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Hallo, ich bin neu hier, daher kurz zu mir. Ich bin 46, weiblich und habe schon seit Jahren immer mal wieder leichte Panikattacken in Bezug auf Angst vor Krankheiten (es geht immer um Krebs). Meine aktuellen Symptome (Oberbauchschmerz - Stechen abwechselnd mal rechts, mal links Höhe Magen, Druckschmerz mittig unterm Brustbein, keine Übelkeit, kein Gewichtsverlust etc) sind ziemlich leicht. Rational betrachtet weiß ich also, dass ich keinen Grund habe, gleich an so etwas Schlimmes wie BSDK zu denken. Für mich ist diese Krankheit leider so etwas wie „der Endgegner“. Mein Stiefvater ist daran verstorben bzw mehr an den Komplikationen der OP aktuell ist eine Frau eines guten Arbeitskollegen daran erkrankt mit sehr schlechter Prognose. Die Frau ist ungefähr in meinem Alter und die Symptome bei ihr waren der Schilderung des Kollegen zufolge auch gar nicht so typisch für die BSD. Man denkt ja immer neben Bauchschmerzen an gürtelförmige Rückenschmerzen, Fettstuhl, Gelbsucht usw. Das schien bei ihr wohl so gar nicht vorzuliegen, sonst hätten die Ärzte sicher schon früher mit einer Bildgebung gehandelt. Vermutlich wird sie den Sommer nicht mehr erleben.
Diese Geschichte nimmt mich total mit und ich kann meine Gedanken einfach nicht steuern. Ständig habe ich Angst davor, auch daran zu erkranken oder dass mein Mann daran erkrankt und spiele in Gedanken durch, wie es ist, mein Kind (6 Jahre) das letzte Mal zu sehen.

Ich bin seit 1,5 Jahren bereits in einer Verhaltenstherapie. Die Angststörung hat natürlich ihre Gründe, die in der Vergangenheit liegen, aber vielmehr würde ich neben dem Verstehen woher es kommt, endlich gern einen Weg finden, nicht SOFORT in diesen Katastrophenszenarien zu landen.
Mir geht es also weniger darum, „Bestätigung“ oder eine Rückversicherung zu bekommen, dass schon nichts Schlimmes sein wird. Ich weiß dass es dafür keine Garantien gibt.

Vielmehr würde mich interessieren, wie es Euch gelingt, diese negative Gedankenspirale zu unterbrechen, die Realität mehr zu sehen als die fiktionale Katastrophe. Mich zieht das so sehr runter und ich möchte mein Leben endlich mehr genießen anstatt immer nur zu denken, dass etwas ganz schlimmes passieren könnte…

Danke schon mal an alle von Euch, die das lesen und mir antworten. Liebe Grüße!

Gestern 21:32 • 13.01.2025 x 1 #1


2 Antworten ↓


Hallo Lola, ich habe dasselbe Problem, bin aber schon 70 und laut meiner Kinder noch topfit. Trotzdem habe ich immer eine große Angst , hauptsächlich vor Krebs. Ich habe auch schon eine Verhaltenstherapie versucht, aber ohne großen Erfolg. Ein Klassenkamerad, der Neurologe und Psychiater ist, sagte mir, man müsse das auch als Charaktereigenschaft sehen in Richtung , alles kontrollieren zu wollen und es wäre sehr schwer zu therapieren, außer mit starken Medikamenten, die einen aber fast lahm legen. Ich versuche mich mit viel Arbeit einzudecken ( bin immer noch ca 30 Stunden in der Woche berufstätig als Physiotherapeutin), da kann ich mich ablenken. Momentan habe ich Angst vor Brustkrebs, weil mir eine Brust oft schmerzt, ich getraue mich aber nicht zum Arzt. Eigentlich bewundere und beneide ich alle, die diese Angst nicht verspüren und Beschwerden irgendwie nicht so ernst nehmen, mein Mann gehört auch dazu, er denkt immer positiv! Ist alles schwierig!
LG Karin

Geht mir genauso. Einfach weiter leben, aushalten, Freunde treffen, tätig sein. Ich habe genug Therapieerfahrung und auch mit einigen Medikamenten. Das höchste, das man erreichen kann, ist, es etwas besser auszuhalten.




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Dr. Matthias Nagel
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