bin nue hier. Ich leide seit ca. 3 Jahren an einer Angststörung. Angefangen hat alles damit, dass ich ein harmloses Muskelzucken in der Brust als Herzinfarkt interpretiert habe. Davor hatte ich NIE nur ansatzweise etwas ähnliche Probleme. Es fing quasi alles in dieser Nacht an. War dann in der Notaufnahme und die nächsten Wochen gings mir eigentlich wieder gut. Irgendwann hat es dann wie von selbst angefangen und ich bin diesen Gedanken doch was mit dem Herz zu haben nicht mehr losgeworden. Das hat mich verfolgt, wie ein schlechter Traum – bin anschließend längere Zeit depressiv geworden. Zwischenzeitlich gings mir aber dann lange Phasen auch wieder recht gut. Ein Jahr später hat der ganze Käse nach einem Zeckenbiss wieder angefangen. War zig mal beim Doktor, habe Tests selbst bezahlt, nur um auf Nummer sicher zu gehen. Zeitweilig wars dann Borreliose, dann mal FSME – mich hat diese Sache nicht in Ruhe gelassen. Habe sogar Antibiotika genommen, obwohl ich gesund war. Wieder ein knappes Jahr später, 2011, habe ich mich recht gut aufgerappelt und da erst resümiert, dass ich keine normale Angststörung habe, sondern eine hyponchondrische Störung.
Mit der ganzen EHEC-Welle kam dann da wieder die Angst, habe dann tatsächlich Magen-Darm-Störungen bekommen, die aber damit zusammenhingen, dass ich mein recht großen Gemüseverzehr eingestellt habe. Die Umstellung wirkt heute teils noch nach, aber hat sich gelegt. Hatte zeitweilig von Magenkrebs bis Bauchspeicheldrüsenversagen alles auf dem Schirm. Dann fast zeitgleich: nach mehrfachem Rumfingern am Hals sind mir die Lymphknoten und ein Gnubbel aufgefallen. Das ist ja unser Lieblingspielzeug. So, ich zum Arzt wegen Krebsangst. Nach Bluttest und mehrmaligem Halsabtasten meint mein HA aber, dass da überhaupt nichts pathologisches zu erkennen wäre. Die Lymphknoten können am Hals schon mal tastbar sein, das ist nicht gleich Krebs oder eine Krankheit. Bluttest war komplett normal, alles super – habe ja auch keine Beschwerden. Vielleicht habe ich das schon 30 Jahre und man hat nie drauf geachtet. Man kriegt die Finger aber nicht weg und drückt wieder rum und fummelt. Bei jedem Mal findet man mehr Stellen, die wieder was sein könnten.
Habe deswegen momentan tierische Angst vor Krebs: alles, was da im und am Hals sein kann. Meine Stimme derzeit beim Singen auch anders – habe da auch sehr Raubbau mit meinem Rock betrieben und wird nichts schlimmes sein, aber das macht mich alles ganz kirre. Man bekommt dann ja automatisch sämtliche Symtpome, muss sich Räuspern, Verspannung, ... zum HNO könnte ich jetzt gehen und alles checken lassen, aber langsam kommt man sich ja selbst doof vor. Danach ist es wieder was anderes.
Soweit meine Geschichte. Ich suche hier keinen ärztlichen Rat, eher das Gespräch mit anderen – mit an Realität grenzender Wahrscheinlichkeit ist da nichts, aber trotzdem macht man sich eine riesige Platte und kann an fast nichts anderes denken. Man grübelt, bis der Arzt kommt/ oder man hingeht. Habe extreme Stimmungsschwankungen von wow, gehts mir gut bis komm, hat keinen Zweck mehr. Ich bin jetzt nicht extrem davon gefangen, aber es ist eben extrem lästig – die Palette reicht von wochenlang nichts, bis zum Heulausbruch am Abendbrottisch. Meist ist es halt dann eher die Grübelei und Googlei ...
Was baut Euch denn so auf? Habt Ihr gute Tipps? Bringt der Gang zum Psychologen was?
Ich bin immer noch der Meinung, dass man da immer noch selbst rauskommen muss. Katalysieren gut, aber schaffen muss man's ja irgendwie allein. Bringt Johanniskraut was? Opipramol habe ich auch da, aber ich möchte keinen chemischen Pillen nehmen. Bringen die tollen Ratgeberbücher etwas?
Danke im voraus!
06.07.2011 10:17 • • 12.07.2011 #1