Zitat von Schlaflose:Lass deinen Gedanken freien Lauf und genieße sie oder lach über sie, wenn sie dir verrückt erscheinen. So mache ich das immer. Auch bei Träumen. ...
Guten Morgen.
Wirre Gedanken und Zwangsgedanken hatte ich schon vor etlichen Jahren, allerdings nicht in einer Intensität wie dieser. Vergleichsweise tauchten sie früher nur sporadisch auf, soweit ich mich erinnere. Damals haben sie mich zwar auch schon verunsichert, aber die Verunsicherung hielt nur kurz an und mein Leben war dadurch kaum beeinträchtigt. Mittlerweile ist die Ausprägung so stark, dass meine Lebensqualität massiv beeinträchtigt ist. Allerdings gibt es einen vielleicht gar nicht mal so unbedeutenden Unterschied: Damals war mir die Krankheit Schi… noch nicht bekannt. Ich glaube, erst mit dem Wissen um diese Krankheit und der Tatsache, dass wirre Gedanken ein Frühsymptom sein können, haben meine Ängste und Zweifel solch ein enorm beeinträchtigendes Ausmaß angenommen. Wenn ich auf die letzten Monate zurückblicke, sehe ich eine Korrelation zwischen meinem "Google-Wahn" in Bezug auf diese schreckliche Krankheit und der massiven Steigerung meiner Ängste. Ob die Zunahme der wirren Gedanken eine Art "selbsterfüllende Prophezeiung" wegen meiner extremen Angst vor der Schi… ist, oder tatsächlich ein Frühsymptom sein könnte, kann ich natürlich nicht wissen…
Wann das Ganze in der Intensität so richtig anfing? Vor so ca. 2,5 bis 3 Monaten, als ich eine sehr stressige Phase durchmachte. Erst hatte ich die verschiedensten körperlichen Symptome, die mich massiv verängstigten und nach und nach kamen immer mehr psychische Symptome wie die verstärkten Zwangsgedanken, generell zunehmende wirre Gedanken sowie die DP/DR hinzu. Gerade, was letzteres angeht, habe ich viel gegoogelt und stieß dann eben auf die Schi… und bald darauf auf die möglichen Frühsymptome. Als ich dann feststellen musste, dass einige zutreffen und schon das Vorliegen eines einzigen (!) Symptoms als Anlass für das Kontaktieren eines Früherkennungszentrums gesehen werden sollte, wurde ich noch panischer. Ich war sogar vor bald vier Wochen in so einer Einrichtung, in der der Oberarzt angeblich keine Anhaltspunkte dafür feststellen konnte. Gleichzeitig sagte er aber auch, es sei schwer, die Frühsymptome von den Symptomen anderer psychischer Krankheiten klar abzugrenzen, da sich diese teils sehr ähneln würden. Er bot mir an, mich in einem halben Jahr erneut vorzustellen (Verlaufskontrolle).
Es gibt einen Selbsttest vom Früherkennungszentrum des Universitätsklinikums Bonn mit einer Reihe von möglichen Frühsymptomen, wobei bereits ein einziges zutreffendes Symptom genügt, um sich dort vorstellen zu dürfen.
https://www.psychose-frueherkennung.de/selbsttest/Es treffen leider so einige zu…
Diese wären:
• Haben Sie sich von Freunden, Bekannten, Kollegen oder Mitschülern mehr zurückgezogen, nehmen Sie weniger Kontakt zu anderen Menschen auf? Hatten Sie Schwierigkeiten, den Kontakt mit anderen Menschen noch genauso gut aufzunehmen und aufrechtzuerhalten wie früher? Fühlten Sie sich trotz des Wunsches nach Kontakt unsicherer, verkrampfter, befangener als früher?
• Kommt es vor, dass Ihnen viele Gedanken gleichzeitig durch den Kopf jagen, die in keinem Zusammenhang zueinander stehen?
• Kommt es vor, dass Ihnen Erlebnisse oder Gespräche immer wieder durch den Kopf gehen, obwohl diese für Sie bedeutungslos sind und Sie sich mit etwas anderem beschäftigen oder einschlafen möchten?
• Kamen Ihnen Dinge oder Menschen in Ihrer Umgebung jemals verändert, unwirklich/ unecht oder fremd vor? Oder hatten Sie den Eindruck, Ihre Umgebung sei künstlich?
• Haben Sie manchmal das Gefühl, dass sich Ihr Körper, die Wahrnehmung Ihres Körpers oder körperliche Empfindungen in ungewöhnlicher Weise verändert haben?
• Haben Sie irgendwelche ungewöhnlichen Veränderungen Ihres Sehens oder Hörens oder allgemein in Ihrer Wahrnehmung festgestellt: Scheinen Ihnen Ihre Sinne einen Streich zu spielen? Wirken Gegenstände z.B. in ihrer Form und Größe zeitweise verändert? Erscheinen Ihnen Farben, Töne oder Stimmen bisweilen stärker, lauter, eigenartig oder verzerrt?
Den Großteil der Symptome erkläre ich mir durch das Vorliegen der DP/DR sowie den sozialen Rückzug durch die Depression (typisches Symptom), aber was ist beispielsweise mit den unbedeutenden Gedanken, die sich mir aufdrängen bzw. mit dem fehlenden Kontext? Und was ist, wenn die Symptome doch nicht auf das Konto der Depression und der DP/DR gehen und ich wirklich verrückt werde?
Mir wird oft gesagt "Mach dir keine Sorgen, ab 29/30 ist das wirklich unwahrscheinlich". Ich habe erst eben wieder gelesen, dass 75% aller Erkrankungen vor dem 40. Lebensjahr und 25% sogar noch nach dem 40. Lebensjahr auftreten. Von wegen, ab 30 sei das unwahrscheinlich.