Ich leide seit Jahren unter tausend Ängsten vor verschiedensten Krebsarten. Bin 18, angefangen hat es mit etwa 12 Jahren (als ich auch erstmals erfuhr, dass es solche Krankheiten gibt).
Habe erst vor etwa 2 Jahren meiner Mutter darüber erzählt und sie meinte, ich wäre doch verrückt, wie könnte ich mir sowas einbilden, das ist doch blöd, etc. Ich dachte, das würde weggehen, doch da ich insgesamt ein eher einsames Leben führe und früher auch heftige Probleme und Depressionen hatte, ist es nicht besser geworden. Langsam will ich damit endlich fertig werden und stelle mir immer wieder die Frage, wie es dazu kommen konnte, dass ich mir das so sehr zu Herzen nehme und bis jetzt, wo ich schon 18 bin, immer noch die selbe Angst herrscht, wie damals. Ich war deswegen nicht beim Psychologen, habe aber versucht, mich selber zu beruhigen, indem ich mich ablenke und auf das wahre Leben konzentriere. Doch die Angst holt mich, gerade, wenn ich allein, deprimiert bin, wieder ein... Dann sitze ich zum Beispiel am PC und schaue über Symptome nach, obwohl ich doch weiß, dass es mich nur noch runtermachen würde, wenn ich wieder etwas entdecke und glaube, dass alles auf mich zutrifft... Warum mache ich das bloß?!
Wie gesagt, zum ersten Mal bekam ich Angst, als ich auch erstmals davon erfuhr. Mein Stiefvater erzählte über seine erste Frau, die an Brustkrebs verstorben war. Er konnte sie nicht leiden, sie war seiner Meinung nach verrückt, hatte Wutanfälle, usw. Ich sagte, sie war aber doch wegen der Krankheit so verrückt und er meinte Glaub mir, innerlich spürt man, dass etwas mit dem Körper nicht stimmt und durch Krebs wird man verrückt. Ich prägte mir dieses Gespräch so sehr ein, hatte dann so eine Horrorvorstellung beim Gedanken an Krebs. Ich dachte dann, davon würde man total geisteskrank werden und keiner würde einen mehr verstehen und was mit einem zu tun haben wollen und man wäre total allein auf der Welt... das dachte ich ja, denn mein Stiefvater hasste sie und erzählte das alles so überzeugend und ich als übersensibles, viel zu nachdenkliches Kind habe es mir eingeprägt wie sonstwas. Seitdem dachte ich, ich hätte vielleicht auch Brustkrebs, dann waren es andere Krebsarten über die Jahre hinweg. Ich dachte zwar nicht jeden Tag daran, aber diese Phasen kamen ab und zu wieder... Eine weitere Ursache könnte vielleicht noch sein, dass bei uns eigentlich nie jemand zum Arzt ging (außer Zahnarzt o.ä.). Es kam ganz selten vor. Mein Stiefvater, aber auch meine Mutter meinten, zum Arzt gehen wir nur, wenn es ganz ganz schlimm ist und ich dachte mir dann, wenn ich jetzt irgendein schlimmes Symptom bekomme, dann MUSS es ja bestimmt was Schlimmes SEIN. Heutzutage würden mich auch keine 10 Pferde zu einem richtigen Arzt mit Untersuchungen kriegen. Als ich letztens wegen einer Angina zum Arzt musste, bekam ich richtige Panikattacken, schon alleine im Wartezimmer. Hatte Schwindel und zitterte, als ich mit dem Arzt redete. Bei mir heißt es einfach: Arzt = bestimmt krank. Dann gibt es noch viele andere verrückte Kleinigkeiten, wie, z.B., dass meine Mutter sowieso sehr panisch und abergläubisch ist. Ich meine, es ist ja bekannt, dass Tiere Krankheiten bei Menschen schon spüren, aber sie übertreibt damit, echt. Wir haben nämlich eine ganz normale Katze und wie alle Katzen, kuschelt sie sich natürlich auch zu uns, vor allem nachts. Sie schnuppert halt auch mal an uns rum und so weiter. Doch meine Mutter ist in dieser Hinsicht so, wenn unsere Katze sich auf sie legt und zum Beispiel an ihrem Bauch schnuppert, sagte sie direkt so panisch Ist ja komisch, hab ich da was oder was? Bei mir ist das direkt sie Salz in die Wunde, ich denk dann immer, unsere Katze spürt bestimmt irgendwas und wenn sie jetzt mal an meinem Gesicht schnuppert und mein Auge leckt, könnte es sein, dass ich was schlimmes habe und so weiter... Das ist soo grauenvoll, wie werde ich diese verdammte Angst bloß los?!! Eigentlich ist das ja soo dumm, denn wenn man Angst vor Krankheiten hat, kann man ja sich ja auch gleich einschließen und Angst davor haben, von einem Auto überfahren zu werden! So wie ich im Inet recherchiert habe, haben mehr Leute Angst vor sowas, als man denkt... Mich würde jetzt interessieren, wie ihr auch plötzlich so eine Angst bekommen habt! Was war bei euch der Auslöser dafür? Wie geht ihr damit um??
Lieben Dank für's Lesen und die Antworten!
und...
Schönes Wochenende euch allen!
18.12.2009 13:44 • • 26.09.2019 #1