klar, man hört ja immer wieder von lockeren Zähnen, die spontan wieder anwachsen...
Aber am nächsten Tag habe ich ein Ziehen im Bauch. Dann sind plötzlich alle Zähne wieder fest, ich denke noch nicht mal daran. Dann habe ich plötzlich etwas ganz Schlimmes im Bauch. Am darauffolgenden Tag ist es dann wieder etwas anderes.
Diese von dir zitierten Abstürze natürlich inklusive.
Zitat von kritisches_Auge:Die Krönung ist in ein Geschäft zu gehen obwohl ich nichts brauche, die Umkleidekabine aufzusuchen und verdächtige Stellen anzusehen.
Noch eine Krönung war ein Pflaster über eine verdächtige Stelle zu kleben, es nur im Dunkeln zu wechseln und das über Wochen.
Klingt verrückt, aber ich kann es nachvollziehen. Wenn einen die Angst voll im Griff hat, dann macht man echt Dinge, die nicht normal sind. Es sind aber manchmal auch Sachen, über die man später dann selber lachen muss.
Aber es ist schön zu sehen, dass man nicht allein ist mit seiner Angst. Und dass man auch nicht der einzige ist, der sich ständig beobachtet.
Eines habe ich aber tatsächlich festgestellt: Ich habe mal irgendwo den Satz gelesen Wenn man auf etwas achtet, dann wächst es!. Dieser Satz stammt von einer Psychologin und sie hat Recht. Immer wenn man auf etwas besonders achtet, dann wächst es tatsächlich. Zum Beispiel mit meinen Zähnen. Wenn ich nicht darauf achte und abgelenkt bin, habe ich auch nicht das Gefühl, dass sie locker wären. Auch bei vielen anderen Symptomen, die ich glaube zu spüren ist es so. Wenn man abgelenkt ist oder nicht daran denkt, spürt man auch gar nichts. Es ist immer wieder erstaunlich, was die Psyche alles bewirkt. Schade, dass ich offenbar nicht in der Lage bin diese Kraft sinnvoll und positiv zu nutzen.
Gruss
Markus