Mir geht es ähnlich. Zwar habe ich auch mal gute Phasen, in denen ich wenige oder keine Symptome habe, aber dann wiederum wochenlang alle 3 Tage was anderes. Von Übelkeit, Brustschmerzen, Tinnitus, über Missempfindungen im Gesicht, Taubheitsgefühle, bis hin zu Schweißausbrüchen und Atemprobleme. Meistens sind es einfach nur Muskelschmerzen, vermutlich durch Verspannungen ausgelöst.
Krankheitsängste kommen und gehen. Mal kann ich fast wie früher einfach an was anderes denken und am nächsten Tag ist alles ok, mal spukt die Angst tagelang in meinem Kopf rum. Herzangst, Krebsangst, Schlaganfall, Thrombose und auch ein paar harmlosere Sachen waren alle schon dabei, such dir was aus. Es ist insgesamt aber besser geworden. Ich denke die Verhaltenstherapie wird ihren Anteil daran haben.
Ich habe auch einiges geändert. Ich gehe ab und zu zum Sport, was ich früher nie gemacht habe. Außer vielleicht einmal im Jahr eine Runde Tischtennis mit Freunden. Ich ernähre mich auch etwas gesünder. Ich war nie der große Gemüse-Fan, aber ich esse fast jeden Tag etwas Obst. Ich hab auch vor den Panikattacken fast jeden Tag Kaffee getrunken. Mittlerweile mache ich das nur noch selten, dafür trinke ich fast jeden Tag Tee.
Ich bin zur Zeit, so wie früher auch, bevor es losging, nur selten krank geschrieben. Außer ich hab wirklich mal was. Letztes Jahr war es eine Kalkschulter, der rechte Arm war nur sehr eingeschränkt belastbar. Und was ich zu Schulzeiten noch gemacht habe, lasse ich heute: Wenn ich ne dicke Erkältung habe bleibe ich zu Hause. Ich gehöre zwar noch nicht zum alten Eisen, aber ich bin auch keine 20 mehr. 3 Tage Erholung müssen dann schonmal sein. Und außerdem möchte ich niemanden anstecken, wenn es sich vermeiden lässt.
Zur Arbeit gehe ich also regelmäßig. Auf der einen Seite lenkt es mich manchmal ab. Wenn man viele Tage alleine zu Hause verbringt bleibt leider zu viel Zeit zum Grübeln, das ist dann auch nicht immer gut für die Psyche. Auf der anderen Seite ist meine Arbeit einer der größten Stressauslöser die ich habe. Aber mir ist gestern etwas klar geworden: Ich muss erstmal an mich denken. Jetzt nicht im egoistischen Sinne von nach mir die Sinnflut, nein, ich bin immer noch hilfsbereit und freundlich, aber ich habe einfach keine Lust mehr mich stressen zu lassen, nur damit der Arbeitgeber noch größere Gewinne zu Lasten der Mitarbeiter einfährt.
Heute habe ich bereits damit angefangen. Ich mache alles in einem Tempo, bei dem ich mich nicht unwohl fühle, schone meinen Rücken noch mehr und nehme mir kleine Auszeiten, wenn ich sie brauche.
Und was mir vor ein paar Tagen eingefallen ist, ich sollte mal wieder zum Orthopäden. Zum einen wäre es nicht verkehrt ein weiteres paar Einlagen auf Lager zu haben, bevor die alten durchgelatscht sind, und zum anderen kann ich mir vielleicht nochmal Physiotherapie verordnen lassen. Das hat mir letztes Jahr sehr gut getan und viele Schmerzen fast um die Hälfte reduziert.
21.02.2019 02:10 •
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